Wenn ich das nun schon richtig interpretiere ist mein Erder für die Katz.
Der ist in mehreren Punkten krass normwidrig aber nicht völlig für die Katz. Immer dann wenn man meint jede Art von törichter "Das-haben-wir-schon-immer-so-gemacht"-Inkompetenz zu kennen, taucht eine neue Abart auf.
Sofern nachweislich ein NIRO-Draht aus V4A mit 10 mm Durchmesser verlegt wurde, kann man immerhin noch den fehlenden Ringschluss im Erdreich nachrüsten. Vom Erdreich berührtes Material darf seit 2007 nicht mehr feuerverzinkt sein und V2A genügt auch nicht.
Ich unterstelle zugunsten des Bauunternehmens, dass der Ringerderdraht nur deshalb keinen geschlossenen Ring bildet, weil das Material ausgegangen ist. So ist das ein Oberflächenerder vom Typ A. So lange die Grube offen ist, kann man den Ring noch nachträglich schließen und zum Erder Typ B nachbessern. Im Erdreich müssen selbstverständlich auch Verbinder dauerhaft korrosionsbeständig sein und sind danach gegen eindringendes Erdreich mit Spezialband abzudichten.
Nach Norm ist der Durchgangswiderstand aller Verbindungen zu messen, wenn die Anschlussfahne ungeschnitten durchläuft ist das formal noch an den beiden neuen Verbindern zu machen.
Den fehlenden Funktionspotentialausgleichsleiter und die nach Norm außer an der Anschlussfahne geforderte weitere Verbindung zum Ringerder kann man nur noch zu unverhältnismäßig hohen Kosten durch Abbruch nachbessern.
Bei Architekten, Bauleitern, Bauunternehmen aber auch Elektrikern zu denen sich noch nicht einmal die abgelöste DIN 18014:2007-09 herumgesprochen hat, bleibt auch Atheisten wie mir nur noch ein Bibelzitat:
Herr vergib ihnen, denn sie wissen nicht was sie tun!
Elektriker mit und ohne übersinnliche Fähigkeiten, denen ein Blick auf eine Anschlussfahne genügt um in der Zähleranmeldung nie gesehene Erdungsanlagen ohne mit der Wimper zu zucken gesundzubeten, finden sich immer.