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Th. Tiede
Zunächst einmal glaube ich nicht, dass keramische Fliesen im Format 120cm x 20cm zur Verlegung kamen oder kommen sollen.
Die Bruchgefahr beim Transport und/oder bei der Verlegung selbst wären ein nahezu unkalkulierbares Risiko.
Gehen wir also von einem Format 1,2m x 1,2m aus, einem Großformat.
Im Gegensatz zur "normalen Verlegung" sind bei Großformaten vier Aspekte besonders zu berücksichtigen, welche sich kostenmäßig deutlich auswirken:
1.) muss der Verlegeuntergrund eine erhöhte Ebenheit aufweisen (nach DIN 18202 Tab. 3 Zeile 4)
2.) muss im Buttering-Floating-Verfahren der Fliesenklebstoff aufgetragen werden (höherer Materialverbrauch)
3.) kann man bei Großformaten, welche zusammen mit dem aufgetragenen Klebstoff (siehe vor) ein nicht unerhebliches Eigengewicht mitbringen, nicht so einfach verlegen wie kleinere Formate. Teilweise ist eine entsprechende Hebetechnik notwendig, denn der Verleger hat nur einen Versuch! Liegt die großformatige Fliese erst einmal in einer vielleicht ungünstigen Position, ist es nahezu unmöglich, diese Position zu korrigieren.
Wer das nicht versteht: wenn auf eine Glasscheibe eine zweite Scheibe gelegt wird, kann man diese nur mit großen Schwierigkeiten wieder voneinander lösen. Den (im Unterschied zu Glasscheiben kohäsiven) adhäsiven Haftverbund hat man auch zwischen Fliese und Fliesenklebstoff.
4.) der Verschnitt. Das Thema wurde bereits durch einen anderen Forenteilnehmer angesprochen, und er hat recht.
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Es sind damit eine Reihe von Besonderheiten bei der Verlegung von großformatigen Fliesen und Platten zu berücksichtigen, welche allesamt bezahlt werden müssen.
Ob die Summe, welche da im Eingangsposting genannt wurde, berechtigt ist, kann wohl keiner objektiv beurteilen.
DASS es jedoch zu Mehrkosten bei einer solchen Verlegung/Verlegetechnik kommen
muss, ist unbestritten.
Ich hoffe, diese Hinweise waren hilfreich.
Gruß in die Runde: KlaRa