Grundriss Hanglage - Stadtvilla / Bungalow Tipps

[ah-hof]

Hallo,

ich würde hier auch mal unseren geplanten Grundriss zur Kritik reinstellen.

Erst mal zum Bauvorhaben an sich:
Wir haben vor 3 Jahren ein Grundstück mit Altbau gekauft. Das Grundstück ist Hanglage, Südhang, ca. 1000qm.
Den Altbau wollten wir ursprünglich abreisen, jedoch konnte dieser sehr kostengünstig bewohnbar gemacht werden, und wohnen nun seit 2 Jahren darin.(UG mit Küche + Arbeitszimmer mit Zugang zur Terrasse, EG Wohnzimmer+ Bad+ Eingang auf Straßenniveau, OG Schlafzimmer, insgesamt 60qm auf 3 Etagen )
Nächstes Jahr wollen wir jedoch einen Neubau auf das Grundstück dazustellen, der Altbau steht ganz oben, Straße ist auch oben, der Neubau soll vor(also südlich) dem Altbau entstehen. Wenn dieser fertig ist wird der Altbau bis auf den Keller abgetragen und auf den Keller sollen Garagen entstehen.

Das Haus soll 2 Vollgeschosse haben, Richtung Garten soll es aussehen wie eine Stadtvilla, zur Straße hin wie ein Bungalow, Dach soll Walmdach werden.
Bebauungsplan gibt es keinen, es ist Bauen im Bestand, das Bauamt ist mit der grundsätzlichen Idee einverstanden und sieht erst mal keine Probleme.
Auf Straßenniveau ist dann entsprechend das EG des Neubaus, und die Garagen auf dem UG des Altbaus.

Evtl. versuche ich dazu noch eine Skizze zu machen

Zum Grundriss an sich:
-Wir sind derzeit noch zu zweit, jedoch sind Kinder schon ein Thema später, deshalb die 2 Schlafzimmer im UG, für die erste Zeit könnte natürlich auch erst mal das Arbeitszimmer mit einem Schlafzimmer im UG getauscht werden.
-Küche im UG: Ich nehme lieber die Treppe (zB. bei Einkäufen runtertragen in Kauf) und habe dann direkten Zugang auf die Terrasse.
-Fürs Alter könnten aus UG und EG 2 Wohnungen gemacht werden, das linke Schlafzimmer im UG kann mit einer Haustür ausgestattet werden und die Treppe kann ggf. verschlossen werden. Im EG kann das AZ zur Küche umfunktioniert werden, das Wohnzimmer könnte dann als Ess- und Wohnzimmer dienen.
-Macht die Ankleide so Sinn? Ankleide ist jetzt kein Muss. Da die Toilette extra ist, kann auch Bad und Schlafzimmer mehr verschmelzen, mir fehlen dazu jedoch noch ein bisschen die Ideen.
-Zugang Toilette über Windfang: Finde 2 Türen zur Toilette vom Wohnraum aus sorgen einfach für eine bessere Privatsphäre.
-Flur UG evtl. dunkel, aber das hatte ich im Dach-Flur bei meinen Eltern auch, und nie gestört. Evtl. kann man da mit Milchglas Einsätzen in den Türen ein bisschen Tageslicht reinbringen.

Danke für eure Tipps,
Andreas

 

[Wanderdüne]

Die Planung von Häusern am Hang ist eine sehr anspruchsvolle Aufgabe, die aber auch sehr reizvolle Entwürfe hervorbringen kann.
Hier wird die Planung durch die spätere Trennung in zwei Wohneinheiten weiter erschwert.

Die DIY Planung ist da nur soweit hilfreich, als das man sich selber Dinge verdeutlicht, aber am Ende muß ein fähiger Planer die Sache i.V.m dem Bauherren übernehmen. Das Endergebnis sieht dann anders aus, ist in diesem Fall auch gut so.

Die vorliegenden Grundrisse schwanken permanent zwischen Platzverschwendung und Enge, die Beleuchtung ist vielleicht für Euch o.k., für andere dann mietmindernd.

Die Garderobe ist für vier zu klein, bleiben Max. 40 cm pro Nase, und Gäste? Das Wohnzimmer ist viel zu breit und hat Verteilerfunktion, ist ungemütlich und ineffizient. Schlafen - Ankleide - Bad ist zwar praktisch angeordnet, aber Schlafen im Süden ist unschön und selbst bei schmalem Bett ist die Nutzung im Alter kaum möglich.
Im UG ist Kochen und Essen auch wieder ineffizient, dafür ist der Flur dunkel, und das Kinderbad viel zu klein. Bei geschätzten 1,2 m Breite abzüglich Putz, Vorwandelement, WC bleiben keine 50 cm um in die Dusche zu kommen, und wo soll ein Elternteil helfend Platz haben?
Lange schmale Räume sind durch den hohen Verkehrsflächenanteil immer ineffizient, siehe Hauswirtschaftsraum.

Insgesamt sehr ernüchternd mit weit entfernter Ralisierungswürdigkeit, auch Euere Raumaufteilung muß kritisch hinterfragt werden. Vielleicht ist es deshalb doch besser, direkt einen Architekten einzuschalten, ich hatte mal etwas zu Stufenverträgen geschrieben...

WD

 

[ah-hof]

Danke, so wie ich es erwartet habe
Das Ganze sind ja Grobplanungen, die dann ein Architekt sicher noch optimieren muss, aber der Grundgedanke sollte schon so bestehen bleiben.
Im EG habe ich die Proportionen vom Windfang verändert, so bekommt dieser Platz für ne größere Garderobe. Im Schlafzimmer ist die Ankleide rausgeflogen, am Stauraum ändert sich so gut wie nichts jedoch deutich mehr Bewegungsfreiheit. Was ist so schlimm Richtung Süden zu schlafen?, Wir machen das jetzt aus, auf jeden Fall schöner vom Bett aus in die Landschaft zu schauen, als auf die Garage oder die Wand vom Nachbarhaus. Und vor allem ruhiger ist es auch.
Das Wohnzimmer bleibt so, der schwarze Kasten vor der Treppe ist 3m breit und ca 2,20 hoch und enthält Leinwand(klassischen Fernseher gibts nicht) + Hi-Fi System, auf der Rückwand zur Treppe eine Vitrine.
In einer Mietwohnung vorher hatten wir ein offenes Wohnzimmer dieser Proportionen und wenn Wii oder Connect spielt braucht man den Platz einfach. Zu überdenken wäre tatsächlich noch das Wohnzimmer vom Flur zu trennen, was allerdings wieder zu Thema Tageslicht führt oben.

Im Esszimmer und Küche wüsste ich nicht wo da groß Platz verschwendet ist. Ein Tisch für 10 Personen braucht nun mal Platz, und dann ist da auch nicht so eine Riesenkapazität, das wird auch schon eng zum Geburtstag...
Den Flur habe ich verändert, jetzt mit Tageslicht(Das Fenster kann sogar später zur Haustür für die 2. Wohnung werden). Das Bad ist ins Eck gerutscht, der Hauswirtschaftsraum und Anschlussraum ist zwar klein(links Wärmepumpen Kompaktgerät, rechts Waschmaschine), jedoch muss dieser an Technik nur die Wärmepumpe aufnehmen und ggf das Lüftungsgerät; Strom-, Medien und Wasseranschlüsse befinden sich im Keller Altbau.

 

[ypg]

Hallo ah-Hof,

spiel mal bitte gedanklich durch, wie es ist, wenn Ihr als Paar im Wohnzimmer verweilt und Eure Kinder (vlt schon etwas älter, im Teenageralter oder älter) Besuch haben, die Bande mal raus will und dann wieder ins Haus kommen.
Oder umgekehrt: Eure Kiddies machen einen DVD-Abend und Euer Besuch, eventuell ne nette Essensrunde in der Küche, muss jedes Mal an denen vorbei, um auf das Gäste-Klo zu gehen.

Hast Du diese Problematik schon einmal bedacht?

Wir haben die Treppe auch im Wohnzimmer, aber keine Kinder Und wenn mal ein erwachsenes Kind Zuflucht suchen sollte, dann werden sie an das Zimmer im Eingang verfrachtet, müssen also nicht am Tv oder sofa vorbei

 

[ah-hof]

Ich habs mir schon mal durchgedacht, Teenageralter rein und raus - würde zur Not über Nebeneignag im Keller (durch den den Hauswirtschaftsraum gehen). Gäste im Esszimmer würden wohl eher das Klo EG benutzen, anstatt die Treppe hochzugehen.
Ein separates Treppenhaus und Flure zerreisen halt irgendwie die Integrität des Hauses.

 

[ypg]

Ich versuche es noch einmal mit Deinen Antworten auf meine Gedankenanregung

Teenager "zur Not über Nebeneingang".... baut man nun dafür, dass die Hälfte der Familie mit ihren Artgenossen den "Notausgang" zum ständigen aus und ein benutzen dürfen? Das kann ja bei fidelen Jungerwachsenen schon mal an die 3 - 5 Mal pro Tag sein, wo sie zu ihren Treffs spazieren, Leute empfangen... zum Rauchen an die nächste Bushaltestelle ganz zu schweigen... Kann man so planen, es geht bestimmt besser.

Für Eure Gäste meinst Du wohl Klo UG statt Klo EG .... Für wen ist denn jetzt das Klo EG gedacht - wer wird es benutzen?

Nun denn, Rumgeeiere um die eigentliche Thematik Eures Grundrisses: er funktioniert nicht so wirklich. Zumindest nicht mit der Eingangskomponente direkt mit dem Wohnzimmer und der Treppe vereint.
Der Flur ist mit 4 qm viel zu eng, mach doch mal ca. 7 qm daraus, dann kann man sich dort besser die Jacke anziehen, auch mal zu zweit. Wenn man Gäste empfängt, muss man nicht die Tür zum Wohnzimmer öffnen, um die Leutchen hereinzulassen.
Wohnzimmer als Durchgangszimmer ist immer eine heikle Sache und funktioniert befriedigend nur, wenn eine räumliche Teilung den Rückzugsort von der Verkehrsfläche trennt. Wenn die Treppe hier offen gestaltet ist (so habe ich es verstanden), dann ist die Bewegung dort einfach nur Störfaktor.
Der Auftritt der Treppe nach unten führt gegen eine Wand - ist nicht schön!
Gemeinschaftsräume als Verkehrsfläche zu integrieren, also wenig Flure, bietet sich nur an, wenn man die Räume streift. Hier muss man sie durchqueren, das kann auch auf die Dauer mühselig sein.
Das Argument, lieber ebenerdig aus der Küche zu gehen, kann ich nachvollziehen, dennoch wird es wohl auf Dauer mühselig, die Einkäufe in Rtg Küche zu transportieren, es kann sich ja auch mal um mehrere Tüten handeln oder um Getränkekartons, etc.
Vlt mal überlegen Küche und Wohn zu tauschen und durch Aufschüttung eine Ebene von Küche nach draußen zu schaffen.
Meines Erachtens ist eine Stadtvilla die schlechteste Lösung, ein Hanggrundstück zu bebauen.
Ein Hang bietet so viel Möglichkeiten, klar, muss auch bezahlbar sein, dennoch sollte man sich bei einem solchen Grundstück nicht mit einer Standardgebäudehülle eingrenzen, sondern aus den Fugen denken - dafür ist ein Architekt der richtige

Gruss Yvonne

oT: konstruktive Kritik muss nicht mit ansetzenden Lösungsvorschlägen kommen, kann aber.
Konstruktive Kritik gibt es gar nicht - es ist nur Kritik, nett verpackt. Konstruktive Kritik soll den Urheber aufmuntern, Dinge, Situationen oder Sachverhalte noch mal zu überdenken. Für Lösungen sind Fachleute der beste Ansprechpartner.
Schlimmer sind diejenigen, die sich gedanklich gar nicht an der Diskussion beteiligen, sich statt dessen nur an den Antworten von Interessierten aufhängen - letztendlich haben sie in keinster Weise Fantasie, diese vorhandene Kritik umzusetzen, geschweige denn die Ausgangssituation. Aus gegebenen Anlass - danke für's Lesen!