Formhaus aus München Erfahrungen?

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Stefan_Muc1

Hallo zusammen,

wir planen aktuell eine Doppelhaushälfte in München zu erwerben. Projektierung und Grundstückserwerb laufen über Formhaus. Der Werkvertrag für das schlüsselfertige Haus wird mit der Firma Ernsberger Wohnbau aus Parsberg abgeschlossen.

Formhaus ist zwar ein junger, aber inzwischen größerer Entwickler aus München und Ernsberger Wohnbau ist mir gänzlich unbekannt. Zu beiden Unternehmen finde ich leider jenseits der jeweils eigenen Webseiten kaum Informationen.

Deshalb meine Frage: Gibt es jemanden, der die Firmen kennt, schon in Kontakt mir einer der beiden Firmen war oder ggf. sogar schon mit ihnen gebaut hat?

Alle Aussagen sind natürlich hilfreich für mich und werden dankend angenommen.

Vielen Dank vorab!
Gruß Stefan
 
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11ant

11ant

Ich erinnere weder hier noch in anderen Foren von diesen beiden Firmen Berichte gelesen zu haben. Grundsätzlich ist ein Bauträger ein gewerbsmäßiger Bauherr, der nicht zwingend auch ein eigenes Bauunternehmen unterhält. Dein Vertragspartner sollte der Bauträger sein, hier also wohl Formhaus - und auch nur der ist auch für Gewährleistungsfragen zuständig, egal welcher Erfüllungsgehilfen er sich zur Herstellung der Objekte bedient. Vorsicht ist geboten, wenn Dir Verträge mit sowohl dem Bauträger als auch seinem Bauunternehmer angedient werden (was oft als Trick begründet wird, den das Finanzamt aber schon kennt). Mit den Suchbegriffen "Zahlungsplan", "Makler- und Bauträgerverordnung" und "Fertigstellungsbürgschaft" wirst Du hier reichlich Lesestoff finden.
Zu beiden Unternehmen finde ich leider jenseits der jeweils eigenen Webseiten kaum Informationen.
Soweit das auch für die diversen Firmenauskünfte-Datenbanken gilt, ist das an sich erst einmal nicht bedenklich.
Bei den "Referenzen" von Formhaus stehen Objektcodes, die auf die Straßennamen schließen lassen - vielleicht findest Du so heraus, wo Du bei (zufriedenen ?) Käufern vorbeischauen und z.B. fragen könntest, ob das gewählte Bauunternehmen bei ihrem Objekt schon dasselbe war ;-)
 
S

Sunshine387

Formhaus hat ne Bilanzsumme von 75 Mio. und 6 Mio. Gewinn 2020 laut northdata gemacht. Scheint auf den ersten Blick ein großer seriöser Anbieter zu sein. Doch die Daten sagen natürlich über die aktuelle wirtschaftliche Situation im Jahr 2022 bei horrenden Materialpreisen. Das kann gut gehen oder auch nicht. Denn diese Preissteigerungen bei einbrechender Nachfrage wird nicht jede Baufirma überleben können. Doch bei großen Playern ist es wahrscheinlicher. Eine Garantie hat dafür aber niemand. Die goldene Regel lautet nur: Zahle nie mehr für den Bauabschnitt des Hauses als bisher fertiggestellt wurde. Überzahlung ist das gefährlich für den Bauherren. Doch bei den meisten klappt es und der GU oder Bauträger geht nicht insolvent!
 
S

Stefan_Muc1

Vorab vielen Dank für deinen Input 11ant.

Es ist wohl tatsächlich so, dass Formhaus nicht als Bauträger agiert, sondern lediglich als Grundstücksveräußerer auftritt und die bereits positiv beschiedene Baugenehmigung in dessen Kaufvertrag mitverkauft - danach sind sie "raus". Wir als Grundstückskäufer schließen zeitgleich einen Bauvertrag mit der Baufirma auf Basis der genehmigten Planung und werden selbst Bauherr sein.

Insofern dürften die Themen Fertigstellungsbürgschaft und Makler- und Bauträgerverordnung für uns nicht relevant sein, sehe ich das richtig? Dass die Grunderwerbsteuer auf den gesamten Kaufpreis lt. Exposé anfällt, ist uns bewusst und wurde auch offen von Formhaus kommuniziert. Bzgl. Zahlungsplan sind im Bauvertrag Abschlagszahlungen nach Baufortschritt und erfolgter Abnahme geregelt.

Ich habe auch schon viel von teils sehr kreativer Vertragsgestaltung zw. Projektierer/BT/GU und Grundstücksveräußerern zu Lasten der Käufer gelesen. In unserem Fall hatte ich bisher kein schlechtes Gefühl. Siehst du Fallstricke?

Besten Dank für den Hinweis mit den Objektcodes. Ich werde mal recherchieren und mich ins Auto setzen :)
 
11ant

11ant

Formhaus hat ne Bilanzsumme von 75 Mio. und 6 Mio. Gewinn 2020 laut northdata gemacht. Scheint auf den ersten Blick ein großer seriöser Anbieter zu sein. Doch die Daten sagen natürlich über die aktuelle wirtschaftliche Situation im Jahr 2022 bei horrenden Materialpreisen.
Wie Du schon sagst: auf den ersten Blick. Das muß aber nicht unbedingt ein Alarmzeichen sein, dazu nur so viel: gerade vor krachenden Pleiten werden Firmen gerne bilanziell auffallend gesund zurechtgemacht. Interessanter als Zahlen sind in den Firmenauskunftsdatenbanken die Namen der Organpersonen, ihre Verflechtungen miteinander und die Zahl der ähnlichnamigen bzw. sitzgleichen verbundenen (Briefkasten)firmen. Gesunde / beeindruckende Zahlen allein sagen nichts, weder böse noch gut.
Es ist wohl tatsächlich so, dass Formhaus nicht als Bauträger agiert, sondern lediglich als Grundstücksveräußerer auftritt und die bereits positiv beschiedene Baugenehmigung in dessen Kaufvertrag mitverkauft - danach sind sie "raus". Wir als Grundstückskäufer schließen zeitgleich einen Bauvertrag mit der Baufirma auf Basis der genehmigten Planung und werden selbst Bauherr sein. [...] Siehst du Fallstricke?
Soweit das Baugrundgutachten das genehmigte Haus für realisierbar hält bzw. der Bauunternehmer dessen ungeachtet zu seinem Festpreis steht, sehe ich im Ergebnis erst einmal keine besonderen Risiken aus dieser speziellen Konstellation für Dich erwachsen. In wie weit das auch ein Trick zur Schwächung des Verbraucherschutzes sein kann, dazu fehlt mir persönlich die Spezialexpertise (und habe ich Dich ja auch bereits an die Altkunden verwiesen).
Daß weder Du noch Dein Hälftenpartner den Bauunternehmer auswechseln kann(st), führt wohl einerseits wesentlich zur verbundenen steuerlichen Behandlung des Gesamtkonstruktes. Andererseits ist es auch ein Vorteil, der Euch beiden Sicherheit bietet. Das kannst Du hier ja aberdutzendmal in Doppelhausthreads als meine Warnung lesen: daß sich Doppelhäuser nicht eignen, aus unkoordinierten Hälften zusammengeschustert zu werden - daß Dein Hälftenpartner so an Form und Baubeginn nichts mehr herumpopeln kann, ist "schon die halbe Miete", ein schiefes Doppel abzuwenden. Nicht schon beim Grundstein falsch abzubiegen, hat ja bei Münchner Preisen eine Fallhöhe, die eine solche Konstellation wertvoll machen kann - fast nachrangig, ob jede Medaille zwei Seiten hat. Im Ergebnis vermute ich Dich schlussendlich zu den am wenigsten besorgten Metropolregionenbauherren zu gehören. Aber Du gehörst hoffentlich nicht zu den armen Irren, die sich zum Internet keine anwaltliche Zweitmeinung einholen ;-)
 
S

Stefan_Muc1

Es wäre in der Tat fahrlässig, bei einem Projekt dieser Größenordnung keine (Rechts-)Beratung einzuholen - das läuft daher schon parallel. Wir machen jetzt unsere Hausaufgaben und ggf. gibt es bald in einem anderen Unterforum weitere Beiträge mit Details zum geplanten Bauvorhaben.

Vielen Dank für Eure Einschätzungen und Mühe.
 
Zuletzt aktualisiert 16.11.2024
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