Haus Kaufen mit Eigenkapital - Bitte um Erfahrungstipps

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S

Sparhäuslebauer

Ich beobachte das Forum schon seit Wochen, jetzt habe ich mich entschlossen mich auch gleich mal vorzustellen.

Ich bin 27 Jahre alt, meine Frau 29 und wir haben zwei Kinder (2 Monate und 1,8 Jahre). Geplant ist noch eins so in 2 Jahren.

Unsere Finanzielle Lage:

Eigenkapital: 10000 Euro + Auto im Wert von ca. 6000 Euro

Bausparvertrag: 5000 Euro (aktuell) Maximalsumme: 10000 Euro

Netto Gehalt: 2300 Euro

Das Gehalt (Kinder, Elterngeld) lasse ich mal außen vor.

Übrig hätten wir zum tilgen eines Vertrages 1000 Euro im Monat. Wobei ich in 2 Monat einen monatlichen Netto von mindestens: 2500 haben werde.

So wir wollen uns etwas eigenes kaufen. Wohnen eher ländlich von daher ein gebrauchtes Haus, gerne auch im Dorf. Handwerklich bin ich begabt und habe auch einen großen Kreis der mir bei Arbeiten dergleichen helfen kann.

Angedacht haben wir an eine Summe in Höhe von ca 200000 Euro. Gerne auch drunter.
Also Haus für 170000Euro und der Rest sind ja die Standard gebühren inklusive kosten für eventuellen Restarbeiten am Haus.

Ist dies realistisch?!

Ich bedanke mich schon mal im Voraus, finde es echt Klasse dieses Forum gefunden zu haben um auch mal eine unparteiische Meinung zu bekommen von Leuten die trotzdem Ahnung haben.
 
Der Da

Der Da

Ich sag jetzt einfach mal einiges ohne Wertung.

Wenig Eigenkapital, fast zu vernachlässigen, eher als Puffersumme anzusehen.
Das Auto spielt keine Rolle :)

Dein Netto ist knapp, für 200 000€ Kredit kann das gerade so reichen, aber nur mit 1% Tilgung... und das ist eigentlich nicht gut. Mit 2 Kindern ist das eher sogar noch schwieriger, denn die werden ja erwartungsgemäß etwas teurer, je älter sie werden.

Zu den Kaufsummen kann ich gar nix sagen, bei uns in der gegend, selbst im Dorf, bekommste für 200 000€ nur ein Abrisshaus. Ich kann mir Vorstellen, dass man dafür aber auch was schönes bekommen kann, aber wie siehts mit Sanierung aus? Fenster, Heizung... das kann über die Jahre deinen Geldbeutel leer fressen.
Meine Mutter musste dieses Jahr 3000l Heizöl kaufen, da fängst an zu weinen, bei einem Preis von 94 cent pro Liter. Das Haus ist ungedämmt aus dem Jahre 1965.
Ich denke sehr viel neuere Häuser wird man zu 170 000 nicht bekommen.

Wir ziehen in ein Dorf in der Pfalz, und selbst dort kosten die Hütten 240 000 aufwärts. Vielleicht auch der Nähe an Karlsruhe geschuldet, aber wer weiß, vielleicht kommst du ja aus den neuen Bundesländern, oder nahe der Holländischen Grenze, da soll es ja auch etwas günstiger sein.

Einen endgültigen Tipp kann ich dir leider nicht geben. :)
 
S

Sparhäuslebauer

Danke schon mal für die Antwort.
Vielleicht habe ich mich zu allgemeine ausgedrückt.
Könnt ihr mir vielleicht einen Tipp geben wie ich jetzt am besten vorgehen kann?? Ab wie viel Eigenkapital ist es vernünftig nachzudenken zu kaufen?
Wir wollten schon so in spätestens drei Jahren ausziehen.
Großen Dank schon mal im Voraus.
 
emer

emer

Je mehr Eigenkapital, desto vernünftiger.
Mindestens die Kaufnebenkosten sind als Eigenkapital-Anteil zu empfehlen.
Besser noch Kaufnebenkosten + Umzugs / Einzugskosten (neue Farbe an die Wand etc.).

Wenn dein Budget also 200.000€ ist, die Grunderwerbsteuer, Notar, Grundbuchamt, ggf. Makler abziehen. Das ergibt dann deinen Finanzierungsbedarf. Der Rest sollte Eigenkapital sein.

Alte Häuser brauchen kurz- bis mittelfristig eine neue Heizungsanlage, Fenster und ein neues Dach (je nach alter des Hauses). Dazu kommt die Renovierung bei Einzug.
Diese Kosten sollten nicht unterschätzt werden. Ich behaupte mal, da kommst du - plus die Kaufnebenkosten die von dir angesprochen wurden - nicht mit 30.000€ hin.

2500€ netto im Monat sind mit zwei Kindern nicht die Wucht. Aber wenn du sagst, dass du 1.000 im Monat für die Finanzierung locker machen kannst, dann kannst du bei 200.000€ Darlehenssumme monatlich gesamt 6% rein stecken und bist bei genau diesen 1.000€.
Soll heißen: Bekommst du ein Darlehen zu 3% eff. Zins, kannst du 3% anf. Tilgung nehmen. 4% Zins macht 2% Tilgung und 2,5% Zins machen 3,5% Tilgung. usw... Relativ einfache Rechnung.
Die Tilgungsrate also immer mit dem Zins verändern und nicht denken, dass du bei niedrigem Zins Geld sparst (ist zwar richtig, aber darunter leidet anteilig auch die Tilgung, sofern nicht angepasst).

Nicht vergessen: die Wohnnebenkosten.
Versicherungen, Strom, Müll, Wasser, Gas / Öl etc. die kommen auf die 1.000€ noch drauf.
 
W

Wegener SV

Guten Tag,
ich schließe mich den gemachten Aussagen an, obwohl hier im ländlichen Bereich die Sorte Abrisshaus erheblich günstiger sind.
Unter Abrisshaus kann man fast alle Gebäude aus den 1970 Jahren und früher bezeichnen. Durch meine Tätigkeit habe ich viele diese Gebäude untersucht, nur für die technische Aufwertung: Fenster, Dämmung, Heizung, Abdichten gegen Feuchte, Sanitär und Elektro sind mal schnell 100 000,- € ausgegeben. Dann hat man aber immer noch ein altes Haus das nach der Sanierung, unglücklich geschnitten und bestenfalls mit dem KFW 100 Standard.
Also sprechen wir nicht von 200.000 € sondern 300.000 € plus Verschönerungsmaßnahmen und Umbauten
Kostet eine Sanierung mehr als 60 % als ein vergleichbarer Neubau ist ein Abriss und Neubau sinnvoller.

Gehen wir mal von den 300.000 € aus, sollten als Eigenkapital mindestens 20 % vorhanden sein. Das wären etwa 60.000 € Eigenkapital um solide zu finanzieren
Ich denke Ihr Finanzberater wird höchstens laut lachen, wenn Sie Ihr Vorhaben vortragen.
 
S

Sparhäuslebauer

Dat war ne klare Aussage.

Ne ist klar, im schlimmsten Fall ist es auch so wie er es beschrieben hat. Aber man kann auch ein wenig mehr Glück haben.
Also mein Plan ist es jetzt erst mal noch 2-3 Jahre zu sparen und dann aufs neue nach der Suche zu gehen. Bis dahin müssten ja auch mindestens 30000 zusammen sein.

Heute bekomme ich auch besuch von jemanden der sich mit Krediten und dem allen auskennt und mir das mal alles erklären kann (effektiver Jahreszins usw).
 
Zuletzt aktualisiert 29.12.2024
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