Fliesen Verlegung mit Zusatz Mehrkosten Grossformat

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Y

ypg

Allein die Materialkosten von 2707 Euro. Schöne Holzoptikfliesen in dem Format bekommt man für 30-40 Euro pro qm².
Nützt ja nix, wenn der TE teurere ausgesucht hat und die Bauleistungsbeschreibung nur 20€/qm veranschlagt.
Aber was soll dann die dritte Position sein?
Man zahlt für den Begriff, für eine Abweichung, man zahlt mehr für Mainstream und das, was Begehrlichkeiten weckt.
Man zahlt für alles, was abweicht - egal ob begründet oder nicht.
Zahle ich für eine Hochsteckfrisur beim Friseur 20€, zahle ich für die gleiche Leistung für meine eigene Hochzeit 65€… nenne es beim Aufpreis-Namen, so zahlst Du mehr.
 
X

xMisterDx

Das mit den Mehrkosten für die Fliesen kann einen noch viel banaleren Hintergrund haben. Eine Fliese, die vor 2 Jahren 25 EUR/m² gekostet hat, liegt nun easy bei 35-40 EUR/m². Will man also keine wesentlich billigere Fliesen haben, ergeben sich da schon erhebliche Mehrkosten. Und die meisten mustern ja bei Fliesen auch noch auf, weil ihnen die 25 EUR/m² aus 2021 schon zu billig erscheinen...

Und ja, großformatige Fliesen verursachen einen erheblichen Mehraufwand, weil sie
- auf einer Entkopplugsmatte zu verlegen sind. Die muss zugeschnitten, vollflächig verklebt, an den Übergängen mit Gewebeband versehen und dann nochmal vollflächig verspachelt werden
- von einer Person kaum noch vernünftig gehandhabt werden können, also müssen auch 2 Leute her
 
11ant

11ant

Wir bauen auch mit Bauträger.
Mit einem Bauträger baut man nicht, von dem kann man nur kaufen. Nach der Darstellung der Abrechnung
Ich befinde mich seit zwei Jahren in einer Bauphase. Nun wird endlich gefliest. Der Bauträger hat mir diesbezüglich ein Zusatz Mehrkosten Grossformat von 7977, 00€ in Rechnung gestellt. Es geht um die Fußbodenverfliesung von 94qm. Die Fliesengröße beträgt 120x20. Der Mehrkostenaufwand ist folgender Maßen in der Rechnung aufgeführt:
scheint mir der TE hingegen einen Generalunternehmer zu haben. Diese scheinbare Wortklauberei ist deswegen von Bedeutung, weil manche Unternehmen sowohl als BT als auch als GU unterwegs sind, man selbst aber nur in dem einen ODER anderen Vertragsverhältnis zu ihnen stehen kann - und eben das macht einen erheblichen Unterschied.
Mehr Verschnitt
Mehr Aufwand
Schweres Händeln, längere Durchführung
Nicht zu vergessen: zuallererst ist die benötigte Ebenheit des Untergrundes eine ganz andere Liga.
 
KlaRa

KlaRa

Moderator
@ Th. Tiede
Zunächst einmal glaube ich nicht, dass keramische Fliesen im Format 120cm x 20cm zur Verlegung kamen oder kommen sollen.
Die Bruchgefahr beim Transport und/oder bei der Verlegung selbst wären ein nahezu unkalkulierbares Risiko.
Gehen wir also von einem Format 1,2m x 1,2m aus, einem Großformat.
Im Gegensatz zur "normalen Verlegung" sind bei Großformaten vier Aspekte besonders zu berücksichtigen, welche sich kostenmäßig deutlich auswirken:
1.) muss der Verlegeuntergrund eine erhöhte Ebenheit aufweisen (nach DIN 18202 Tab. 3 Zeile 4)
2.) muss im Buttering-Floating-Verfahren der Fliesenklebstoff aufgetragen werden (höherer Materialverbrauch)
3.) kann man bei Großformaten, welche zusammen mit dem aufgetragenen Klebstoff (siehe vor) ein nicht unerhebliches Eigengewicht mitbringen, nicht so einfach verlegen wie kleinere Formate. Teilweise ist eine entsprechende Hebetechnik notwendig, denn der Verleger hat nur einen Versuch! Liegt die großformatige Fliese erst einmal in einer vielleicht ungünstigen Position, ist es nahezu unmöglich, diese Position zu korrigieren.
Wer das nicht versteht: wenn auf eine Glasscheibe eine zweite Scheibe gelegt wird, kann man diese nur mit großen Schwierigkeiten wieder voneinander lösen. Den (im Unterschied zu Glasscheiben kohäsiven) adhäsiven Haftverbund hat man auch zwischen Fliese und Fliesenklebstoff.
4.) der Verschnitt. Das Thema wurde bereits durch einen anderen Forenteilnehmer angesprochen, und er hat recht.
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Es sind damit eine Reihe von Besonderheiten bei der Verlegung von großformatigen Fliesen und Platten zu berücksichtigen, welche allesamt bezahlt werden müssen.
Ob die Summe, welche da im Eingangsposting genannt wurde, berechtigt ist, kann wohl keiner objektiv beurteilen.
DASS es jedoch zu Mehrkosten bei einer solchen Verlegung/Verlegetechnik kommen muss, ist unbestritten.
Ich hoffe, diese Hinweise waren hilfreich.
Gruß in die Runde: KlaRa
 
J

jrth2151

Es geht um die Fußbodenverfliesung von 94qm.
1. Zusatz Material Fliesen Mehrkosten 2707,00 €
2. Zusatz Mehrkosten Verlegung 1770,00 €
3. Zusatz Mehrkosten Grossformat 3500,00€.
1. Hier solltest du Nachweise anfordern können. Du hast meist einen festen qm Preis in deiner Bauleistungsbeschreibung und die Mehrkosten dazu musst du dann zahlen. Sind bei dir grob 28€ mehr pro qm. Du hast dir also eine Fliese ausgesucht, die 28€ mehr pro qm kostet als vorgeschrieben. Das erscheint mir schon sehr viel zu sein, es gibt bestimmt auch günstigere Modelle, die genauso gut aussehen?
2. 19€/qm Zusatzkosten für die Verlegung finde ich gerechtfertigt. Bei so großen Fliesen muss man eine Menge beachten und benötigt ggf. sogar zwei Personen. Das macht es natürlich direkt teurer. Bei uns z.B. war alles bis 60x60 in der Verlegung kostenneutral.
3. Der Punkt erscheint mir nicht ganz schlüssig, da die Fliesen Mehrkosten und Mehrkosten für die Verlegung ja schon berechnet wurden. Vielleicht mal erfragen, was hinter dieser Position steckt? Versandkosten? Nochmal verputzen in Q3, Q4, da höhere Anforderung an die Ebenheit?

Also 1 und 2 erscheinen mir sinnvoll zu sein. Der 1. Punkt ergibt sich aus eurer Bemusterung und der 2. ist der Aufwand für den Fliesenleger. 3. würde ich nochmal erfragen.
 
F

Fuchsbau35

Und wie schon gesagt: Punkt 3 kann sich auch aus der Bauleistungsbeschreibung ergeben. Nämlich dann, wenn für die 94qm keine Fliesen vorgesehen waren, sondern ein anderer Boden. Dann kann der evtl. höhere Verlegeaufwand für Fliesen entsprechend berechnet werden. Ist bei uns jedenfalls so, wobei wir proportional erheblich weniger dafür bezahlen, weil es da eine Verrechnung gibt.
 
Zuletzt aktualisiert 20.12.2024
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