Grundstückseigentümer vom Verkauf überzeugen

[11ant]

Ja klar, Lageplan ist super sinnvoll um hier "mehr" / "näheres" zu sagen. Aber als "nicht gemachte Hausaufgabe" um hier überhaupt mal fragen zu dürfen würde ich das nicht hochsterilisieren ;-)
Ich denke, die TE hat eingangs die Situation klar beschrieben: Mutti lebt im Haus statt im Heim, hat den Grundbesitz schon den Töchtern übertragen, soll sich aber noch als Entscheiderin fühlen, denn ihretwegen gibt es das Haus ja überhaupt noch. Mutti ist 80+ bedeutet wohl Töchter auch schon ü50, die werden für ihr persönliches Wohnen da längst keine Aktien mehr drin haben. Nicht alle Erben sind Geier, manche lieben auch ihre Eltern.
Daher halte ich hier für sehr wahrscheinlich, daß erstens Muttis Wort Gewicht hat und zweitens deren Votum emotional geprägt sein darf. Muttis Welt soll auf ihre restlichen Tage nicht erschüttert werden - einschließlich daß ihr Auto einen vertrauten Platz hat. Ich bin selber Kaufmann, aber Emotionsgedöns kann ich trotzdem ernst nehmen. Immer dieses Geheul von den BWL-Susen, wenn mal etwas außerexcelfaktisches in eine Diskussion eingeführt wird *LOL*

 

[Wolkensieben]

lapidaren Aussagen vielleicht nicht, aber möglicherweise schon mit Emotionen

Bei uns in der Familie wird auch ein Haus verkauft. Wenn eine Familie mit vielen Kindern das Höchstgebot abgibt, dann kann diese Familie es kaufen. Ist deren Gebot ETWAS unter dem höchstbietenden Investor, der schnell sein Geld anlegen muss, bekommt es trotzdem diese Familie. Ist das Angebot 10.000 drunter, Pech gehabt. Die Erbengemeinschaft ist nicht die Wohlfahrt, Oma und Opa haben ein Leben lang dafür gearbeitet.
Warum sollte man es Fremden einfach machen.

Aber einkaufen, Rasenmähen, sorry. Die Frau und deren Töchter sind nicht doof, die haben das mit der Entscheidung der Mutter und der Garage vermutlich nur gesagt, damit sie ihre Ruhe haben.
Und bevor Oma ins Altenheim muss und das Haus dafür draufgeht, kommt eine polnische Pflegekraft ins Haus damit die Immobilie erhalten bleibt.

Die Töchter mögen nett sein, aber wenn die Kinder haben, die auch was fürs Sparbuch möchten, dann geht es nur über den Preis.

 

[Wolkensieben]

Mutti lebt im Haus statt im Heim, hat den Grundbesitz schon den Töchtern übertragen

Mich würde es doch sehr wundern, wenn die Oma etwas übertragen hätte.

Wenn es einen Opa gab, davon gehe ich mal aus (wenn es nicht der Klapperstorch war) dann hat Oma nach Opas Tod 50 % und die beiden Töchter jeweils 25 % und sind eine ganz normale Erbengemeinschaft.
Wenn Oma stirbt, sind beide Töchter zu je 50 % eine neue Erbengemeinschaft.

Und dann wird es lustig und geht richtig los, wenn es Partner gibt, die schnell Kohle sehen wollen.

Erbengemeinschaften sollen angeblich die Höchststrafe für Makler sein.

 

[ypg]

Von daher ist es sicherlich sinnvoll, sich als gute Nachbarn zu präsentieren.

Das macht man außerdem! Allerdings habe ich auch gesagt, dass man mit diesen Sätzen, die die TE hier zitiert hat, die ja wohl - zumindest sinngemäß, aber wohl die gleiche Wortwahl - das Gegenteil erreicht. Das ist Honig um den Bart schmieren. Und das ist nicht durchdacht. Man erreicht dadurch eher das Gegenteil, nämlich Misstrauen.

aber wenn mir jemand 200k bietet sind meine Emotionen auch besser als bei 100k...

So ist es.

Zu einem Punkt habe ich noch gar nichts gesagt: zu Corona-Zeiten und auch überhaupt ist es sinnvoll, sich in einem Brief vorzustellen. Man muss Interesse bekunden, ansonsten muss sich das Gegenüber ja gar nicht in die Situation eindenken, dass man es auch verkaufen kann. Allerdings sollte es eher um das schöne Grundstück gehen und dazu sollte man die Eigenschaften sehr gut abwägen, die man im Brief nennt. Und ja, eine realistische Verkaufssumme sollte genannt werden, damit die Eigentümer sich über Wochen Gedanken machen können.
Allerdings steht zwischen „nicht für lau“ und Marktwert ein großer Betrag, so habe ich zumindest den Anschein.
In der Hoffnung, dass die Schwestern/Töchter der 80jährigen nicht auch schon Kinder haben, die das Grundstück für sich nutzen könnten, kann man es versuchen. Und dann mit Rückrufnumner und Adresse. Eine Art Frist „es wäre nett, wenn sie sich bis Ende des Quartals Gedanken machen und uns mitteilen, damit wir weitersuchen können“ wäre zu überlegen.

 

[WilderSueden]

Erbengemeinschaften sollen angeblich die Höchststrafe für Makler sein.

Für Makler die nicht ordentlich arbeiten. Wir hatten ein Haus auf der Besichtigungsliste da habe ich den Makler Samstag angeschrieben und Sonntag zum Frühstück kam eine Mail dass "Besichtigungen bald wieder möglich sind". Da wir eh in der Nähe waren (und das Haus mit vollständiger Addresse drin stand) haben wir vorbeigeschaut. Da macht eine Frau auf und erzählt uns dass einer aus der Erbengemeinschaft alleine den Makler beauftragt hat ohne die anderen zu fragen. Das hat dann auch erklärt warum der Makler nur Bilder von außen hatte...übrigens nie wieder was von dem gehört...

 

[11ant]

Eine Art Frist „es wäre nett, wenn sie sich bis Ende des Quartals Gedanken machen und uns mitteilen, damit wir weitersuchen können“ wäre zu überlegen.

Bloß das nicht. Dann ist man auf der Ebene "geschäftlicher Schreibkram", den alte Leute traditionell liegen lassen, bis sie ihn mit den Kindern besprechen können. Aber hier geht es doch um die Botschaft "sehr geehrte Frau Oma, hier machen sich mal die netten jungen Leute mit Ihnen vertraut, mit denen Sie ohne daß sich für Sie etwas liebgewonnenes ändert, neue Nachbarn gewinnen, wo jetzt bloß Ihr Auto steht". Omas Pro-Votum ist der Türöffner zu den Töchtern. Daß Oma die "Vorentscheiderin ihres Vertrauens" für die Verkäuferinnen ist, sollte man respektieren und nicht umdeuten wollen.
@Wolkensieben: gugele mal Berliner Testament. Die Oma kann durchaus wirksam verfügt haben, daß der Grundbesitz bereits den Töchtern gehört.