"Festpreisgarantie", sonstige nachträgliche Steigerung der Baukosten

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mohanad

Hallo zusammen,
ich baue ein Fertighaus von Danhaus mit einem Keller von Glatthaar. Durch einen langen Genehmigungsprozess mit der Gemeinde und durch eine Baustelle auf unserer Ortsdurchfahrt mit einer Vollsperrung hat sich der Bau um 2 Jahre verschoben. Jetzt fordern beide Firme insgesamt ca. 20.000 EUR zusätzlich von mir inzwischen. Danhaus hat eine Klausel im Vertrag, dass ich 0,5% der Summe monatlich als "Strafe" für Verzögerung zahlen muss.
Ich hab dies durch meine Anwältin prüfen lassen, diese Klauseln und nachträglichen Preissteigerung sind zumindest in der Art wie sie durchgeführt werden unzulässlig. Ich werde hiergegen vorgehen und bereits bezahlte Beträge zurückfordern.
Gibt es hier Menschen, denen Ähnliches passiert ist? Ich würde gerne eine Sammelklage vorbereiten.
Viele Grüße, Mohanad
 
WilderSueden

WilderSueden

Wir sind hier nicht in Amerika wo es für alles eine Sammelklage gibt.

Grundsätzlich sind alle Festpreise in irgendeiner Form zeitlich begrenzt und der Bauherr haftet dafür dass das Grundstück auch bebaubar ist. Bei Verzögerung durch den Bauherrn sind die Firmen natürlich berechtigt Preissteigerungen weiterzugeben. Pauschal 0,5% pro Monat bzw. 6% pro Jahr könnte angreifbar sein, ich würde aber nicht davon ausgehen dass das am Ende viel nützt. Am Ende wirst du verpflichtet einen Ausgleich nach Baupreisindex zu bezahlen und der ist in einer ähnlichen Größenordnung, fürs letzte Jahr tendenziell höher.


20 000€ Mehrpreis für beide Firmen und 2 Jahre Verzögerung sind übrigens keine große Preissteigerung. Wenn man alleine die notwendigen Anwaltskosten und den Stress rechnet...und die Möglichkeit einbezieht dass du am Ende trotzdem 15 000€ mehr zahlen musst...da würde ich mir das echt gut überlegen.
 
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Rumbi441

andere Frage: Als ihr den Vertrag damals unterschrieben habt, was habt ihr bei dieser Klausel mit dem danhaus Vertreter beredet?
 
M

meingrundstück

Hallo zusammen,
wir sehen das wie Rumbi441. Letztendlich ist bindend was detailliert im Vertrag festgehalten ist und ob es evtl. zeitliche Klauseln gibt. Aufgrund der aktuell hohen Rohstoff- und Materialpreise bekommt man immer seltener einen bindenden Festpreis, vor allem wenn sich der Baubeginn noch einige Monate in die Länge ziehen wird.
 
S

Stefan001

Hallo zusammen,
wir sehen das wie Rumbi441. Letztendlich ist bindend was detailliert im Vertrag festgehalten ist und ob es evtl. zeitliche Klauseln gibt. Aufgrund der aktuell hohen Rohstoff- und Materialpreise bekommt man immer seltener einen bindenden Festpreis, vor allem wenn sich der Baubeginn noch einige Monate in die Länge ziehen wird.
Der Ansatz ging hier glaube ich eher darum zu hinterfragen, ob die Klauseln aus dem Vertrag gültig sind.
 
B

Bauenaberwie

hm ich sehe sowas immer kritisch. Natürlich sind 20000€ ne Menge Geld aber würdest du den Vertrag heute abschließen würden es locker 50-100k mehr sein. Was ist denn wenn die versuchen dich dann aus dem Vertrag zu werfen? Oder deine Baustelle aufgrund vom „Materialmangel“ 6 Monate steht? Irgendwann frisst die Doppelbelastung die 20000 Mehrkosten locker auf. Ich würde da aufjedenfall gut überlegen.
 
Zuletzt aktualisiert 27.11.2024
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