Hi, hier die Erstellerin des Plans :).
Bevor meine bessere Hälfte antwortet, würde ich noch gerne ein paar Infos geben, was der Gedankengang dahinter war.
Die Orientierung und Ausrichtung:
Vorab: Der Süden ist nicht unverbaubar. Tatsächlich ist der Bungalow ca. genau so alt, wie alle Häuser davor. Es ist durchaus möglich, dass auf dem Hinterliegergrundstück vom Bungalow ein Haus gebaut wird. Eine direkte Zufahrt für ein KFZ wäre ja gar nicht nötig. Sowas kann man ja anders löschen. Es ist sogar gar nicht so unwahrscheinlich, dass dort irgendwann ein Haus entsteht, denn die Preise in der Region sind so hoch, dass solche Objekte idR nicht als Gesamtes verkauft werden (können). Das kann sich bei den Bodenpreisen hier kaum einer leisten. Dh der freie unbebaute Blick in den Süden ist nicht so sicher, wie hier angenommen wird. Ob oder ob da kein Haus entsteht und wenn wann, wissen wir nicht, aber wundern würde es mich nicht.
Es existiert auch ein Entwurf in dem das Haus gedreht ist, also First Nord-Süd. Hierbei sind die Kinderzimmer im Süden, WZ/Essen ebenfalls, Küche O, Büro NO, etc. Ist auch schön, aber dann sind wir mit Maßband und Schnur aufs Grundstück gefahren und haben das mal abgesteckt. Da bleibt einfach Richtung Süden nicht mehr genug Luft, wenn da jemand nach 3m an die Grenze sein Häusle bauen würde. Deswegen habe ich es gedreht, um dort ein wenig mehr Abstand zu gewinnen.
Was vielleicht auch wichtig wäre zu wissen: An der Bahnstrecke im Osten stehen recht viele Bäume und durch die erhöhte Lage kommt die Sonne erst relativ spät.
Größe des Hauses:
Wir wissen, dass Nachbarn Probleme bei der Bewilligung der Größe, Kniestock etc. hatten, obwohl deren Architekt der Meinung war, dass sich das fügt. Die Größe des Entwurfs orientierte sich an der umbauten Fläche, die die Nachbarn nach langem hin und her noch genehmigt bekommen haben. Ebenfalls habe ich eine Anfrage zum Vollzug der BO an die Stadt gestellt und nach den Maßen etc. gefragt. Hierzu bekamen wir die Antwort, dass es sich einfügt. Ist zwar nicht rechtssicher, aber als erster Anhaltspunkt schon mal gut.
Keller:
Doch, der Keller wird explizit gebraucht. Da gibt es auch keine sinnsuchenden Räume, die Aussage war ja lediglich, dass wir noch nicht so genau wissen, wie wir das unterteilen möchten. Dass wir den Platz benötigen und auch nutzen werden, steht außer Frage.
Büro:
Das Büro sind Fulltime-Arbeitsplätze. Ich würde sogar behaupten, dass das Werktags und außerhalb der Urlaubszeit der meist genutzte Raum im Haus sein wird, weswegen die Ausrichtung dort auch wohl überlegt sein muss (und auch wurde)
WZ/Essen/Küche:
Einen Schlauch finde ich furchtbar und möchte ich absolut nicht haben. Ebenfalls keine geschlossene Küche. Da bleibt ja fast nur noch die L-Form übrig, die irgendwie platziert werden muss ;). Die Alternative wäre natürlich das ganze zu spiegeln, so dass die Küche im Nordosten ist, aber dann würde das Büro SW liegen und der gesamte Wohnbereich kriegt über den Westen eben kein Licht. Zudem würde die Treppe weiter in den Westen wandern müssen, was das Bad oben nur unnötig vergrößern würde.
Bad OG:
Ja, ist nicht riesig, muss es aber auch nicht sein. Ich bin in einem Haus mit 12qm Bad aufgewachsen und außer das ich mich in die mitte hätte legen können, hat es einfach keinen nennenswerten Vorteil. Dieser Ausschnitt mit dem "Wäschekorbturm" war eher so als Idee gedacht. Bin auch noch überzeugt davon, dass sowas da hinter der Türe ganz cool als Abstellfläche ist. Was allerdings stimmt: Die Höhe liegt da von Stufe zur Decke bei 2m. Das sollte mehr werden. Ebenfalls sind 1,2 Tiefe einfach zu viel und die Mauerstärke ist bei 0,21m. Innenmaß von 0,45m x 0,65m seh ich aber als machbar an, auch was die Kopffreiheit bei der Treppe anbelangt. Irgendwo muss aber halt sowas wie z.B Wäschekorb oä hin. Das zweite Bad unten hat die Badewanne, weil wir sie einfach nicht oft nutzen. Ich sehe keinen großen Sinn darin das Bad größer zu machen, um dort einen Gegenstand einzubauen, der selten genutzt wird. Unten ist der Platz dafür vorhanden.
Elternschlafzimmer:
Glaub es wurde schon gesagt: Der kleine Raum, also Eltern 2 soll eine Gaube bekommen und der Raum kriegt noch 30cm mehr von Eltern 1. Die werden nicht gebraucht, wenn da ein 1,5m schrank hinkommt. Also irgendwie so, wobei die Wände bei der Gaube natürlich ohne Vorsprung wären etc. Riesig ist es nicht, aber muss es auch nicht sein. Es wird geschlafen und sich angezogen und in spätestens 20 Jahren gehören die großen Zimmer uns :)
Generell ist der Plan so entstanden, dass ich überlegt habe, wie nutzen und bewegen wir uns in Räumen. Zudem habe ich überlegt was ich/wir wie wichtig finde. z.B. hat jemand geschrieben, dass eine doppelflügerige Terrassentüre bei Neubauten schon sein sollten. Noch nie in meinem Leben habe ich mir bei Verwandten/Bekannten oder in den Häusern/Wohnungen in denen ich gelebt habe gedacht, dass eine einflügelige Terrassentür wenig einladen ist oder ich es besser fände, wenn dort eine zweiflügelige wäre. Ebenfalls der Zugang zur Terrasse von der Küche aus, dessen fehlen häufig bemängelt wird. Habe ich mir noch nie drüber Gedanken gemacht, deswegen hat das auch keine hohe Priorität. Im Alltag spielt das einfach eine untergeordnete Rolle, anders als z.b. eben eine Schlauchform oder eine abgetrennte Küche. Das mag ich einfach nicht.