Wie kann man dann in der heutigen Zeit sicherstellen, dass die Fenster trotzdem fachgerecht eingebaut werden?
Genau das Nichtfinden einer überzeugenden befriedigenden Antwort darauf war ein sehr wesentlicher Grund für mich, mich aus der Fensterbranche einstweilen wieder auszuklinken. Im Grunde muß man als Bauherr nämlich die ganze Chose umkehren, d.h. erst einen guten Einbauer suchen und den die Fenster auch liefern lassen. Aber auch die Kunden müssen ihren Beitrag dazu leisten, daß dieser kranke Markt wieder in die Schiene zurück findet - denn die Kunden lassen sich ihre Preisvorstellungen zu stark von den Inklusive-Pfuscheinbau-Billigheimern verderben. Daher kennt jeder gute Einbauer Horrorgeschichten, möchte verständlicherweise aber aus Gewährleistungsgründen nicht in den Genuß "den Retter beißen die Hunde" kommen. Zusammengefaßt, was man als Kunde tun kann:
1. sich (auch preislich) bewußt sein, daß der Einbau ein wesentlicher Teil des "Gesamtproduktes Qualität" ist;
2. Verständnis dafür haben, daß der Einbauer nicht für Leute tätig werden mag, die ihm die Handelsmarge nicht gönnen;
3. zur Sicherheit selber ein wenig herumlesen, was beim Einbau beachtet werden sollte (wie auch zum WDVS gibt es allerlei Gutachter-Videos über Beispiele des Grauens);
4. (auch in anderen Bereichen, z.B. Kücheneinbau nicht minder) einen großen Bogen um den Handwerkertypus machen, der wie ein Actionheld mit einem ganzen Patronengürtel voller Silikon- und Bauschaumspritzen daherkommt - der setzt die nämlich in der Regel "one Gun fits all" für alles ein, was nicht bei "Drei" auf dem Baum ist;
5. Urlaubstage dafür einplanen, Präsenz auf der Baustelle zu zeigen - dafür siehe 3., denn den Erbsenzählkontrolletti zu spielen, der dann aber peinlich die falsche Norm zitiert, bringt außer seine Autorität zu zerlegen natürlich nichts.
6. Erst wenn man 1. bis 5. positiv abhaken kann (weil es sonst wenig nützt) ! auch mal ein bißchen mit Wurstsemmel Catering & Co zum Arbeitsklima auf der Baustelle beitragen.