Hallo,
ich habe damit angefangen, daß ich Deinen Beitrag lesefähig editiert habe
Das Grundstück was wir erwerben wollen wird aus einer vorhandenen Parzelle heraus genommen und steht zum Verkauf. Größe ca. 500m², Rechteckig und für uns ausreichend. Auf dem Gelände stehen zur Zeit noch Garagen die aber vom Eigentümer komplette entsorgt werden. Gleichzeitig wird auch die Auffahrt entsorgt. Wir bekommen also das Grundstück ebenerdig. Auch die Vermessung erfolgt durch den Verkäufer. Bis hierhin ist ja alles in Ordnung.
Hier solltest Du nicht der Annahme erliegen, daß damit die gesamte Vermessung für das BV erledigt ist. Der Verkäufer wird "nur" die Parzellierung, bzw. die Teilungsvermessung bezahlen. Damit stehen noch weitere € 2.800,00 - € 3.200.00 (je nach Vermesser) für den eigentlichen Hausbau incl. Schlusseinmessung auf der Uhr.
1) Es liegt kein Bebauungsplan vor! Ist so etwas Problematisch oder wird beim Hausbau durch den Bauträger dieses beim Amt gestellt ?
Das ist kein Problem, Du mußt dann nach § 34 bauen. D.h. nach der umliegenden Bebauung. Wenn im direkten Umfeld mehrheitlich 1-geschossige Einfamilienhaus gebaut sind, wirst Du ebenso bauen müssen. Wenn Du spezielle Wünsche an die Dachform hast und diese nicht in unmittelbarer Nähe des Grundstückes anzutreffen ist, kannst Du Dich davon verabschieden. Also auch für das Dach gilt, anpassen an die umliegende Bebauung.
3) Da wir mit Keller bauen wollen und alle Häuser um das Grundstück mit Keller versehen sind muss ich da noch ein Bodengutachten einholen?
Wer ohne Bodengutachten baut, spielt mit seiner Existenz; unabhängig davon, ob die Nachbarn mit oder ohne gebaut haben. Außerdem braucht es ein Bodengutachten, u.a., damit der Tiefbauer weiß, wie er z.B. die Abböschung für die Baugrube vornehmen muß.
4) Was müssen wir noch bedenken was wir vergessen haben?
Du hast noch kein Beratungsgespräch in Sachen BV geführt? Dann lies Dich hier auf dem Forum sorgfältig ein! Im Gegensatz zu Deiner Eingangsaussage, sind hier sehr wohl alle Themen behandelt, welche Dich brennend interessieren sollten. Lesen mußt Du schon selbst
Das Grundstück kostet 124.500€ ... Nebenkosten wie Notar, Grunderwerbsteuer etc. kommen noch dazu ... Wir benötigen keinen Prachtbau und haben uns als Limit ca. 320.000€ +- 20.000€ gesetzt. Möbel sind alle vorhanden und eine Küche haben wir zur Not auch noch. Bauen wollen wir dann so schnell wir möglich
Zunächst einmal solltest Du einen Blick hierauf werfen:
Ohne Finanzierung, d.h. Baukredit bei einer Bank, wird kaum jemand sein Traumhaus verwirklichen können. Eigenkapital ist meist erforderlich und generell zu empfehlen, den Rest leiht man sich. „Den Rest“ – Rest von was? Wie erfahre ich denn die zu finanzierende Summe? Kann ich nicht einfach zur...
www.hausbau-forum.de
Je nach Bundesland und Abweichungen gilt diese Liste bundesweit; ich habe sie primär anhand der Kosten für NRW erstellt.
Dann wollen wir einmal rechnen und legen 120 qm WF zugrunde, zzgl. Nutzkeller und einem Budget von TEUR 340
Budget: TEUR 340
Grundstück: TEUR 124.5
Einfamilienhaus 120 qm/WF/Kfw 70: TEUR 186 (1-geschossiges Einfamilienhaus ohne größeren Schnickschnack)
Nutzkeller: TEUR 38
Baunebenkosten: TEUR 35-40
Malerarbeiten in EL: TEUR 10
Bodenbeläge in EL: TEUR 10
Außenanlagen in EL: TEUR 10
Carport oder Fertiggarage 3 x 6: TEUR 6
Rücklage Extra´s TEUR 10
Ergibt all in eine Unterdeckung von TEUR 94.5
Die User, welche Dir Kosten in Höhe TEUR 400 plus "x" in Aussicht gestellt haben, liegen also ganz gut mit ihrer Annahme. UND - bei vorstehenden Zahlen darf keine Überraschung im Boden lauern (Bodenaustausch), dann können gut und gerne nochmals TEUR 8-10 dazu kommen.
Wenn Du auf den Keller verzichtest - was ich Dir bei Deinem Wunschbudget dringend ans Herz legen möchte - mußt Du den Keller des Nachbarn abfangen, auf Bodenniveau Keller Nachbar gründen. Dazu bedarf es einer Abtreppung und diese wird Dich - je nach Vorgabe des Bodengutachtens hinsichtlich der Ausführung - zwischen TEUR 8-10 kosten. D.h. Du würdest - bei Verzicht auf den Keller - bisher TEUR 28 sparen. Dafür aber vmtl. eine längere Fertiggarage benötigen und diese kostet TEUR 12 incl. erforderlicher Streifenfundamente. Real würdest Du also - bei Verzicht auf den Nutzkeller - in etwa TEUR 22 einsparen. Immer noch viel Geld, aber auch mit diesen Maßnahmen sprengt es Dein Wunschbudget. Hast Du schon einmal einen unabhängigen Finanzierungsmakler aufgesucht und mit ihm Deine finanzielle Situation besprochen?
Liebe Grüsse, Bauexperte