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Saruss
Dieses Argument führt das Gespräch aber ab absurdum - das ist als wenn wir argumentieren würden, dass man die Ineffizienz des dünnen Estrichs daran erkenne, wie schlecht 1 oder 2 mm Estrich sind. Wir sollten uns nicht an unsinnigen theoretischen (und in der Praxis unsinnigen) Gedankenspielen festhalten, sondern bei den bei der Fragestellung relevanten Werten bleiben.Und das ist - rein prinzipiell - nicht richtig. Dass es praktisch bei den hier diskutierten Dickeunterschieden wahrscheinlich nicht signifikant ist, stimmt wahrscheinlich.
Sehen kann man das besser, wenn man mal nicht zwischen ein paar mm unterscheidet, sondern einfach mal 1m statt 60mm Estrich als Gedankenexperiment ansetzt.
Bei KFW55 zählt für den Heizenergiebedarf die äußere Hülle. Die Heizung gleicht den Wärmeenergieverlust dieser (abzüglich Solarer Gewinne, anderer Wärmequellen usw und so fort) durch Transport von Wärmeenergie in das Haus aus. Dabei ist für die benötigte Energie ist die Dicke des Estrich dahingehen unerheblich.Solange die Wärmeleitung Richtung Erdreich nicht gleich Null ist, wird die zusätzliche Dicke Speicherfähigkeit bringen und gleichzeitig Effizienz kosten.
Du brauchst mehr Energie, um mehr Estrich auf die selbe Temperatur zu bringen als weniger Estrich. Bei identischem Material, wohlgemerkt. Aber das meintest du glaube ich irgendwie anders?
Die einzige Stelle an der du einen winzigen Unterschied findest, ist, wenn von der untersten Etage (die Energie der anderen Etagen die nach unten geht ist ja immer noch in der gedämmten Hülle) die Dämmung des Gebäudes zum Erdreich hin nicht so gut ist, und die Dämmung unter dem Estrich nicht so gut ist, dann ist bei höherer Temperatur der Wärmeverlust nach unten hin höher. Nicht vergessen darf man dann aber auch, dass der dickere Estrich bei geringerer Temperatur dieselbe Energiemenge speichern kann, und dass das häufigere Nachheizen des dünneren Estrichs ja gerade UNTEN am Estrich passiert, gerade an der Stelle, an der potentiell am meisten Energie verloren gehen kann.
Ich denke aber, das der Unterschied für das Gesamtsystem quasi kaum messbar ist, da es sowohl Vor- als auch Nachteile gibt. Es bleibt, wie ich schon behauptet habe, als Hauptunterschied die Taktungszeit.
Meine Beobachtung ist, dass viele Heizsysteme eher bei langen Takten Effizient sind als bei kurzen- zumindest bei meiner Solepumpe habe ich beim testen der Betriebsparameter festgestellt, dass eine große Hysterese - die dann weniger Takte bei längerer Laufzeit ergibt- bei gleicher Raumtemperatur (Trägheit des dicken Estrichs sei dank - die Temperatur schwankt nicht um 0.1 Grad, ich logge die Temperatur einiger Räume) messbar weniger Energieverbrauch ergibt. Davon ab bin ich mir sicher, dass der Kompressor mir es auf lange Sicht bestimmt dankt, dass er statt 1-2 mal jede Stunde anlaufen nun zwischen den Starts mehrere Stunden Ruhe hat.
Es gibt zwar auch bestimmt eine Art maximale Taktlänge bei der die Effizienz (Wärmeaustausch mit dem Boden zB) sinkt, davon war ich aber stets noch weit entfernt. Ähnliche Erfahrungen hatte ich in der Wohnung vorher mit einer Gasheizung, die auch bei langen Takten effizienter war.
Gleichgewicht gibt´s natürlich nur, wenn es draußen genau Raumtemperatur hat, dafür muss man auch lange heizen!Das System erreicht aber nie ein thermodynamisches Gleichgewicht, sondern einen stationären Zustand. Ein klein wenig der gespeicherten Wärme geht auch nach unten weg. Es gilt IN = OUT für das ganze System bei konstanter Temperatur.