Firma Streif Haus Weinsheim - Bemusterungsprobleme (ohne Ende)
Wir bauen mit der Firma Streif Haus aus Weinsheim unser Haus. Unser Fachberater aus dem Beratungscenter Königs Wusterhausen sagt immer: jedes Bauvorhaben ist einzigartig. Unseres bringt bisher (scheinbar) einzigartige Probleme mit sich: z. B. die Bemusterung in den Streif Haus-Ausstattungswelten in Bedburg.
Unsere Baunatragsunterlagen haben wir Ende Mai beim Bauamt eingereicht und unser Architekt bei Streif Haus. Anfang Juli 2009 wurden wir zur Bemusterung eingeladen. Diese brachte uns formell einen Schritt näher ans Haus. Emotional aber viele Schritte davon weg. Jeglicher positive Gedanke daran war nach der Bemusterung verschwunden!
Gleich nach der Begrüßung teilte uns unsere Ausstattungsberaterin mit, dass wir einen Mehrpreis in Höhe von 1056,- € (Mehrbeton) für verbreiterte Streifenfundamente einplanen müssen! Dazu hatte sie eine E-Mail von Mitte Juni vorliegen, in der ein Fundamentplattenstatiker dies aufgrund des Bodengutachtens errechnet hatte. Sie und damit auch Streif Haus, wusste dies also seit mehr als 2 Wochen! Uns hat niemand darüber informiert! Welch ein wunderbarer Start für eine Bemusterung! Ohne, dass wir irgendetwas ausgewählt hatten, war unsere Bemusterungsreserve um 20 % reduziert!
Es folgte eine sehr zeitaufwendige Elektroplanung - 3,5 Stunden und wir waren nicht zufrieden damit. Es sollte aber weiter gehen.
Fassadenfarbe war der nächste Punkt und auch das nächste Problem. Wir (Ehepartner) hatten uns im Vorfeld auf ein kräftiges Rotorange festgelegt und gefreut. Leider wäre dies aufgrund der hohen Farbintensität so dunkel geworden, dass sich bei Sonneneinstrahlung die Fassade zu sehr aufheizen würde und es zu Spannungen, also der Gefahr der Rissbildungen, kommen könnte. Wieder keine vorherige Information über dieses Problem an uns. Kein Fachberater und kein Architekt hatte uns darüber aufgeklärt. Wir haben auch im Nachhinein, weder im Leistungs- und Lieferumfang, noch an irgendeiner Stelle in unseren Unterlagen einen Hinweis dazu gefunden. Also konnten wir uns aus Verärgerung über dieses Problem nicht auf eine Fassadenfarbe einigen und vertagten die Entscheidung auf den nächsten Tag.
Es folgten problemlose Entscheidungen zur Dachbedeckung und Fensterfarbe.
Nächster Tag: weitere Probleme!
Wir begannen mit der Fliesenauswahl. Wir verspürten ein großes Zeitdruckgefühl, weil noch viele Entscheidungen offen waren. Dies wiederum verspannte uns, so dass die Auswahl, besonders für das Erdgeschoss, sehr schwer fiel. Wir hatten uns so halbwegs zu einem (nicht befriedigendem) Bad hinreißen lassen. Zu Hause bemerkten wir, dass wir zu den Wandfliesen nicht die entsprechenden Bodenfliesen gezeigt bekommen hatten. Wandfliesen: "Enjoy it" von Norddeutsche Steingut, Bodenfliesen: "Enjoy!" von Villeroy & Boch. Das kann ja nicht richtig passen! Die Auswahl für das Dachgeschoßbad verlief fast problemlos. Hier erlebten wir Marktwirtschaft am eigenen Leib: Bordürenpreise. Mehrpreis nach Auswahl 785,- € (angeblich reiner Materialpreis). Zu Hause forschten wir nach und fanden exakt das gleiche Material (Glasmosaik) in exakt der gleichen Menge (6 Matten) für einen Gesamtpreis von 70,84 € (trotz Mindermengenzuschlag von 7,90 €) bei Bauhaus!!!! (Unsere Entscheidungen dazu weiter unten)
Nächster Punkt: Sanitärobjekte - nächstes Problem: Duschkabine im Erdgeschoss. Im Erstentwurf, mit dem wir in die Vertragsunterzeichnung gingen, gab es einen kleinen Wandstummel, der eine Nische für die Dusche ausbildete. Dies hätte also nur eine Duschtür erfordert und so wurde dies auch kostenmäßig im Leistungs- und Lieferumfang festgehalten. Wir hatten aber bei der endgültigen Planung (Bauantragsunterlagen) ein größeres Waschbecken eingeplant, so dass dieser Wandstummel, für uns unbemerkt, weichen musste. Daher benötigten wir nun zusätzlich eine Sonderanfertigung einer Duschkabinentrennwand in der Länge des ehemaligen Wandstummels = Mehrkosten in nicht genau zu bezeichnender Höhe! Allerdings ist hier zu sagen, dass wir nach Einreichung der Bauantragsunterlagen bei Streif Haus auch eine Neubewertung des Leistungs- und Lieferumfanges erhielten - einschließlich neuem Endpreis! Niemandem fiel also diese Änderung zwischen Erstentwurf und endgültiger Planung auf?! Die anderen Sanitärobjekte ließen sich leicht auswählen. Leider ergaben sich plötzlich Probleme mit Mindestabständen nach DIN, obwohl wir die gleichen Objekte, wie im Entwurf nahmen! (dazu gesondertes Thema)
Dann legten wir noch die Hausfarbe fest und wollten zum Abschluss kommen. Unserem Fachberater fiel aber (Gott sei dank!) noch ein, dass wir den Spitzboden (in Eigenleistung) dämmen wollten: Wir planen aufgrund der Bodenverhältnisse und der Kosten ohne Keller, wollten aber deshalb den Spitzboden zu einem temperaturschwankungsfreien, gedämmten Lagerraum machen. Die Nachfrage also, ob wir nicht gleich das erforderliche Dämmmaterial mitgeliefert bekommen könnten ergab aber folgendes: Der Spitzboden ist nicht zu einem Ausbau vorbereitet - deshalb ist eine Dämmung nicht möglich und die Lastaufnahme ist aufgrund der Statik nur für Reparaturlasten ausgelegt!!! Damit war unsere Nutzenplanung für unser Haus völlig hinfällig!!! Unser Fachberater wusste, dass wir diesen Lagerplatz temperaturschwankungsfrei haben wollten. Er erinnerte uns sogar daran (siehe Bestellung Dämmmaterial)! Aber die Planung wurde nicht danach ausgelegt und das Haus damit in diesem Zustand nutzlos! Das nennt man wohl Fehlplanung! Danke - Sechs, setzen!!! Die Ausstattungsberaterin konnte uns lediglich eine Verbesserung der Statik für mehr als 2000 € anbieten. Das konnten wir finanziell nicht mehr stemmen!
Damit war für uns die Bemusterung beendet und wir fuhren völlig zufrieden und glücklich nach Hause zurück!
Weitere absolut gravierende Ärgernisse:
Streif Haus hatte unsere eingereichten Bauantragsunterlagen kommentarlos geändert! Das fiel uns während der Elektroplanung auf. Wir haben alle Räume, zum Teil auf den Zentimeter, genau geplant. Plötzlich waren da eine Installationswand im Dachgeschoßbad verlängert - unser Regal passt nicht mehr hin; die Spitzboden-Einschubtreppe verschoben, so dass die geplante umweglose Begehung vom Erdgeschoss bis zum Spitzboden nicht mehr möglich war; im Hauswirtschaftsraum ein Schacht für eine Entwässerungs- und Entlüftungsleitung eingeplant, der diesen schon sehr schwer nutzbaren Raum noch sehr viel unnutzbar machte, weil der eingeplante Kühlschrank nicht mehr hinpasst! Streif Haus kennt hier wohl die eigenen Protokolle nicht. Für die Einreichung der Bauantragsunterlagen bei Streif Haus mussten wir ein Übergabeprotokoll unterschreiben, in dem es heißt: "Einverständniserklärung des / der Bauherren Ich / wir erklären, dass oben genannte Bauantragsunterlagen meinen / unseren Vorstellungen entsprechen und unverändert zur Ausführung gelangen sollen." UNVERÄNDERT!!!
Weiteres gravierendes Ärgernis: unterschiedliche Leistungs- und Lieferbeschreibungen - dazu gesondertes Thema.
Unsere weitere Verfahrensweise:
Wir haben uns 1 Woche nach der Bemusterung mit unserem Fachberater zusammengesetzt und alle Dinge angesprochen. Er erreichte (leider) nur, dass die Frist, in der kostenlose Änderungen möglich sind, so lange für uns ausgesetzt wurde, bis alle Probleme gelöst waren. Dies dauerte sage und schreibe 2 ganze Monate!!! 2 Monate in denen unser Haus nicht produziert werden konnte!!!
Wir haben folgendes erreicht: die von Streif Haus gemachten Änderungen wurden bis auf die Einschubtreppe (Stützbalken verhindert Verschiebung) rückgängig gemacht, obwohl die Verlegung der Entwässerungs- und Entlüftungsleitung in die Wand ein weiteres Problem entwickelte - Abstandsänderungen der Sanitärobjekte im benachbarten, schon recht kleinen Gästebad. Aber auch das konnten WIR, nicht Streif Haus, lösen!!!!
Der Spitzboden wurde, kostenlos für uns, von der Statik her verbessert, so dass wir jetzt zu einer möglichen Belastung von 200 kg/m² kommen können. Allerdings ist eine Dämmung aus Gewährleistungsgründen nur möglich, wenn die üblich im Spitzbodenbereich verbauten Lüftungsgitter nicht verschlossen werden! Dann wird es aber nichts mit temperaturschwankungsfrei!
Die Bordüren und alle Fliesen in den Bädern haben wir abgemustert - dadurch sparen wir zwischen 2000 und 2500 €, inklusive Verlegung und weiterer Materialien bei exakt den gleichen Fliesen!
Alle Sanitärobjekte und Armaturen haben wir abgemustert - auch hier werden wir bei exakt den gleichen oder besseren Objekten einiges sparen können (genaue Berechnung ist hier wegen aktueller Angebote bei den Fachhändlern schwieriger)!
Die Streifenfundamente werden nun doch nicht mehr so teuer, da die Bodenplattenstatik erst nach der Bemusterung endgültig erstellt wurde - Gutschrift über 528 €.
Die Elektroplanung haben wir nochmals überarbeitet.
Jedes Bauvorhaben ist nun mal einzigartig!
Ich bin gerne bereit, unklare Einzelheiten zu präzisieren.