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Micha&Dany
Hallo Orion,
Deine Rechnung ist leider komplett falsch.
(1) Der Anlagenpreis für Einfamilienhaus-Dächer (3-10 kWp) sollte derzeit bei ca. 1300 - 1800 Euro pro kWp liegen. D.h. wenn ich jetzt von einer Anlage mit 5 kWp ausgehe liegt das Investment bei rund 7000 - 9000 Euro. Tendenz fallend.
(2) Für den Strom, den Du ins Netz einspeist bekommst Du einen festen Preis pro kWh (Einspeisevergütung). Dieser Preis ist im Erneuerbaren-Energien-Gesetz festgelegt. Die Einspeisevergütung ist für genau 20 Jahre (+ das Jahr der Inbetriebnahme) garantiert und wird sich in dieser Zeit nicht verändern. Wie hoch die Einspeisevergütung ist, hängt vom Tag der Inbetriebnahme ab. Derzeit liegt die Vergütung bei rund 17,x Ct pro kWh - sie verringert sich allerdings jeden Monat etwas - abhängig vom Gesamtzubau an Photovoltaik-Anlagen deutschlandweit ("Atmender Deckel").
(3) Der Strom, den Du selber verbrauchst, ersetzt den Strombezug - d.h. der "Verdienst" der Photovoltaik-Anlage ist genau die Summe, die Du nicht für den Strom bezahlen musst. Bei mir liegt der Strompreis derzeit bei rund 22 Ct/kWh - tendenz steigend.
(4) Die Menge an erzeugtem Strom hängt vor allem von dem Standort ab. Hier bei uns im Ruhrgebiet kann man mit ca. 850 kWh/(kWp*a) rechnen, in Süddeutschland je nach Standort auch mit Werten von bis zu 1200 kWh/(kWp*a). D.h. die Angenommene Photovoltaik-Anlage mit 5kWp erzeugt an einem durchschnittlichen Standort in Süddeutschland (angenommene 1000 kWh/(kWp*a)) jedes Jahr 5000 kWh.
Bei Volleinspeisung ins Netz (angenommene 17 Ct) bringt das jedes Jahr 850 Euro einnahmen.
Auf 20 Jahre gerechnet sind das 17000 Euro Einnahmen bei Volleinspeisung.
Bei teilweisem Eigenverbrauch entsprechend mehr.
(5) Ja, Du musst davon ausgehen, dass der Wechselrichter einmal innerhalb der 20 Jahre ersetzt werden muss. Weiterhin hängt es von der Qualität der installieren Module ab, wie weit diese sich in den 20 Jahren verschlechtern oder auch nicht. In der Regel wird mit einer Rückstellung von 1 - 1,5% pa gerechnet.
(6) Auch nach Auslaufen der Förderung in 20 Jahren fällt die Anlage ja nicht gleich vom Dach - d.h. zumindest einen Teil des Stroms kannst Du immer noch selber verbrauchen - selbst wenn Du für den eingespeisten Strom kein Geld mehr bekommen solltest...
(7) Eine Erhöhung der Eigenverbrachsquote durch Speicherung der selbsterzeugten Energie (Akkus) sehe ich derzeit noch recht kritisch. Zum einen sind die Akkus noch recht teuer, zum anderen habe ich massive Zweifel an der Langlebigkeit. Aber vor allem kommt hinzu, dass der Aufstellungsort genau betrachtet werden muss. Die momentan herkömmlichen Akkutechnologien haben entscheidende Nachteile. Bleiakkus können ausgasen - dann hast Du plötzlich einen Explosionsgefährdeten Bereich in deinem Keller! Lithium kann im Brandfall nicht gelöscht werden...
Außenaufstellung der Akkus ist auch nicht so einfach, da alle Akkutechnologien stark auf Temperaturschwankungen reagieren. D.h. idealer Weise müsstest Du die Akkus außerhalb des Hauses in einem gut belüfteten Gebäude aufstellen, das über das ganze Jahr hinweg eine konstante Temperatur hat...
Aber auch dann hast Du immer noch das Problem, dass Du Gleichstromleitungen quer durchs Haus bis zu den Akkus hast. Das ist ein Problem für die Feuerwehr im Brandfall! Also auch noch einen Feuerwehrnotschalter installieren, der Dir die DC-Leitungen komplett freischaltet.
All das erhöht das Investment für Akkus dermaßen, dass sich eine Speicherung derzeit nicht rentiert.
Wahrscheinlich wird das in 5-10 Jahren anders aussehen - aber momentan würde ich drauf verzichten!
So, ich hoffe, ich konnte Dir Deine Fragen etwas beantworten.
Viele Grüße
Micha
Deine Rechnung ist leider komplett falsch.
(1) Der Anlagenpreis für Einfamilienhaus-Dächer (3-10 kWp) sollte derzeit bei ca. 1300 - 1800 Euro pro kWp liegen. D.h. wenn ich jetzt von einer Anlage mit 5 kWp ausgehe liegt das Investment bei rund 7000 - 9000 Euro. Tendenz fallend.
(2) Für den Strom, den Du ins Netz einspeist bekommst Du einen festen Preis pro kWh (Einspeisevergütung). Dieser Preis ist im Erneuerbaren-Energien-Gesetz festgelegt. Die Einspeisevergütung ist für genau 20 Jahre (+ das Jahr der Inbetriebnahme) garantiert und wird sich in dieser Zeit nicht verändern. Wie hoch die Einspeisevergütung ist, hängt vom Tag der Inbetriebnahme ab. Derzeit liegt die Vergütung bei rund 17,x Ct pro kWh - sie verringert sich allerdings jeden Monat etwas - abhängig vom Gesamtzubau an Photovoltaik-Anlagen deutschlandweit ("Atmender Deckel").
(3) Der Strom, den Du selber verbrauchst, ersetzt den Strombezug - d.h. der "Verdienst" der Photovoltaik-Anlage ist genau die Summe, die Du nicht für den Strom bezahlen musst. Bei mir liegt der Strompreis derzeit bei rund 22 Ct/kWh - tendenz steigend.
(4) Die Menge an erzeugtem Strom hängt vor allem von dem Standort ab. Hier bei uns im Ruhrgebiet kann man mit ca. 850 kWh/(kWp*a) rechnen, in Süddeutschland je nach Standort auch mit Werten von bis zu 1200 kWh/(kWp*a). D.h. die Angenommene Photovoltaik-Anlage mit 5kWp erzeugt an einem durchschnittlichen Standort in Süddeutschland (angenommene 1000 kWh/(kWp*a)) jedes Jahr 5000 kWh.
Bei Volleinspeisung ins Netz (angenommene 17 Ct) bringt das jedes Jahr 850 Euro einnahmen.
Auf 20 Jahre gerechnet sind das 17000 Euro Einnahmen bei Volleinspeisung.
Bei teilweisem Eigenverbrauch entsprechend mehr.
(5) Ja, Du musst davon ausgehen, dass der Wechselrichter einmal innerhalb der 20 Jahre ersetzt werden muss. Weiterhin hängt es von der Qualität der installieren Module ab, wie weit diese sich in den 20 Jahren verschlechtern oder auch nicht. In der Regel wird mit einer Rückstellung von 1 - 1,5% pa gerechnet.
(6) Auch nach Auslaufen der Förderung in 20 Jahren fällt die Anlage ja nicht gleich vom Dach - d.h. zumindest einen Teil des Stroms kannst Du immer noch selber verbrauchen - selbst wenn Du für den eingespeisten Strom kein Geld mehr bekommen solltest...
(7) Eine Erhöhung der Eigenverbrachsquote durch Speicherung der selbsterzeugten Energie (Akkus) sehe ich derzeit noch recht kritisch. Zum einen sind die Akkus noch recht teuer, zum anderen habe ich massive Zweifel an der Langlebigkeit. Aber vor allem kommt hinzu, dass der Aufstellungsort genau betrachtet werden muss. Die momentan herkömmlichen Akkutechnologien haben entscheidende Nachteile. Bleiakkus können ausgasen - dann hast Du plötzlich einen Explosionsgefährdeten Bereich in deinem Keller! Lithium kann im Brandfall nicht gelöscht werden...
Außenaufstellung der Akkus ist auch nicht so einfach, da alle Akkutechnologien stark auf Temperaturschwankungen reagieren. D.h. idealer Weise müsstest Du die Akkus außerhalb des Hauses in einem gut belüfteten Gebäude aufstellen, das über das ganze Jahr hinweg eine konstante Temperatur hat...
Aber auch dann hast Du immer noch das Problem, dass Du Gleichstromleitungen quer durchs Haus bis zu den Akkus hast. Das ist ein Problem für die Feuerwehr im Brandfall! Also auch noch einen Feuerwehrnotschalter installieren, der Dir die DC-Leitungen komplett freischaltet.
All das erhöht das Investment für Akkus dermaßen, dass sich eine Speicherung derzeit nicht rentiert.
Wahrscheinlich wird das in 5-10 Jahren anders aussehen - aber momentan würde ich drauf verzichten!
So, ich hoffe, ich konnte Dir Deine Fragen etwas beantworten.
Viele Grüße
Micha