Bevor ich das Gedöns des barrierefreien Bauens beherzige, wenn man Ü60 (zur Erklärung: mein Mann ist es auch), dann würde ich erstmal zusehen, dass wenn ein Krankenhausbett eingeplant wird, ein zweites Schlafzimmer für den Partner.
Denn hier liegt die Krux: der Bettlägerige sollte eher einen Raum bekommen, der anders gelagert ist als am Familienbad (wäre schön wenn), denn das wird er dann gar nicht mehr nutzen können. Und somit sollte das Schlafzimmer eher Rückzugsraum für den noch aktiveren Bewohner sein. Ich weiß auch nicht, ob das etwas an der Realität vorbei geht, wenn man plant, den Bettlägerigen, der eigentlich mehr Ruhe sucht als Sonne auf der Terrasse, in hin und her zu schieben, anstatt ihn einfach am Tagesgeschehen teilhaben zu lassen. Da wäre das WZ oder Büro mit der Schiebetür eine bessere Alternative.
Meine Meinung, nur meine: bevor ich gesund eine Wohnung/Haus baue, dass schon mit niedrigen Lichtschaltern ausgestattet wird, müsste mein Leben schon sehr viele Krankheitsverläufe bzw körperliche Einschränkungen erlebt haben. Ich persönlich würde einfach einen klaren Grundriss ohne kleine verwinkelte Abstellräume und breiten Türen bauen. Mit ü60 kann man noch 20 Jahre normal leben. Mein Leitsatz ist für jedes Alter: plant für Eure nächsten 20 Jahre. In 20 Jahren dann kann man das ein oder andere verändern. Das kann man beim Bau natürlich schon im Kopf haben. Aber gesund für Krankheitstage zu planen, kommt dem gleich, wenn ein Paar in der Familienplanung schon die Wohntrennung von EG und OG plant, obwohl dem noch 20/25 Jahre trennen.