1) Weberhaus CityLife 600, 197 m² Wohnfläche, Walmdach, Preis 263.000 Euro (Ausbaustufe nicht bekannt, ohne Keller, Preis im Internet gefunden)
Was echt? Kannst du mir den Link schicken, der Preis ist ja phänomenal, hatte
Weberhaus bisher immer als extrem überteuerten Anbieter im Blick aber das ist ja echt eine Hausnummer.
Zum eigentlichen Thema: Erstmal solltest du deine persönlichen Wünsche klar formulieren und dann auch durchsetzen. Du möchtest das Arbeitszimmer z.B. so abgeschieden wie möglich. Unser Wunsch war: Arbeitsecke im Wohnbereich oder maximal Arbeitszimmer im EG mit Blickbeziehung zum Wohnzimmer bei offener Tür. Also maximal dran am Familienleben. Du möchtest es eher abgeschieden, also z.B. im OG (weil sich das eigentliche Leben ja im EG abspielt oder im EG aber verwinkelt in der Ecke oder im Keller eben). Man muss sich halt überlegen, wenn oben im OG 3 Kinderzimmer und 1 Schlafzimmer und wahrscheinlich 2 Bäder und eine Ankleide entstehen, dass das EG dann entsprechend groß wird. Entweder riesiges Wohn/Esszimmer oder eben das Arbeitszimmer im EG (Tür zu = du hast deine Ruhe, hoffentlich - das wäre in deiner Situation zu überlegen).
Angesichts eures Budgets und der doch recht humanen Grundstückspreise würde ich in eurer Situation niemals am Grundstückspreis sparen. Grundstück/Haus = 50/50 ist heutzutage nicht ungewöhnlich und was es für 90k in B-W gibt erschließt sich mir eigentlich gar nicht. Achte auf Nähe zur nächsten größeren Stadt, S-Bahn-Anschluss an die nächste Großstadt, Schulen, Gymnasien und Nahmobilitätsoptionen für dich und die Kinder mit dem Fahrrad sowie natürlich Ruhe, d.h. entsprechender Abstand etwa zu Autobahnen.
Die Welt der Fertighausanbieter ist eine große Welt und nebenbei würde ich die Massivhausanbieter nicht vergessen, ob die Bauzeit nun 4 Monate oder 6 Monate ist - ihr wollt da bestimmt 40-70 Jahre drin leben - die Bauzeit kann doch echt nicht das Kriterium sein.
Ein sinnvoller Vergleich lässt sich nur machen, wenn ihr Gewerk für Gewerk EURE Standards definiert. Das haben wir auch gemacht bzw. sind noch dabei. So schwer ist das nicht. Lasst euch Bau- und Leistungsbeschreibungen geben noch und nöcher und vergleicht. Mit der Zeit bekommt man ein Gefühl für eigentlich auch eher unwichtige Gewerke. Wollt ihr rote oder anthrazitfarbene Dachsteine? Aus Beton oder Ton? Engobiert? Glasiert? Welche Firma? Fensterfarbe? Foliert? Innen und Außen?
Lasst euch keine Luft/luftwärmepumpe aufschwatzen - das funktioniert nur im Passivhaus.
Wenn Fertighaus, dann mit Kontrollierte-Wohnraumlüftung. Man kann mir erzählen wer will, aber Porenbeton, Kalksandstein und Ziegel regulieren zu einem gewissen Grad die Feuchtigkeit - das haben wir nach unzähligen Musterhausbesuchen festgestellt. Ein Holzfertighaus funktioniert nur mit Kontrollierte-Wohnraumlüftung, aber niemals mit Luftheizung außer es ist ein optimales Passivhaus (inkl. Planung der solaren Ausrichtung, ganz sicher ohne Keller, KFW40-Dämmung).
Kern-Haus, was ihr erwähnt habt, ist quasi ein Massivhaus-Anbieter. Beton mit Dämmung. Wird hier bei uns oft gebaut, sicherlich nicht schlecht.
Weberhaus habe ich sehr gute Erfahrungen im Bekanntenkreis.
Kampa sind wir gerade auch im Gespräch, sehr seriös (als allererstes gab es die Bau- und Leistungsbeschreibung ausgehändigt bevor wir auch nur über Grundrisse, etc. gesprochen haben) und lustigerweise hat sogar ein anderer Fertighausanbieter im Quatsch- und Tratsch Kampa lobend erwähnt. Außerdem ist das KFW40-Plus-Energiehauskonzept und die gesamte Planung inkl. Phasenverschiebung etc. sehr durchdacht.
Helma bietet sicherlich grundsoliden Massivbau an und Energiekonzepte wenn ihr wollt gibt es ja auch.
Das sind jetzt mal meine Positivbeispiele. Die Negativliste möchte ich jetzt nicht anfangen, aber wenn du auf solche Verkäufer triffst, welche verkaufen wollen, dir keine Bau- und Leistungsbeschreibung aushändigen, dir erzählen, du kannst jederzeit vom Kauf zurücktreten aber bitte erst mal unterschreiben oder welche wollen, dass du für Typenhaus X unterschreibst und am Ende könntest du ja noch umplanen (für einen guten fünfstelligen Betrag - das sagen sie dir nicht). Seriöse Unternehmen schauen sich dein Grundstück an oder zumindest den Höhenlageplan, weißen dich gerade beim Bau mit Keller mehrmals auf die Gründungsmehrkosten hin oder machen gar das Baugrundgutachten (selbstverständlich auf deine Kosten) vor dem Vertragsschluss, planen dein Haus anhand deines Grundstücks (und wenn es dann doch ein Typenhaus wird, ja dann passt das dort halt - wenn man dir etwas ohne Kenntnisse des Grundstücks verkaufen möchte, dann läuft etwas gewaltig schief). Wenn das Hauptargument eines Anbieters ist, dass die schon x-tausend mal den selben Schrott hingestellt haben, dann rennt.
Und wie gesagt, vergesst den Massivbau nicht. Ganz egal wie toll wir etwa das Gesamtkonzept vom den oben erwähnten Anbietern finden, ein Massivhaus hat auch seine Vorteile. Etwa die Ziegel, welche eine Phasenverschiebung von weit über 24h haben daher noch Tage lang die Kälte speichern, während es wie in den letzten Tagen draußen 30-38 Grad war. Bei uns ist es so, dass Massivhäuser aufgrund der lokalen Lohnkosten weniger Kosten als vergleichbare Fertighäuser von Qualitätsanbietern. Da die Fertighausanbieter aber deutschlandweite Preise haben, kann es bei euch in B-W gerade umgekehrt sein und dort sind die Fertighäuser preiswerter als lokal gemauerte Häuser.