Ideen Grundrissanpassung Haus mit Anbau am Westhang

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Climbee

Climbee

Ich glaube, der Anbau existiert schon (auch hier wäre es interessant zu wissen, ob der gedämmt ist, welche Fenster etc., gleiches Niveau wie der Altbestand, ist der Eingang niedriger, also Hochparterre, was ja 1955 oft war...) und soll mit saniert werden.

Warum steht Abbruch nicht zur Debatte?
 
S

susi999

Der Anbau existiert schon und ist aus dem Jahr 1957. Er soll ausschließlich von der EG-Wohnung genutzt werden. Dämmung und Fenster sind also etwa ähnlich als beim übrigen Haus. Der Eingang ist auf gleicher Höhe wie das EG und der Anbau.
Abbruch kommt nicht in Frage, da es uns aktuell zu teuer erscheint neu zu bauen. Vielleicht behalten wir den Grundriss auch einfach so bei und nutzen das gesamte Haus selbst. Dann wird eben das ein oder andere Zimmer leer bleiben. Ich dachte nur, dass andere Personen hier eventuell mehr Erfahrungen haben und Möglichkeiten im vorhandenen Grundriss sehen.
 
Climbee

Climbee

Es ist einfach ein klassischer Grundriss aus dieser Zeit - was aber halt auch bedeutet: wenn man grundsaniert und umbaut, will das so keiner mehr. Und oft weiß man ja leider nicht, was einem bei einer Grundsanierung so erwartet. Ich sag mal worst case: da hatte es mal einen massiven Wasserschaden, der nie fachmännisch behoben wurde und seit Jahren sitzt der Schwamm in der Wand. Oder weiß der Geier. Grundplatte ist wasserdurchlässig etc. Da gibt es viele, unschöne Möglichkeiten, die man eben erst im Laufe der Sanierung entdeckt. Darüber hinaus sind die Anforderungen bei Elektrik und Sanitär mittlerweile völlig anders als noch 1955. Bedeutet, wenn man es richtig und gut machen will, einen Heidenaufwand, damit man einfach einigermaßen auf der Höhe der Zeit ist. Der Anbau ist nicht unterkellert und aus 1957 - da nehme ich mal an, daß die Bodenplatte auch nicht gedämmt ist, der Boden dürfte also immer relativ kalt sein. Will man das nicht, wird das echt aufwendig. Etc. pp.
Insgesamt viel Arbeit (und Kosten) mit einem Unsicherheitsfaktor, den keiner wirklich benennen will und kann. Daher sollte man sich eine Kernsanierung echt gut überlegen. Sehr viel billiger als mit Abriss und (bescheidenem) Neubau (ihr wollt ja anscheinend nicht so groß wohnen) wird man da nicht kommen. Sollte einer der Unsicherheitsfaktoren brutal zuschlagen, kann es auch durchaus teurer werden - uns sich ungemein in die Länge ziehen.
Dann stellt sich einfach die Frage, ob es das Haus wert ist. Das können wir nicht beurteilen. Vielleicht hat es einen hohen ideellen Wert für euch - das ist durchaus legitim und dann ist man auch sehr viel mehr bereit zu investieren. Wenn es den nicht hat, kein bestechend entzückendes Häuschen aus dieser Zeit ist, nicht eine für damalige Zeiten exorbitant hochwertige Bausubstanz und auch kein Denkmalschutz darauf ist - also ehrlich, dann würde ich abreißen.

Wie schaut eure Situation aus? Wohnt ihr da schon drin? Dann wird das mit Abriss natürlich eine andere Nummer (aber mit Kernsanierung auch). Das Grundstück gehört euch schon? Wie schaut eure Kapitalsituation aus? Wäre es auch denkbar, erst mal in Eigenregie zu Entkernen und dann nur noch den groben Abriss zu machen? Und in der Zwischenzeit evtl. das Eigenkapital zu erhöhen - alles Möglichkeiten. Neubau ist nicht billig, da habt ihr recht, gerade auch heute, wo in einem Boom alles teurer ist. Aber man hat Fakten, relativ genaue Zahlen und Zeitlinien. Bei einer Kernsanierung ist das alles viel vager.

Mein Bruder hat ein altes Bauernhaus kernsaniert (aus dem 17 Jhdt - natürlich mit Denkmalschutz, also schon eine etwas andere Nummer), das Budget wurde deutlich überschritten, der Zeitrahmen hat sich mehr als verdoppelt. Statt ein paar Monaten haben sie fast zwei Jahre woanders wohnen müssen. Und das war alles vorher TROTZ entsprechenden Sachverständigen und Architekten NICHT absehbar.


Ich denke, bevor man hier daran geht, aus dem Bestand eine möglichst gute wenn nicht die beste Lösung für euch zu finden, solltet ihr noch mal in interne Klausur gehen und das alles abwägen. Wenn ihr danach immer noch sagt: wir machen das, wir wollen das - dann finden sich hier genügend, die da einen brauchbaren Grundriss austüfteln. Aber wahrscheinlich geht es hier den meisten wie mir: uns ist nicht so klar, warum diese alte Hütte unbedingt erhalten werden soll. Ich bin mir nicht sicher, ob Abriss und Bau eines kleinen Einfamilienhaus Hauses nicht sogar günstiger kommt als Umbau dieses Hauses zu zwei Wohneinheiten.
 
M

Mottenhausen

Abbruch kommt nicht in Frage, da es uns aktuell zu teuer erscheint neu zu bauen. Vielleicht behalten wir den Grundriss auch einfach so bei und nutzen das gesamte Haus selbst.
Ok, neuer Ansatz: nennt mal euer grobes Budget, was ihr überhaupt bereit seit auszugeben. Falls wir dann (was ich vermute) sowieso nur bei einer kleinen Renovierung landen, kann man sich alles weitere Kopfzerbrechen nämlich sparen.

Ich sag mal so: Sanitärrohinstallation, Elektrik, Estrich, Dämmung, Heizungsanlage, Dach, Fassade, Fenster, Fliesen, Innenputz usw. usw. kosten im Neubau ja nicht mehr, als im Altbau: 1m PE-Rohr kostet so viel wie 1m PE-Rohr. Im Gegenteil: wenn alles von null geplant werden kann, ist vieles schneller verbaut, komplizierte Anpassungsarbeiten entfallen, man spart vor allem Zeit und auch etwas Geld. Ein Beispiel sind z.B. Fenster (mit Rollladenkasten) in Neubau-Normmaßen (wenigstens 12,5er Schritte) sind günstiger zu bekommen, als echte cm-genaue Einzelanfertigungen für euren Altbau. Fenster vergrößern... braucht man breitere Stürze, da gehts dann sogar dem Rohbau an den Kragen. Fenster verkleinern um auf Standardmaße zu kommen? Wer mag schon Fenster verkleinern...

Bei dem was ihr vorhabt, bleibt euch auch im Umbau keine Baugenehmigung erspart, es werden Energieeinsparverordnung Auflagen für Altbauten erteilt usw.
 
S

susi999

Budget liegt etwa bei 200000 Euro. Wenn günstiger etwas schönes zu erreichen ist, dann natürlich auch gerne. Wir wollen relativ viel selbst machen. Wir haben bereits vor einigen Jahren ein Haus von Grund auf saniert inclusive Sanitär, Elektrik und Dämmung. Die Fenster sind das kleinste Problem, da wir selbst einen Fenster- und Rollladenbaubetrieb haben. Einzelanfertigungen von Fenstern sind hier Standard.
 
Zuletzt aktualisiert 26.11.2024
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