Noch wesentlich am Baufenster vorbeier hätte man kaum planen können. Das Baufenster abzüglich zweier seitlicher Bauwiche könnte Dir den Neid aller Quadratstadtvilla-Bauwilligen eintragen, und Du planst das genaue Gegenteil: einen Grundriss, wie man ihn sonst nur in Dorf- und Altstadt-Baulücken nimmt, deren Grundstücke ohne Umlegungsverfahren geschnitten wurden. Abgesehen von dieser Drehung der Hausachse, ist diese Schmalheit hier nur dadurch entstanden, daß Du das Haus auf seine ganze "Breite" (im Sinne seiner N-S-Ausdehnung) um die Terrassentiefe zurückspringen läßt, anstatt es wenigstens als "L" daneben wieder Tiefe gewinnen zu lassen. Das nötigt dem Haus eine ungünstige innere Erschließung auf, die seiner selbsterzwungenen Längsachse folgt: große Verkehrsflächen und dadurch lange Wege, wie bei einem Handtuch-Reihenhaus.
Am Ende des Kegelbahn-Flures liegt ein "Wohnzimmer", das sich nicht entscheiden kann: ob es nun ein lächerliche 8 qm kleiner Terrassentür-Vorplatz sein soll, oder gleichzeitig eine zweigeschossige Halle. Das ist nicht Flisch und nicht Feisch, nicht kloß und nicht grein. Möbliert gezeichnet würde Dir die Winzigkeit selbst auffallen. Das untere Wohnhalbzimmer erschließt dann auch noch den Nutzkeller. Du bist doch nicht erst sein gestern hier, diesen Entwurf kannst Du wirklich nicht ernst gemeint haben. Selbst wenn ich diese Woche Urlaub hätte oder krank wäre muß Dir klar gewesen sein, daß es keine Lobgesänge gegeben hätte.
Folge Deinem Grundstück, erweise Dich seines für den aktuellen Markt überdurchschnittlich bequemen Baufensters als würdig, und drehe ihm die Bebauung nicht unnötig quer. Da läßt sich durchaus allerlei schönes darauf entwickeln, aber übernimm´ um Himmels Willen kein Jota dieses Entwurfes in den nächsten - nicht nur die Kombüse nicht, und schon gar nicht die "Struktur", die Räume anzuordnen, als sei das Haus eine Aufstockung auf Reihengaragen.
Vorsorglich,
@kaho674: laß´ den TE erst´mal selber basteln