was ist der Unterschied bei Massivholz und Vollholz?
Vollholz ist das, was der Laie sich vorstellt, wenn er "Massivholz" hört: Holz so, wie man es aus dem Baum sägt - verarbeitet wie gewachsen. Vollholz ist also immer auch Massivholz, aber nicht auch umgekehrt: Massivholz kann auch zusammengefügt sein, etwa Brettschichtholz, Leimholz oder Sperrholz. So wie "Formvorderschinken" nicht in der Form, wie er auf den Teller kommt, am Tier gewachsen ist, aber ansonsten "voll echt".
Warum ist Vollholz nicht nachhaltig?
Weil es eben in der gewünschten Form "an einem Stück" aus dem Baum gesägt wurde. Zu nachhaltiger Forstwirtschaft gehört, daß der Markt das Holz nimmt, das sich bietet - also nicht, zusätzlich auch noch solches Holz einzuschlagen, aus dem man quasi "monolithische" gewünschte Stücke heraussägen kann. Zusätzlich zum Sturmholz der letzten Jahrzehnte kommt aktuell in großem Umfang Käferholz zum Einschlag, d.h. die überwiegende Mehrzahl der aktuell gefällten Bäume wären natürlich eigentlich noch lange nicht einschlagreif gewesen, sind also gewissermaßen "Frühgeburten". Man kann aus "noch als Kälbchen geschlachteten" Bäumen aber keine dicken langen Balken und Platten sägen. Gleichzeitig erlauben die Fortschritte in der Holztechnik der letzten fünfzig Jahre, ebenso tragfähige und auch sonst belastbare Konstruktionen aus gefügtem Holz, wie man sie zu Großvaters Zeiten noch nur aus Vollholz kannte. Massivholz, das nicht zugleich auch Vollholz ist, ist daher entschieden mehr ökobionachhaltig, auch wenn der gemeine Laie da noch in alten Zeiten stehengeblieben ist. Früher hatten wir einen Kaiser, pflegte Onkel Alex zu sagen (aber das hieß die Ergo Gruppe auch noch Hamburg-Mannheimer). Panta rei, Tempus fugit - auch in der Zimmerei.