Ich finde Fenster bzw. das durch sie hereinströmende Licht (und manchmal auch den Ausblick) schöner als Wand/Kunstlicht, deswegen würde ich immer und überall für so viele Fenster als möglich votieren. Ein Fenster schließen bzw. den Einblick begrenzen kann man jederzeit, aber nachträglich noch ein Fenster anbringen ist schwerer.
Nun ja. Ich verstehe den Ansatz im Grundsatz schon, aber ich kenne auch ein paar Häuser, die am Glase nicht gespart haben, da möchte ich nicht drin wohnen.
Ein gutes, bzw. schlechtes Beispiel ist Mies van der Rohes Farnsworth House (Wem das kein Begriff ist, eine Bildersuche lohnt) . Klar, das ist übertrieben. Aber es zeigt gut, worauf ich hinaus möchte:
Zitat aus der Wikipedia von Edith Farnswoth, der Bewohnerin:
Das Haus ist durchsichtig wie ein Röntgenbild. Ich wollte etwas „Bedeutungsvolles“ haben, und alles, was ich bekam, war diese aalglatte Spitzfindigkeit. Wir wissen, dass weniger nicht mehr ist. Es ist einfach weniger. […]
Die Glas-Stahl-Konstruktion ist unbewohnbar. […] Mies spricht vom offenen Raum, aber der Raum ist sehr festgelegt. Ich kann nicht einmal einen Kleiderbügel im Haus aufhängen, ohne mich zu fragen, wie das den Blick von außen verändert. […] Jede Umstellung von Möbeln wird zum Problem.“
– Edith Farnsworth
Klar ist es schön, wenn man die Umwelt sieht und sich in seinem Haus nicht wie im Gefängnis fühlt. Aber die Wände sollen auch Schutz vor dem Außen bieten und es ein wenig auf Abstand halten.
Geborgenheit und Behaglichkeit werden durch Fenster nicht erzeugt.
Ich denke der klassische Mittelweg ist hier, wie so oft, ein guter Ansatz.
Die Fenstersparerei bei günstigen Gebäuden ist in meinen Augen aber auch die Pest. Aber nun ja. Zum Glück muss und kann jeder selbst entscheiden, was ihm wichtig ist uns was nicht.
Antwort noch an den TE: Lasst das Fenster ruhig weg, wenn das Schlafzimmer nur als Schlafzimmer, also zum Schlafen genutzt wird.
[Update 09:37: Versehentlich das Falsche Zitat benutzt]