So, da bin ich wieder. Das Abend"Brot" ist im Ofen und ich habe etwas mehr Zeit, auch noch mal genauer den alten Entwurf im Vergleich zu sehen. Diesen zu verwerfen, finde ich gut. Leider scheint mir dabei eine schlechte Angewohnheit mitgenommen worden zu sein: der alte und der neue Entwurf scheinen mir den gemeinsamen Nenner zu haben, mit einer Vorstellung eines bestimmten Klarheitsniveaus der Fassadengestaltung begonnen und in diesem Korsett die Grundrißentwicklung zu versuchen.
Heraus kommt dann z.B. eine Unzufriedenheit mit der Treppe (aber wegen ihrer optischen Auswirkung auf die Haustürposition); oder ein bloßer Schrankraum statt einer Ankleide. Letzteres steht eigentlich im krassen Gegensatz zur Hausplanungsmethode, zuerst den Lidschatten zu wählen und dazu dann die Bluse zu suchen. So jemand müßte doch eigentlich eine Ankleide wollen, die eine ausführliche Modenschau erlaubt.
Ich würde es ja umgekehrt empfehlen: erst das Raumprogramm, dann die Aufteilung, dann die Fensterladen, und die dann auf den Ansichten prüfen und ggf. modellieren.
Hatten wenig Zeit aufgrund der kompletten Neuplanung, haben uns an einen Entwurf von einem großen Fertighaushersteller orientiert, welcher uns gefallen hat. Dieser wurde dann optimiert und an die Hausmaße angepasst.
Von wie wenig Zeit reden wir, warum muß wann der Spatenstich sein ?
Einen Entwurf zu "optimieren" und "an Maße anzupassen" ist ein schönes Heisenberg-Experiment: daß "zwei komplementäre Eigenschaften eines Teilchens nicht gleichzeitig beliebig genau bestimmbar sind", könnte man kaum greifbarer trivial illustrieren. "Das bekannteste Beispiel für ein Paar solcher Eigenschaften sind Ort und Impuls" - hier und im Thread von Ev-Marie86 kann man es ebenfalls schön am Paar "funktionierender Grundentwurf" und "andere Abmessungen" sehen (oder im Thread von Schnuckline am Paar "Maße beibehalten" aber "Aufteilung verändern").