Fußbodenaufbau ungedämmte Bodenplatte

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B

Barnhouse

Hallo,

ich habe eine Frage zu einem Fußbodenaufbau für eine ungedämmte Bodenplatte, siehe Skizze im Anhang.
Wir möchten folgenden Aufbau umsetzten, haben bezügliche einzelner Details aber teilweise unterschiedliche Empfehlungen bekommen.

Dies betrifft vor allem welches Dämmmaterial zwischen der Kreuzlattung eingebracht werden sollte und ob eine variable Dampfbremse Sinn macht oder nicht.
Es geht primär um die problematische Stelle kalte Bodenplatte zu Dämmung.

Hat jemand praktische Erfahrungen, wie ein solcher Aufbau bestmöglich ausgeführt werden kann?

Viele Grüße
Jens

Fussbodenaufbau_ungedämmte_Bodenplatte.png
 
N

netuser

Hallo!

Ich habe zugegebenermaßen überhaupt keine Ahnung von dieser Aufbauoption und hatte aus Interesse nach "Kreuzlattung KVH" gesucht ...
Erstes Suchergebnis in der bekannten Suchmaschine beinhaltet bereits die Empfehlung für den Untergrundaufbau, der keine Dampfbremse zwischen Dämmung (Zellulose in dem Fall) und den Dielen vorsieht.

Mit welcher Argumentation wurde dir denn die Dampfbremse dazwischen empfohlen?
Schaden würde sie wohl auch nicht ....
 
KlaRa

KlaRa

Moderator
Hallo Jens.
Deine Skizze ist sehr aussagefähig betreffend den vorliegenden Schichtenaufbau.
Ich gehe davon aus (bitte prüfen, ob meine Annahme stimmt!!), dass es sich bei der angegebenen Bauteilschicht "Abdichtung" wirklich um eine Abdichtung handelt, und nicht etwa um eine PE-Folie, welche nur als Dampfbremse anzusehen ist.
Die Wärmedämmung des Fußbodenaufbaus hat in Deinem Fall Vorrang. Trittschall ist im Untergeschoss vollkommen zu vernachlässigen, zumal es sich möglicherweise nicht um ein Mehrfamilienhaus handelt, was hier thematisch behandelt wird.
Der Aufbau ist -nochmals: ABDICHUNG vorhanden?- dann rel. einfach.
Erdberührte Bodenplatten trocknen erst nach sehr langer Zeit richtig aus. Und der Aufbau soll ja auf der Beton-Bodenplatte, nicht auf einem Estrich, ausgeführt werden.
Das heißt, unabhängig von einer vorhandenen Abdichtung unterhalb der Bodenplatte ist eine funktionierende Dampfbremse erforderlich, Das wird eine PE-Folie mit einer Dicke ≥ 0,1mm sein, die in den Randkanten um mind. 10cm überlappend verlegt und mit einem guten Tape gegen Verrutschen der Bahnen und "Lücken in der Dampfbremse" gesichert wird.
Als Wärmedämmung empfehle ich eine mineralisch gebundene (Mineralwolle) mit ca. 10cm Dicke, welche zwischen den Tragbalken (für die Dielung) verlegt wird.
Da Massivholzdielen als Oberbelag zum Einsatz kommen sollen müssen auch später die Randfugen von ca. 10mm Breite unbedingt eine möglicherweise trotz Dampfbremse aufsteigende Feuchte an die Raumluft abgeben können.
Keiner mag, zugegeben, offene Randfugen in der Breite.
Muss man auch nicht, denn hier gibt es die Möglichkeit, entweder entlüftende Wandleisten einzubauen oder handelsübliche Leisten werden rückseitig in ABständen mit kleinen Leistenstücken unterlegt (diese rückseitg an der Leiste Verklebt), sodass die Sockelleisten nur punktuell an der Wand anhaften.
Durch diese letztgenannte Technik wird im Prinzip die Randfuge (in der Massivdielenebene) um 90° gedreht und befindet sich nun in der vertikalen Ebene.
Entscheidend ist, dass eine Entlüftung der Unterkonstruktion erfolgen kann.
--------------------
Gruß und viel Erfolg: KlaRa
 
B

Barnhouse

Hallo KlaRa,

danke für deine ausführliche Einschätzung.

Das Bauteil Abdichtung Oberseite Bodenplatte soll eine "richtige" Dampfsperre sein. Unter den Holzständerwänden liegt schon eine Mauersperrbahn, daran soll die flächige, überlappende Dampfsperre z.B. Katja Sprint oder Gefitas PE 3/300 anschließen.

Gibt es noch eine Alternative zur Mineralwolle, in den Wänden haben wir bewusst Holzfaserdämmung verwendet, daher möchten wir im
Fußboden keine Mineralwolle verwenden.

Denn kritischsten Punkt sehe ich am Übergang kalte Oberkante Bodenplatte und Dämmung, gibt da noch Optimierungsmöglichkeiten um Tauwasser zu vermeiden. Bei der feuchte variablen Dampfbremse unter der Dielung habe ich bis jetzt sowohl Pro- und Contra-Meinungen
gehört.
 
KlaRa

KlaRa

Moderator
Hallo Jens.
"Das Bauteil Abdichtung Oberseite Bodenplatte soll eine "richtige" Dampfsperre sein."
Ich dachte, ich hätte mich unmissverständlich ausgedrückt. Eine Dampfsperre kann keine Abdichtung sein, umgekehrtim Sinne der Definition ebenfalls nichtl.
Katja Sprint ist eine Abdichtungsbahn, welche die Bezeichnung "Abdichtung" sicher bedingt erfüllt. Meine Erfahrungen hier resultieren allerdings nicht aus dem Studium von Werbebroschüren, sondern aus der Praxis bzw. aus verbindlichen Produktdatenblättern.
Mineralwolle ist beständig gegen Feuchtigkeit. Falls diese in einer relevanten Größenordnung an der Dämmung auftreten sollte.
Bei Holzfasern ist das allerdings nicht der Fall. Fäulnis und in diese Richtung gehende Gerüche sind dann nicht ausgeschlossen. Bedenke: wir sind hier nicht in der Ständer-Wandbauweise, sondern wir bewegen uns im Bereich des Fußbodenaufbaus.
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"Unter den Holzständerwänden liegt schon eine Mauersperrbahn ..."
Bei Bodenplatten auf Abdichtung kann dies sinnvoll sein. Mauersperrbahnen dienen allerdings dazu, einer aufsteigenden Feuchtigkeit Einhalt zu gebieten. Wenn eine Abdichtung unter der Bodenplatte besteht gibt es keine aufsteigende Feuchtigkeit, sondern ggf. nur aufsteigende Restfeuchtigkeit. Und die ist bei 150mm dicken Bodenplatten bezüglich ihrer Größenordnung überschaubar.
Und bezüglich Tauwasseranfall sollte es keine Probleme geben. Das müsste man nachrechnen.
Oben Folie, dann Holz und unten wieder Folie ist ein Garant für Fäulnisbildung an der Holzkonstruktion. Holz-nterkonstruktionen müssen immer hinterlüftet sein. Dann wird auch eventuell anfallendes Tauwasser (was ich jedoch aufgrund der Oberflächentemperatur der Bodenplatte nicht annehme) verhindert.
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"feuchte variablen Dampfbremsen" sind mir nicht bekannt. Entweder hat eine PE-Folie einen entsprechend hohen sD-Wert (mind. 400m) oder eben nicht.
Dann ist es aber auch keine Dampfbremse sondern ein materieller Selbstbetrug. In der Bauphysik gibt es hier nur ein "entweder oder".
Und eine Dielung muss immer hinterlüftet sein, wenn mit aufsteigender (Rest)Feuchtigkeit gerechnet wird.
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Fußbodenaufbauten gehören zu den komplexesten Konstruktionen im Bauwesen!
Wer sich an dieses Thema heranwagt, muss die Fachregeln kennen und auch die Bauphysik beachten.
Hält man sich nicht daran, darf man sich nicht wundern, wenn sich der dauerhafte Erfolg nicht einstellt.
Gruß: KlaRa
 
In der Ruine

In der Ruine

Also mit Holz hätte ich kein gutes Gefühl. Was spricht denn gegen eine Dämmung und gleichzeitig Auflage aus XPS?
 
Zuletzt aktualisiert 22.11.2024
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