Hallo,
Eckdaten Wunschbau:
Ziel-Wohnfläche: 150 m²
Grundstück hat Hanglage (10%)
- Wohnkeller 2,50 Meter (10x9,5) - Garage wird in Keller integriert
- Haus 1,5 Etagen (10x8)
geplante Kosten (teilweise spekulativ, teilweise durch Nachbarn, teilweise durch Angebote):
Baunebenkosten: 33.500 EUR
Rohbau inkl. Heizung: 135.000 EUR (Keller wird selber gemauert)
Innenausbau: 35.000 EUR
Inneneinrichtung: 25.000 EUR
=====================
Zwischensumme: 233.500 EUR
zzgl. Kostenpuffer: 20.000 EUR
Summe: 248.500 EUR
Zunächst einmal die groben Kosten, wenn Du das komplette Haus in Auftrag gibst.
Einfamilienhaus, nur Energieeinsparverordnung: TEUR 210
Wohnkeller, incl. Garagenplatz: TEUR 75
Wichtig: Sofern Du die Garage im Haus integrieren möchtest, sind höhere Schall- und Dämmmaßnahmen zu ergreifen, sowie eine Lüftung für die anfallenden Abgase einzubauen!
Baunebenkosten: TEUR 30-40 (bei Hanglage eher mehr)
Malerarbeiten in EL: TEUR 12
Bodenbeläge in EL: TEUR 12
Außenanlagen in EL: TEUR 10
Rücklage für Extra´s: TEUR 10
All in, ca.-Gesamtinvest: TEUR 369; in Bayern vmtl. etwas mehr, je nach Standort auch mehr als "etwas".
Zum Thema EL wurde hier bereits einiges geschrieben; bei allem mußt Du sicher sein, daß Familie, Freunde und Bekannte auch ihren Teil der Abmachung (Hilfe) einhalten.
Mein Satz (Muskelhypothek berücksichtigt) war natürlich so gemeint das diese preise natürlich nur erzielt werden, da mit entsprechendem Arbeitseinsatz geplant wird. Die 1000 Stunden werden auch eingebracht, ohne nennenswerte Mehrkosten (quitt pro quo). Das sind mit durchschnittlich 3 Leuten auf der Baustelle insgesamt ~30 Samstage + unseren Jahresurlaub auf der Baustelle, was mir durchaus realistisch erscheint.
Ich unterstelle, daß mit Jahresurlaub 24 Tage gemeint sind. Nehme ich an, daß täglich 12 Stunden gearbeitet wird, kannst Du 288 Stunden von den veranschlagten 1000 Stunden in Abzug bringen. Weiters nehme ich an, daß Deine Frau primär Helferleistungen erbringen wird; auch wichtig, aber nicht nennenswert in Abzug zu bringen. Verbleiben - aufgerundet - 700 Stunden, welche sich auf 3 Helfer aufteilen. Wie lange bleiben denn diese Helfer täglich auf der Baustelle - nach ihrem eigentlichen Job? 4 oder vlt. 5 Stunden? Bei unterstellten 5 Stunden/Tag hat jeder einzelne von Ihnen 233 Stunden auf der Uhr. Das bedeutet, 3 Leute arbeiten 47 Tage am Stück jeweils 5 Stunden an Deinem BV - wird real etwas variieren, da ich die Samstage einfach als 5-Stunden Arbeitszeit veranschlagt habe. Sonntags seid ihr vielleicht am Bau, die Helfer wollen jedoch sicher mal einen Tag Verschnaufpause? Wer organisiert die zu verbauenden Materialien?
Nun die andere Seite: ein in Auftrag gegebenes Einfamilienhaus mit Keller Deiner Wunschgröße ist in aller Regel nach 7 Monaten fertig. 7 Monate á 22 Arbeitstage ergeben 154 Fertigungstage mit mehr/weniger 8 Stunden
professioneller, täglicher Arbeit bis zur Übergabe des Hauses; zzgl. Trocknungszeiten des Estrich, wo lediglich die EL in Sachen Wandbeläge erledigt werden können. Alle Baumaterialien werden ohne Dein Zutun zur Baustelle gefahren.
Für den professionellen Innenausbau rechnet jeder Anbieter gute 3 Monate - mit Deiner Rechnung willst Du in etwa in 2.5 Monaten fertig sein - incl. selbst gemauertem Keller. Du kannst ergo an vorstehendem, überschlägigen Beispiel, sehr gut ablesen, weshalb die User Dich auf die Tücken der EL aufmerksam machen.
Du willst den Keller selbst Mauern - warum nicht direkt den ganzen Rohbau? Hier - sofern Du es Dir zutraust und über entsprechende Helfer und "fachliche" Bauleitung verfügst - kannst Du die meisten Euronen einsparen; beim Innenausbau eher weniger. Meine Erfahrung ist, daß der innere Teil selten preiswerter kommt, da die meisten Bauherren in diesem Bereich die vermeintliche Ersparnis in wertigere Materialien investieren.
Das Haus wird Energieeinsparverordnung. Wir haben uns gegen kfw entschieden. Die Mehrkosten für kfw stehen aus meiner Sicht nicht in Relation mit der vermeintlichen monatlichen Ersparnis. Ist wohl eine Glaubensfrage.
Die zu ergreifenden Maßnahmen für Kfw 70 bewegen sich in einem überschaubaren Rahmen und rechnen sich mittelfristig durchaus. Es ist sicher ein Mehr an Dämmung - die zu verbauende Technik sollte sich am Energieverlust des Hauses orientieren. Reicht von der 15% Regel mit Gasbrennwerttherme über Heizungsunterstützung bishin zu Wärmepumpe jedweder Art. Der Vorteil - neben der Heizkostenersparnis/Jahr - ist der bessere Wiederverkaufswert.
Liebe Grüsse, Bauexperte