Heizungstausch für sanierten Altbau Doppelhaushälfte bisher Gas

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JachCarver987

Hallo allerseits,

wir (vierköpfige Familie, davon zwei Grundschulkinder und bei den Eltern hohe Home-Office Anteile) überlegen unsere bestehende Heizungsanlage zu erneuern und wissen aber nicht so recht, was für eine Heizungsart für uns sinnvoll ist. Daher würden wir uns über Kommentare, Erfahrungen oder auch Denkanstöße von euch sehr freuen.

Ich beschreibe euch einfach mal unsere Immobilie und die Randbedingungen: wir haben eine Doppelhaushälfte, die Baujahr 1935 ist und etwa 140 qm Fläche hat, allerdings in den letzen zwanzig Jahren viele Sanierungen erlebt hat: wir haben eine Gasheizung Baujahr 1998 von Buderus mit 200 Liter Wasserspeicher. Wir haben eine Photovoltaik Anlage mit knapp 9 kWp, keinen Batteriespeicher, und seit einem Jahr nun einen elektronischen Heizstab im Wasserspeicher. Da unser Haus bereits Wand - und Deckenisolierung hat, sowie Doppelverglasung (Kunststofffenster Baujahr etwa 2000) verbrauchten wir in den letzten zwölf Monaten 900 qm Gas, also recht wenig. Wir haben keine Fußbodenheizung sondern überall Radiatoren. Das Wohn-/Esszimmer hat zudem einen Kaminofen, den wir mit eigenem Holz beheizen. Die Heizung hatten wir vergangenes Jahr von Juni bis einschließlich Oktober ganz aus, da der Heizstab durch die Photovoltaik sehr gute Arbeit macht. Vermutlich schalte ich nach nächster woche wieder die Heizung für ein halbes Jahr aus.

Nun ist die Heizung aber schon 26 Jahre alt, was mich etwas unruhig stimmt. Mein Kaminfeger sagt, die Anlage ist "noch gut in Form", aber die macht vermutlich in den nächsten fünf bis zehn Jahren schlapp. Nun gibt es ja Wärmepumpen, Blockheizkraftwerk, Brennstoffzelle oder eben eine Gastherme, sofern man das noch darf. Im Grunde wäre auch ein Holzvergaser eine Option, aber ich werde nicht jünger und mir reichen die drei Meter Holz (plus jeweils weitere drei für Eltern und Schwiegereltern )machen im Jahr. :)
Einerseits weiß ich nicht, was konzeptionell in unser Haus am besten passen würde. Zudem erschrecken mich die Anschaffungskosten schon sehr: eine neue Gasheizung kostet mich 5000 Euro. Die anderen Optionen etwa das vier bis acht fache.
Wenn man bedenkt, dass unsere jährlichen Heizkosten gerade mal 1000 Euro sind, bin ich schon sehr verhalten, eine neue Anlage für über 20000 Euro zu kaufen.

Daher wäre ich euch für Antworten sehr dankbar!
 
N

nordanney

Daher wäre ich euch für Antworten sehr dankbar!
Würde aktuell auch nichts ändern. Kannst ja schon mal 200€ in die Hand nehmen und eine raumweise Heizlastberechnung machen lassen bzw. eine Auslegung der Heizkörper für Wärmepumpen. Ggf. Heizkörper schon jetzt tauschen und Temperatur der Gasheizung reduzieren.
Dann kannst Du in 5-10 Jahren spontan entscheiden und bist vorbereitet.
Wenn man bedenkt, dass unsere jährlichen Heizkosten gerade mal 1000 Euro sind,
Was ok, aber nicht besonders günstig ist. Würde bei aktuellen Strompreisen auf eine Ersparnis von ca. 30-50% mit einer Wärmepumpe tippen.
 
J

JachCarver987

Danke für eure Antworten! Die Ersparnis von etwa 30 Prozent hab ich mir auch schon geschätzt. Amortisieren wird sich die Wärmepumpe aber dadurch erst nach mehreren Jahrzehnten. Daher ist wohl die Devise, die Gasanlage so lange betreiben, wie es erlaubt/möglich ist?
 
H

hanghaus2023

Auf Ersatzteile für eine 25 Jahre alte Gastherme würde ich nicht bauen. Meine ist 22 Jahre und keine Teile mehr zu bekommen.

Ist das denn ein Brennwertkessel?

Hast Du ein verbindliches Angebot für den Tausch der Gastherme?

Ob und zu welchen Preis Gas zur Verfügung steht ist nicht vorhersehbar.

Es gibt ein Programm der KFW (448) mit bis zu 70% Zuschuss wenn Du z.B. eine Wärmepumpe installierst.
 
N

nordanney

Amortisieren wird sich die Wärmepumpe aber dadurch erst nach mehreren Jahrzehnten. Daher ist wohl die Devise, die Gasanlage so lange betreiben, wie es erlaubt/möglich ist?
Ja, auf jeden Fall.

Wobei ich persönlich aufgrund der ab übernächstem Jahr freien Preisfindung für die CO2-Abgabe mit einer deutlich schnelleren Amortisation rechne. Ich denke, in fünf Jahren wird die Diskussion zum Weiterbetrieb mit fossilen Brennstoffen betriebenen Heizungen sowie eine Amortisation bei einem Wärmepumpe Investment ganz anders aussehen (sinkende Preise bei WPs kommen dazu - Festpreise für einen Komplettaustausch Gas gegen Wärmepumpe liegen schon heute unter T€ 20).

Nachtrag: Der v.g. Preis ist VOR Förderung.
 
Zuletzt aktualisiert 17.02.2025
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