Ich mag Deine Herangehensweise, Flowerstone.
Leider passt der Platzbedarf inkl. Keller in Kombination mit dem anvisierten Budget nicht ganz zu den aktuellen Baukosten - wie ja schon einige schrieben. Ihr habt schöne Hobbys, aus denen heraus Platzbedarf entsteht. Der Gedanke alles im Haus unterzubringen ist naheliegend aber eben auch sehr kostspielig. Ein Ansatz ist es zu überlegen, welche lieb gewonnen Tätigkeiten, die zum Ziel "gute Lebensqualität" beitragen einen Platz außerhalb des Baukörpers finden können.
Parties: von Frühjahr bis Herbst im Garten wobei ein Carport Schutz und Schatten bietet. Geburtstage im Winter? Du kannst sehr oft Räume (von Pfarrzentrum bis Sterne-Hotel) anmieten bis Du auf die Kosten des Partyraums in einem Keller kommst.
Pferdesachen: Die gehen zum Großteil auch in ein gutes Gartenhaus, welches erheblich weniger Raumkosten verursacht und weiteren Nutzen stiftet.
Musikinstrumente: Je nach dem was man so alles spielt ist das nicht ganz einfach. Ein Klavier passt in den Wohnraum, ein Schlagzeug zu Hause macht es schon etwas komplizierter. Wir haben im Wohnraum ein Clavinova, einen E-Bass mit Verstärker und Box, ein Cello und eine Gitarre untergebracht. Nicht-hässliches Equippment hilft. Ein Cello ist dauerhaft als "Förderung" an einen Musiker verliehen. Ein Sohn spielt ebenfalls E-Bass und hat drei in seinem Zimmer an der Wand hängen. Das ist es ihm wert. Das E-Schlagzeug ist unserer Verkleinerung beim Bau zum Opfer gefallen, aber wir haben auch keinen wirklich begeisterten Schlagzeuger.
Sauna und Spa: Das ist was Tolles - und wirklich ein Luxus. Rechnet man den Baupreis für den Platzbedarf im Keller wird der Spa Bereich teurer als Wohnzimmer und Küche. Ist es das wert? Ein Whirlpool und ein Saunafass passen später immer noch in den Garten wenn sich zeigt, was das Haus wirklich kostete. Schön ist auch, dass dann die Kosten nicht gleichzeitig entstehen.
Flexibilität und Sicherheit: Ja, wenn das zweite (oder dritte) Kind Zwillinge werden, geht man eben damit um wenn es so weit ist. Da würde ich mich architektonisch nicht zuvor in Ausgaben stürzen. Dasselbe gilt für ein altersgerechtes Schlafzimmer.
Das sind alles nur Gedanken, die passend oder unpassend sein können. Kern meiner Botschaft: Wenn man bei der Planung beginnt Wünsche und Ziele miteinander zu verwechseln wird es teuer. Mit einem elastischen Geldbeutel ist das kein Problem, sobald aber eine Budgetdisziplin erforderlich ist, tut man sehr gut daran zu überlegen was denn das Grundsätzliche ist, was die Lebensqualität bestimmt. So mancher hat sich darauf entschieden nicht selbst zu bauen und etwas großes Gebrauchtes und im Detail weniger "Perfektes" zu kaufen um die Ziele zu erreichen. Andere haben sich mehr auf das Wesentliche konzentriert und burgentsprechend gebaut. Viele sprechen von "Verzicht", wenn im Haus keine ein Spa oder keine Ankleide integriert wurde. OK, wenn man will, kann man sich unglücklich machen während man sich einen Traum erfüllt. Ich halte so eine Haltung für unzuträglich hinsichtlich einer guten Lebensqualität.
Ich habe letztes Jahr keine halbe Yacht gekauft und das Vorhaben mit einem Freund damit die Arc von den Kanaren bis in die Karibik zu segeln abgesagt. Das erzeugt vielleicht etwas Wehmut, aber die Lebensqualität bleibt erhalten, was allein bei der zeitlichen Investition in die Vorbereitung über 2 Jahre wohl drauf gegangen wäre. Ist das "Verzicht"? Sicher nicht. Ist das Nicht Realisieren eines Partyraums und Spa Bereichs im Keller eines Neubaus "Verzicht"? Sicher auch nicht. Wenn es sich so anfühlen sollte liegt zu 99% Wahrscheinlichkeit eine Verwechslung von Wunsch und Ziel vor.