Ja, das tu mal. Nichts macht einen Plan verständlicher als seine "Geschichte" (im poetischen Wortsinn ebenso wie im historischen).
Vielleicht stellst Du auch mal eine Zeichnung des bisher bewohnten Hauses ein, mit Erläuterungen, was Euch daran gefallen hat.
P.S.: "die Welt ist ein Dorf" - ich sehe gerade, hier sind zwei Forchheimer im Thread.
Na dann.
Wir haben schon in ziemlich vielen Häusern gewohnt... zur Zeit auf 70m2 unterm Dach als Zwischenlösung. Da hat jeder seinen eigenen Raum. Es gibt kein Schlafzimmer und kein Wohnzimmer. Bad und Küche gemeinsam. WG-ähnlich würde ich sagen. Vor ein paar Monaten verkauften wir unser Bauernhaus in Vorpommern. BJ 1840. 200m2 Wohnfläche plus Dachgeschoss als Atelier. Und wie die alten Häuser halt so sind..die Räume waren durchaus unkonventionell angeordnet. Die Alten wussten auch nicht immer so genau, was sie da bauten. Die Küche im Norden zum Beispiel. Gefällt uns gar nicht. Mein Schlafraum hatte 9m2. Reicht mir dicke. Ich habe aber auch kein Bett. Ich schlafe auf einem Futon am Boden. Wir wissen jetzt: Die 77m2 sind einen Tick zu klein und die 200m2 viel zu groß. Und wir wissen: 25 m2 für ein Wohnzimmer reicht dicke (wenn es nur ein Wohnzimmer sein soll und nichts anderes. Wohnen heißt: miteinander abhängen, Musik hören, Glotze schauen) Wir wollen beide unsere eigenen Schlafräume, nennt es Kammern, und wenn einer kocht und der andere im Wohnzimmer lümmelt, dann will der eine das Topfgeklapper des anderen nicht hören und das Essen darf in der Küche gut riechen und im Wohnzimmer das Räucherstäbchen. Beides zusammen ist weniger gut. Wir brauchen beide unseren Rückzugsraum, weil wir nicht berufstätig im Sinne einer auswärtigen Tätigkeit sind sondern die meiste Zeit gemeinsam zu Hause.
Und wenn meine Frau unten in der Diele Klavier spielt, dann kann ich oben im Atelier in Ruhe irgendwas machen. Nicht umgekehrt, ich spiele nicht Klavier.
Nee Leute, das moderne Mantra, offen, große Zimmer, wenige Türen, es ist ja nun kein Dogma. Es gibt eben auch die konservativen Leute, die z.B. Küche Küche sein lassen wollen und WZ ein WZ, und dazwischen kommt 1 Wand, und gegessen wird in Küche.
Und das hat mit konservativ herzlich wenig zu tun. Es hat ausschließlich mit persönlichen Erfahrungswerten und Vorlieben zu tun. Wenn mir einer auf den Schlips treten will, dann nennt er mich, bzw. uns konservativ. Ich weigere mich schlicht jeden Scheiß mitzumachen, bloß weil er grad modern ist. DAS wäre tatsächlich konservativ. Ich habe auch schon in komplett offenen Wohnungen gewohnt und fand das vollkommen unpraktisch. Und ja, es stimmt, ich möchte nicht, dass mir einer, wenn er an der Haustür klingelt, gleich das komplette Haus übersieht und finde eine Schmutzschleuse und einen Windfang äußerst praktisch. Dorthin gehören Schuhe und Mantel. Der geplante Windfang ist groß genug für alle Schuhe. Sogar ein Schrank für alle Schuhe meiner Frau passt da rein. Und das heißt was. Wenn ich will kann ich auch im Hausinneren viel mit Glas arbeiten und Luft schaffen. Wenn ich will.
Die Küche habe ich so geplant, weil ich dachte, dass beim Essen eine Art Wintergartenfeeling aufkommt, da auf zwei Seiten von Glas umgeben.
Sag mal an, warum die Küche nach vorne soll und wohin mit der Treppe. Ich habe das Gäste-WC dorthin gemalt, weil ich dachte, es wär besser alles Sanitäre beieinander zu haben. Küche, Hauswirtschaftsraum/Technik/Bad/WC alles auf einer Seite schien mir sinnvoll.
Obwohl das Haus von zwei Straßen umgeben ist, gibt es so gut wie keinen Verkehr. Sehr wenige Anlieger, kein Durchgangsverkehr. Wie gesagt: ländlich. Deshalb ist die Schlafkammer meiner Frau auch Richtung Osten (Morgensonne?) ausgerichtet, weil die Straße nicht stört. Ich finde es übrigens auch interessant, dass alle hier die Größe der Räume kritisieren. Mich würde mal interessieren, wie groß die Zimmer eurer Kinder sind? Die eine "Kammer" hat eine Größe von über 9m2 und einen extra Ankleideraum mit über 4m2, d.h. da muss kein Schrank rein. Nur ein Bett. Bzw. ein Futon. Nichts weiter.
Also erzählt mal, wie groß die Zimmer Eurer Kinder sind und was macht ihr in Euren 50 m2 Wohnzimmern alles und habt Ihr Euch schon mal drüber aufgeregt, wenn Ihr Nachrichten schauen wolltet und die Gattin noch unbedingt die Spülmaschine ausräumen musste?
QUOTE="stefanc84, post: 175303, member: 26636"]Ich denke auf einer Ebene ist ein Haus mit so vielen Räumen nicht realisierbar. Hab auch mal einen Bungalow-Grundriss von einem Fertighaushersteller gesehen - da waren es auch nur so kleine Kammern, das haben also die Profis nicht sehr viel besser von bekommen. Ist einfach nicht ganz mein Ding. Grad wenn man Bungalow baut um barrierefrei zu leben, scheint man sich in der Hinsicht eher zusätzliche Barrieren (viele Ecken, enge Durchgänge) zu schaffen. Dann doch lieber nen Treppenlift ins OG.[/QUOTE]
Da sind wir beieinander: Es ist nicht DEIN Ding. Deiner Meinung nach dürfte es keine Bungalows geben. Das mit dem Treppenlift meinst Du sicher nicht ernst. Meine Eltern z.B. sind 81. Die sind beide fit, können auch noch Treppensteigen aber es ist halt anstrengend und die möchten das auch nicht mehr jeden Tag. Die würden sich aber nie im Leben auf einen Treppenlift setzen, nicht, wenn es noch irgendwie anders geht. Verständlich, oder? Aber die brauchen auch keinen, schließlich wohnen sie auf einer Ebene... mit genauso vielen Zimmern.
Passt nicht.
Die Bildchen sehen wirklich wie "herumgespielt" aus und sollen als Grundlage für einen Hausbau dienen?
Das ganze sieht eher aus wie ein Spiel mit Bauklötzchen oder eines im Sandkasten.
Sorry, leider als Diskussionsgrundlage nicht geeignet.
Danke für diesen äußert produktiven und wertvollen Beitrag. Das hilft mir unglaublich weiter. Natürlich spiel ich mit Bauklötzen im Sandkasten. Ich bin Künstler. Ich darf das. Da brauchts doch keine Entschuldigung. Ich nehm sie aber an.
Also.
Und ein Dankeschön an die, die wirklich etwas zu sagen haben: Z.B. auf das bescheuerte Gäste-WC oder den verwinkelten Badzugang hinweisen. Damit kann ich was anfangen. Und wenn dem einen oder andern die Kammerl für seine Bedürfnisse zu klein sind, auch recht. Ich denk drüber nach. Ich hab aber auch das "Warum" versucht zu erklären.