Woran macht man das fest?
Ich mache es an der groben Faustformel "200 cm = 100 %" fest, wie "dringend" ich zu Keller rate bzw. vom Kellerweglassen abrate.
Wenn das Terrain Gefälle hat, muß man ja quasi Mauern unter das Haus stellen (der bildlichen Erklärung von
@Kaspatoo muß ich da wohl nichts hinzufügen). Sobald diese Mauern so hoch wie ein Keller sind, hat man ja quasi einen Keller. Der ist zwar mit Erdreich verfüllt und man kann ihn nicht nutzen, und Innenwände hat er auch nicht, aber wesentlich billiger wird er dadurch nicht.
Bei einem Meter Höhe dieser faktischen "Kelleraußenmauern" gehe ich (natürlich grob überschlägig) von halb so viel Kostenaufwand aus, als hätte man "mit Keller" gebaut. Mit anderen Worten: ab etwa zwei Metern Höhe ist die Ersparnis eines "Nichtkellers" zwar entgegen der Faustformel nicht ganz Null, aber doch so lächerlich, daß es nicht lohnt. Mindestens wenn man "Kellerersatzraum" gegenrechnet, dürfte die Formel tatsächlich ganz aufgehen.
Momentan scheint es hip zu sein, gleich das ganze Hanggrundstück rundum bis zum höchsten Punkt mit Erde volllaufen lassen zu wollen, und diese "Kellermauern" entsprechend an zwei oder drei Seiten entlang der Grundstücksgrenzen zu ziehen. Aus meiner Sicht ist das so ziemlich der Weisheit letzter Stuß
Hanggrundstücke haben nicht nur Nachteile, sondern durchaus auch ihre eigenen Reize. Momentan stürzen sich leider vermehrt Leute auf Hanggrundstücke, die ihnen nichts abgewinnen können, und denen außer sie "platt" zu machen, nichts dazu einfällt.
Aber es gibt durchaus auch Alternativen zu meiner Ansicht "je hanger, desto Keller":
@ypg hat auch einen "Hang", nämlich zu "Split Level". Das war um 1980 mal sehr modern: Geschossflächen so zu teilen, daß die "Hälften" um ein halbes Geschoss versetzt sind. Oder anders gesagt: man hängt eine Hälfte des Geschosses quasi an das Zwischenpodest der Treppe an. Ideal funktioniert das mit zwei gleich langen Treppenteilen, also bei einem Terrainunterschied (auf die Grundfläche bezogen) von etwa 120 bis 160 cm.