Eine solche Aussage lässt mich wirklich mit großem Erstaunen zurück! Warum meinen denn Mütter, dass der Vater nur sowas wie eine zweitbeste Lösung sei? Es gibt auch Väter, deren Wunsch es ist beim Kind zu bleiben. Und dann? Das Naturrecht der Mutter, oder wie? Auf ZEIT online gibt es gerade ein tolles Interview zum Thema Mutterrolle.
Zum TE: in der aktuellen Situation oder mit "klassischer" Rollenverteilung wäre mir das zu heikel. Solltest Du Dich als "lieber Vater" auch um Dein Kind kümmern wollen (und Deine Frau dadurch problemloser erwerbstätig sein können), sehe ich keine Problem.
Nichts hindert den Vater daran, parallel zur Mutter Zuhause zu bleiben. Haben wir auch so über 3 Monate gemacht.
Und warum findet Mama sich als die beste Betreuerin des Kindes? Weil sie eben die Mama ist [emoji6] das ist nicht abwertend gemeint. Aber als Frau habe ich das Kind 9 Monate in mir gehabt, es über kack Schmerzen rausgepresst und anschließend wurde ich mit einem Hormoncocktail geflutet, gegen den jede Drogenmischung ein Einziger Witz ist. Sprich ich als Mama habe (wenn denn alles gut gegangen ist) eine recht intensive Bindung zum Kind. Ein Mann hat da gar keine Chance mitzuhalten. Klar lieben Väter ihre Kinder auch bis zum Umfallen, aber bei einem Großteil der Väter entwickelt sich die Bindung so richtig ab der Geburt.
Naturbedingt ist nun Mama non-stopp mit dem Kind zusammen (zu ich behaupte mal 98% der Fälle ist Mama in den ersten Wochen beim Kind). Lebt für es. Der Vater kann verantwortungsvoll den Teil dazu beisteuern, zu dem er bereit ist und den Mama ihn beisteuern lässt.
So die ersten Wochen sind rum. Mama ist voll drin und kann mittlerweile jedes Fiepen des Kindes genau interpretieren. Bei mir war es so heftig, dass ich meinem Mann aus der Badewanne heraus geschrieben habe, er solle mal nach der Windel des Kurzen sehen, obwohl ich nichts gehört hatte. Dann kam er mit dem Kind rein, Augen wie Untertassen und fragte, woher ich gewusst habe dass er schrie und ja Windel war richtig. Das hatten wir mehrfach.
Mein Mann hat sehr viel Zeit mit dem Kind verbracht, aber da kam er nie ran.
Viele Männer werden dann unsicher, wenn sich Mama dann auch nicht zusammen reißen kann und Papa ständig dazwischen funkt, ist es endgültig vorbei. Ich musste mir auch immer heftig auf die Füße treten, wenn das Wickeln nicht schnell genug bei ihm ging oder die Windel nicht so saß wie ich das wollte.
Sprich es ist eine Kombination von Mutter-Kind-Verbindung, Mama als Milchlieferant und der Toleranz der Mutter, die dem Vater kaum eine Chance geben. Ist aber angeblich biologisch so gewollt.
Anders sieht es bei Alleinerziehenden Vätern aus oder denen, die von Anfang an die Elternzeit übernehmen.
Es geht nicht um eine zweitbeste Lösung. Weder Vater noch Mutter sind irgendeine Lösung. Beide sind ungemein wichtig.