Hallo Tim,
Wenn ich das so lese, der Anbieter hat uns gesagt, die Be- u.Entlüftungsanlage wird im HAR installiert (Raum ist ca. 8qm). Man kann sie auch auf dem Dachboden installieren, dann müsste dieser aber besser gedämmt werden, was mit ca. 3500 EUR Aufpreis zu Buche schlägt (da aktuell nur Energieeinsparverordnung 2009 Dämmung).
HAR klingt plausibel, eine reine kontrollierte Be-/Entlüftungsanlage braucht nicht so viel Platz; der Aufpreis für die Dämmung im Dachboden kann ich nicht bewerten, es kommt bspw. auf die Dachform, Höhe bis First/Größe des Bodens an, wird die Standardtreppe in den Boden geführt usw. Bei der Installation solcher Techniken auf dem Spitzboden mußt Du bereits heute an morgen denken – was ist, wenn dieses System irgendwann ausgetauscht werden soll/muß?
Heißt das, wenn ich eine Solaranlage zur Be- und Entlüftungsanlage dazunehme, entsteht nur ein relativ "geringer" Mehraufwand von ca. 3000 EUR ? Ich hatte diesen Posten immer als sehr viel höher angesehen...
Jein :) Ich sprach zwei unterschiedliche Systeme an.
Tecalor TVZ ist Bezeichnung für die kontrollierte Be-/Entlüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung – Kosten rund TEUR 9**. Für das Kombigerät lautet die Bezeichnung Tecalor THZ 303 integral mit oder ohne den Zusatz „SOL“ – Kosten ohne SOL rund TEUR 10, mit SOL rund TEUR 13. Im Kombigerät sind folgende Techniken vereint: Luft-Wasser-Wärmepumpe, kontrollierte Be-/Entlüftung mit Wärmerückgewinnung und je nach Wahl entweder eine solaranlage oder auch nicht. Wenn ich es richtig erinnere, bietet
Buderus vergleichbare Technik zu vergleichbaren Preisen an; da wir selten mit Buderus arbeiten, habe ich die Typenbezeichnungen nicht präsent.
Entscheidest Du Dich jetzt für obige kontrollierte Be-/Entlüftung mit Wärmerückgewinnung und separater Luft-Wasser-Wärmepumpe, kommen Kosten in ca. Höhe TEUR 14 auf Dich zu. Entscheidest Du Dich von Anfang an für das Kombigerät kommen entweder TEUR 10 ohne SOL oder TEUR 13 incl. SOL auf Dich zu. Bei der Integrale ist zu beachten, dass sie sehr viel Platz beansprucht, sie reicht von der Wand gemessen gute 80 cm in den Raum und braucht im Abstand von 3,5 m die Möglichkeit der Zu- und Abluft.
Noch ein Nachtrag, da ich nicht mehr editieren kann:
- Außenwände: 36,5cm (Poroton T9)
- Innenwände: 11,5cm (11cm WLG040)
Das Einzige was m.M.n. zu einem KfW70 Standard fehlen würde, wäre die extra Bodenplattendämmung und die LWW-Pumpe?
Die Gebäudehülle als Ganzes – auch die 3-fach Verglasung und Dachaufbau zählen hierzu – ergibt zunächst einmal die Basis für Kfw 70. Erst mit dem Einsatz erneuerbarer Energien wird dann – vorausgesetzt die einzelnen Bauteile sind in diesem Sinne aufeinander abgestimmt – ein zertifiziertes KfW 70-Effizienzhaus daraus.
Dämmung unter der Bodenplatte ist bei massiv errichteten Einfamilienhaus in aller Regel nur dann notwendig, wenn Du Dich für Gasbrennwert mit Solar und kontrollierter Be-/Entlüftung entscheidest. Bei beiden letztgenannten Techniken und freistehender Bebauung kann es mit dem KfW-Nachweis häufig sehr eng werden.
Dass Du mit den Nebenkosten nicht hinkommen wirst, habe ich Dir ja erklärt. Ich möchte Dich bitten – Du suchst hier ja Entscheidungshilfe – die Unterlagen Deines Wunschanbieters extern und unabhängig prüfen zu lassen und in diesem Zusammenhang ggfs. auch über eine externe Baubegleitung nachzudenken. Wir können hier nur partiell antworten, da wir nicht über die gleiche Kenntnis Deiner Unterlagen verfügen wie Du. Von daher sind alle Antworten – einschließlich meiner – nur Stückwerk ohne Gewähr ;)
** alle von mir genannten Preise verstehen sich als Aufpreise - die zumeist typenmäßig vorhandene Gasbrennwertherme nebst Solaranlage wurde gegengerechnet.
Freundliche Grüße