A
AallRounder
Sorry, ich hatte Aufdrehen und Drosseln vertauscht. Es muss umgedreht sein!Abhilfe bei dieser Technik könnte das Aufdrehen der Rücklaufverschraubung in der Küche bei gleichzeitigem Drosseln der Rücklaufverschraubungen in den übrigen Räumen (bei voll aufgedrehten Thermostatventilen) sein.
Vielleicht nur ganz grob und laienhaft Allgemeines zur Verfahrensweise für einen "Schätzeisen"-Abgleich, der keinen Anspruch auf Perfektion / Vollständigkeit erhebt und nicht einmal in die Nähe einer ingenieurmäßig-wissenschaftlichen Herangehensweise kommt:
Du hast ein geschlossenes System mit Warmwasser und willst im Prinzip nur erreichen, dass wenigstens innerhalb dieser kleinen "Heizungswelt" Gerechtigkeit herrscht. Während Heizkörper 1 - der am nächsten am Wärmeerzeuger dran ist - bereits glüht, läuft der letzte HK an der Frostgrenze (übertrieben). Das soll sich nun so ändern, dass alle HK bei gleicher Thermostateinstellung gleich warm werden. Wie auch im wirklichen Leben ist nun aber die Herstellung von "Gerechtigkeit" ein äußerst schwieriges Problem.
An einem kalten Tag (Frost, am Besten -10° C) werden alle Thermostate voll aufgedreht und die Zimmertüren geschlossen. Bei einstellbaren Thermostaten (wo sich unter den Köpfen noch Ringe befinden) werden die Köpfe demontiert und die Ringe auf Maximum gestellt. Die Rücklaufverschraubungen werden auch voll aufgedreht. Nun liest man am Wärmeerzeuger die Vorlauftemperatur ab, die von diesem ins Rohrleitungssystem auf die Reise geschickt wird. Das ist der konstante Wert. Das hehle Ziel der gleichen Raumtemperaturen bedeutet bei Ausschaltung der Thermostatregelung (also Maximum), dass an allen Heizkörpern die gleiche Rücklauftemperatur entsteht. Das passiert dadurch, dass die sog. Volumenmassenströme, also wie viel Liter Wasser pro Minute durch den HK fließen, genau an Leistung und Raumheizlast angepasst sind.
Man misst nun am ersten HK (der ausgehend von der Verrohrung der 1. HK nach dem Wärmeerzeuger ist) die Rücklauf-Temperatur. Bei voll aufgedrehtem Thermostaträdchen und Rücklauf-Verschraubung sollte die Rücklauf-Temperatur annähernd so hoch sein, wie die Vorlauf-Temperatur. Am Besten ist es nun, wenn sich am Thermostat bereits etwas drosseln lässt. Ist dieser nicht einstellbar, gehts an die Rücklauf-Schraube, die einige Umdrehungen zugedreht wird.
Nun werden nach und nach in halbstündigem Zeitabstand die Rücklauf-Temperaturen aller HK in der Reihenfolge ihrer Entfernung zum Wärmeerzeuger gemessen, wobei vermutlich eine immer mehr abnehmende Rücklauf-Temperatur festgestellt wird. Je geringer die Rücklauf-Temperatur ist, umso weniger bis gar nicht wird gedrosselt.
Am Ende dieser Prozedur kommt die Stunde der Wahrheit: alle Thermostatköpfe werden wieder aufgesetzt und auf den gleichen Wert (z.B. "3") eingestellt. Dann sollte es in allen Räumen gleich warm werden. Wenn nicht, kann die o.g. Prozedur wiederholt und ggf. immer noch zu hohe / niedrige Rücklauf-Temperaturen korrigiert oder eine fachmännische Lösung avisiert werden:
- genaue Heizlastermittlung pro Raum
- Volumenstromermittlung pro HK
- Einstellung der berechneten Wassermenge an den Ventilen nach Herstellerdiagrammen
Am Ende die Pumpenleistung nicht vergessen, da diese nach erfolgreichem Abgleich i.A. reduziert werden sollte.
Richtig gehts mit Software und Datenschiebern, die kostenlos von div. Ventilherstellern bereitgestellt werden. Aber dazu muss man sich entweder selbst in die gesamte Theorie einarbeiten (was ich leider zu meiner Schande bisher auch noch nicht geschafft habe) oder einen Heizi finden, der zu der o.g. Gruppe der "10 %" gehört und damit Erfahrung hat.