Hausplanung: Was sollten die ersten Schritte sein?

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bibliophilia

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Hallo zusammen,

ich habe gerade ein Grundstück reservieren lassen und muss nun bis Anfang Juni einen konkreten Plan vorlegen, was auf diesem Grundstück für ein Haus entstehen soll, und diesen bei der Stadt zur Genehmigung vorlegen.
Das können, müssen aber noch keine Architektenpläne sein. Ein ausführliches Prospekt für ein Fertighaus würde z.B. auch reichen.
Die Grundfläche, die äußere Form und die Höhenmaße müssen aber dringend enthalten sein.

Wie gehe ich jetzt am besten vor?
Ich habe nicht vor ein Fertighaus zu kaufen und auch kein Haus eines ansässigen Bauträgers, sondern möchte selbst mit einem Architekten das Haus entwerfen. Das wird jetzt aber wohl etwas knapp, vor allem weil der Architekt meiner Wahl im Ausland lebt (und ich in den verbleibenden drei Wochen keine Möglichkeit habe Urlaub zu bekommen und auch noch heirate. Die Zeit drängt also).

Baubeginn soll erst in ca. einem Jahr sein, daher dachte ich, dass mir in dieser Hinsicht mehr Zeit bleibt.

Haltet ihr es für sinnvoll jetzt doch erst mal nach Fertighäusern zu suchen, eins auszusuchen, mit dem ich mich von außen am ehesten anfreunden kann, das Prospekt abzugeben und dann dieses Haus mit dem Architekten beizeiten noch einmal zu überarbeiten (natürlich so, dass die Maße, die ich bei der Stadt jetzt angebe, eingehalten werden)?

Oder gibt es eine andere praktikable Möglichkeit, auf die ich gerade nur nicht komme?


Außerdem habe ich noch eine weitere generelle Frage:
Bevor ich mich mit dem Architekten zusammen setze, was muss ich schon wissen?
Klar, was ich für Räume möchte und wie viele und eine grobe Vorstellung davon, wie das Haus aussehen soll, ist mir klar.
Aber muss ich z.B. schon wissen welche Art von Heizung ich haben möchte, ob ich einen Kamin haben möchte und was der Bodenbelag werden soll, oder kommt das dann auf dem Weg alles noch dazu?

Mir fällt es wahnsinnig schwer einen Plan aufzustellen, um was ich mich wann kümmern muss.
Habt ihr da vielleicht ein paar Literaturempfehlungen mit Checklisten, an denen man sich so entlanghangeln kann, für mich?

Viele Grüße,
bibliophilia
 
Y

ypg

Was ist das für eine Genehmigung? So eine, die den Gestaltungsrahmen abgleicht, bevor Du kaufst?

Bei uns wollte die Klosterkammer (Eigentümer des Erbpachtgrundstückes) vor dem Notarvertrag auch unser Haus "sehen". Gereicht hat eine Zeichnung, in der ersichtlich ist, dass alles (Baugrenzen, Fassadengestaltung, Dach und Garage) sich mit den Auflagen des Gestaltungsrahmens deckt. Ausserdem ein Link im Web zu einem Haus, welches dem entspricht.
 
W

Wastl

Such dir doch nen anderen Architekten der dir bei der Planung hilft. Einfach irgendwas abgeben würde ich nicht. Am Ende beruft sich die Gemeinde darauf und du musst damit auskommen. Ein Architekt hat oft gute neue Ideen.
 
bibliophilia

bibliophilia

Ich habe noch einmal mit dem Herrn von der Stadt gesprochen. Grobe Pläne reichen da aus. Wir müssen erst mal nur die Form des Daches festlegen, sagen wo das Haus auf dem Grundstück stehen soll, wo die Garage hin soll und wie groß die Grundfläche ist.
Außerdem die Geschosszahl.
Es soll nur ersichtlich werden, dass man sich an den bebauungsplan der Stadt hält, der z.B. vorschreibt, dass es nur ein Vollgeschoss geben darf und nur Krüppelwalmdächer bzw. Satteldächer geben darf.
Das bräuchte er nur, damit die Baugenehmigung ausgesprochen werden kann.

Einen neuen Architekten suchen, Wastl, würde ich nur sehr ungern.
Bei diesem speziellen Architekten wissen wir, dass er tolle Häuser plant, super Ideen hat, wirklich gute Kontakte zu Baufirmen vermittelt und dabei sehr günstig ist.
Die Brüder meines Mannes haben schon mehrfach mit diesem Architekten zusammengearbeitet und waren sehr zufrieden.

Ich würde jetzt ungern die Katze im Sack kaufen, nur weil die Zeit drängt.
Bis zum tatsächlichen Baubeginn wäre es noch gut ein Jahr. In der Zeit würde ich gerne detailliert mit einem Architekten planen, dem ich vertraue.
 
B

Bauexperte

Hallo,

Ich habe noch einmal mit dem Herrn von der Stadt gesprochen. Grobe Pläne reichen da aus. Wir müssen erst mal nur die Form des Daches festlegen, sagen wo das Haus auf dem Grundstück stehen soll, wo die Garage hin soll und wie groß die Grundfläche ist.Außerdem die Geschosszahl. Es soll nur ersichtlich werden, dass man sich an den Bebauungsplan der Stadt hält, der z.B. vorschreibt, dass es nur ein Vollgeschoss geben darf und nur Krüppelwalmdächer bzw. Satteldächer geben darf.
Dazu reicht es meist, wenn der Architekt den "Hauskörper" nebst aller Angaben in den Vorabzug Lageplan (sofern vorhanden) oder den öffentlichen Katasterauszug einzeichnet. Haben wir schon des Öfteren gemacht. Aber ...

Das bräuchte er nur, damit die Baugenehmigung ausgesprochen werden kann.
... damit wurde dann nicht der Bauantrag ersetzt, sondern der Zuschlag für ein Grundstück "x" verbindlich an unsere Bauherren erteilt. In den allermeisten Fällen - mit diesem Ansinnen der Gemeinde - haben wir jedoch direkt den Bauantrag gestellt.

Bist Du sicher, daß diese "Skribbelzeichnung" den Bauantrag ersetzt oder ist es eher so, daß Du vor Baubeginn die Baugenehmigung in einem vereinfachten genehmigungsverfahren beantragen mußt?

Einen neuen Architekten suchen, Wastl, würde ich nur sehr ungern.
Bei diesem speziellen Architekten wissen wir, dass er tolle Häuser plant, super Ideen hat, wirklich gute Kontakte zu Baufirmen vermittelt und dabei sehr günstig ist.
Die Brüder meines Mannes haben schon mehrfach mit diesem Architekten zusammengearbeitet und waren sehr zufrieden.
Das kann ich insoweit nachvollziehen, als das ich seit Jahren mit einem Architekten aus Erkelenz sehr gerne und sehr gut zusammenarbeite.

Andererseits weiß ich aber auch, wie viel Zeit - nicht immer, aber immer häufiger - es in Anspruch nimmt, die Grundrisse zu erarbeiten. Es gibt verschiedene BV, wo wir uns über Wochen 1 x wöchentlich mit unseren Bauherren zusammengesetzt haben. Das stelle ich mir bei einem nur sporadisch präsenten Architekten sehr schwierig vor - auch, weil Du offensichtlich noch nicht genau weißt, wo die Reise planungstechnisch hingeht :confused:

Bis zum tatsächlichen Baubeginn wäre es noch gut ein Jahr. In der Zeit würde ich gerne detailliert mit einem Architekten planen, dem ich vertraue.
Wieso erst in 1 Jahr? Ich stelle mir die Situation gerade vor und habe ganz bestimmte Bilder davon im Kopf, wie dieses Jahr verlaufen wird. Du wärst nicht die erste Bauherrin, welche so ein Jahr nutzt, ständig Veränderungen in der ein oder anderen Weise vorzunehmen ... das kann einen manches Mal in den Wahnsinn treiben :eek:

Liebe Grüsse, Bauexperte
 
Zuletzt bearbeitet:
schubert79

schubert79

Mein Tipp: Lass die Finger von so schnellen Entscheidungen. Ein Hausbau ist i.d.R. die größte Investition in deinem Leben. Der Grundriss ist das A und O!! Gerade die Lage/Dachform/Baukörper etc. sind ja das entscheidende! Diese Dinge bestimmen auch wesentlich den späteren Preis des Hauses.
Der "Rest" (Ausstattung/die meisten (nicht alle) Innenwände etc.) kann später immer wieder abgeändert werden.

Das ganze auf nichtmal 3 Wochen festzulegen ist kompletter Irrsinn. Oder rede mit dem Mann von der Stadt/Gemeinde und erkläre deine Situation.

Aber bitte leg nicht auf 3 Wochen diese wichtigen Dinge fest!
 
Zuletzt aktualisiert 21.05.2024
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