Hallo in die Runde,
ich werde meine Bodenplatte mit Stroh dämmen und bin dabei auf diesen Thread gestoßen.
Da er noch nicht so alt ist, werd ich ihn mal wiederbeleben.
Das Stroh wird ja sicher nicht einfach "unter den Boden gelegt", sondern irgendwie be- oder ver-arbeitet. Gepresst, mit Bindemittel vermischt oder sowas?
wenn die Strohballen so eingesetzt werden sollen, wie sie vom Feld kommen, braucht es eine Idee, wie die Lücken gefüllt werden die "übrig bleiben". (soweit ich es weiß machen "Lücken" in einer Dämmung die ganze Dämmung deutlich schwächer)
... und diese Ballen sind nicht feuerhemmend behandelt.
Man kann zB eine Holzrahmenkonstruktion nehmen, wie man sie für Wände verwendet. Einfach Holzständerbauweise, bzw. Holzbohlen. Dort werden die Strohballen eingepresst, dass man auf eine Rohdichte von ca. 100 kg/m³ Stroh kommt. Da bleiben keine Hohlräume, da kommt man nicht mal mit der Hand rein.
Die Elemente müssen dann entsprechend beplankt werden, dass sie dem Brandschutz genügen.
Bei Außenwänden nimmt man typischerweise innen Lehmputz und außen Kalkputz. Außen kann man auch mit Holz beplanken, dann kann man drunter mit Lehm putzen.
Ebenso möglich fürs Dach, und gerade in Bezug auf sommerlichen Wärmeschutz soll das wohl sehr gut sein. Da habe ich aber noch keine eigenen Erfahrungen.
Ein "Stroh-Haus" steht nicht weit von hier. Ich habe den Bau manchmal beobachtet fand es durchaus "sympatisch".
Stroh "geht" jedenfalls auch (allerdings waren die Wände mindestens einen halben Meter dick).
Man kann sich den Holzrahmen selber zimmern lassen, von einer Zimmerei, nach Vorgaben des Statikers. Es gibt aber auch schon Systemanbieter, die fertige Wände produzieren.
zB Lorenzsysteme (Lorenz GmbH), die haben 3 Wandstärken im Sortiment, die dickste ist 34cm und bringt ohne Putz einen U-Wert von 0,162 W/(m 2 *K)
Grüße!
Sebastian