Sind die Dinger wirklich so "blöd" und können mit überschüssiger Energie nicht anders umgehen?
Wie gesagt. Wenn es eine Drainback- Anlage ist, entleeren sich die Kollektoren sobald die eingestellte Speichermaximaltemperatur erreicht ist. Also kein Problem.
Ist es eine klassische ,Druckanlage`, verdampft irgendwann bei hohen Temperaturen die Solarflüssigkeit und geht in das Solar- Ausdehnungsgefäss. Zunächst passiert nichts schlimmes, wiederholt sich der Vorgang im Sommer aber öfters, vercrackt die Solarmischung und kann das System evtl. verstopfen. Außerdem zerlegt sich dann die Mischung aus Wasser und Propylenglykol und der Frostschutz ist nicht mehr gleichmässig gewährleistet. Daher bei Druckanlagen: Im Zweifel weniger Kollektorfläche nehmen.
Würde das Gerät meine eingestellte Wunschtemperatur bei Überangebot von Energie nicht übersteuern und weiterheizen? Was passiert genau?
Nein, der Fühler des Gasgerätes sitzt oberhalb des Fühlers der Solaranlage. Typischerweise stellt man am Gasgerät ca. 50° C Solltemperatur (+/- x) ein; wenn die Solaranlage den Speicher also schon auf mehr als 50°C gebracht hat (der Solarwärmetauscher sitzt unten im Speicher) springt das Gasgerät erst gar nicht an.
Wie sieht es aus mit Heizungsunterstützung durch ST? Macht sowas Sinn?
Siehe Nordlys, bringt nicht viel; besonders bei Deinem Dach: Heizungsunterstützung in Deinem Haus mit Solar bringt- wenn überhaupt- etwas bei 45 bis 60 ° Kollektorneigung. In der Heizperiode scheint die Sonne nicht nur weniger lang, sondern sie steht auch tiefer.
Es bleibt bei meinem Rat: Perfekterweise einen 300 l Speicher (ist nicht viel teurer als ein 190 l) und nur 2 Kollektoren, so hast Du die KfW- Anforderungen vermutlich erfüllt und hast bei einer Druckanlage (das sind in DE die allermeisten) möglichst selten Übertemperatur im Sommer.