Hallo,
....Hintergrund ist, dass bei Heizungsunterstützung eben auch für den Heizkreislauf ein Wärmevorrat im Speicher angelegt wird. Und der muss i.d.R. größer dimensioniert sein als der Puffer für das Warmwasser.
Grundsätzlich ist bekannt, dass für Energiespeicherung stets der Ladezustand des Speichers, wie auch die Versorgungs- bzw. Bedarfsleistung eine Rolle spielt.
Zunächst ist es hierbei völlig egal, ob es sich hierbei um thermische Speicher, Akku´s oder z.B. Druckbehälter handelt. Die physikalischen Grundgesetzmäßigkeiten sind
zunächst vollkommen identisch (e- Funktion)!
Ist der Speicher jeweils vollständig leer, lässt sich das theoretisch jeweils vorhandene Leistungsangebot leicht nutzen, um den Speicher auf ein beabsichtigtes Energiepotenzial zu heben.
Während Akku´s und Druckbehältern von einem E-Motor mit konstanter Leistung versorgt werden, sieht das bei solarthermischem Leistungsangebot
vollständig anders aus.
Die Einstrahlungsleistung bei Solarthermieanlage unterliegt einem jahreszeitlichen und tageszeitlichen Verlauf.
Insbesondere Letzterer verhindert, je nach Ladezustand des Speichers,
tatsächliche Nutzung des solarthermischen Angebotes, ebenso wie Komfortverhalten. Wer möchte schon morgens mit 10°C Warmwasser Temperatur (Speicher =leer) Duschen ;-)
Geht man von einem komfortablen Warmwasser – Angebot 48…55°C des Speichers, je nach Größe, aus (Ladetemperatur höher!), sind sämtliche solarthermischen Leistungsangebote unterhalb der Ladetemperatur
überhaupt nicht nutzbar!
Theoretische Schönrechnungen berücksichtigen das leider
nicht ;-)
Im Tagesverlauf erreicht die Einstrahlungsleistung meist in den Mittagsstunden ihren Zenit. Bis dahin lassen sich Einstrahlungsleistungen, je nach Ladezustand des Speichers, durchaus nutzen. Nach Zenitüberschreitung bestehen jedoch kaum noch Möglichkeiten, dass solare Leistungsangebot tatsächlich wirtschaftlich zu nutzen.
Theoretische Schönrechnungen berücksichtigen das
leider ebenfalls nicht ;-)
In der Summe der Jahresbilanz ein erhebliches Defizit!
Mehr als 80% der Einfamilienhaus Nutzer „fliegen“ morgens „aus“ und abends „rein“. Ein wesentlicher Abgriff des solarthermischen Angebots ist hierdurch kaum möglich!
Tatsächlich werden hierdurch nur lediglich 8…12% Bedarfssenkung für Warmwasser erreicht.
Bei Gewerbe oder Einfamilienhaus mit über den Tag verteilter Warmwasser – Nutzung sieht das wesentlich günstiger aus!
Eine „Milchmädchenrechung“, obwohl ich diese eigentlich überhaupt nicht mag, sollte eine grobe Orientierung ermöglichen:
Einfamilienhaus, Warmwasser Bedarf 2400 kWh/a (ohne Solarthermieanlage):
Gasbrennwert, (0,07 €/kWh) => Verbrauch 2900 kWh/a => 203 €/a
Luftwärmepumpe; (0,20 €/kWh) => Verbrauch 686 kWh/a => 137 €/a
Solewärmepumpe; (0,20 €/kWh) => Verbrauch 533 kWh/a => 107 €/a
Bei mittlerer, realer Bedarfsdeckung (10%) der Notwenigkeit erhält man folgende „Einsparungseffekte“ (Solarthermieanlage-Warmwasser):
Gasbrennwert: 20 €/a
Luftwärmepumpe: 14 €/a
Solewärmepumpe: 11 €/a
Bei 5…7 T€ Investment (Solarthermieanlage-Warmwasser) ergeben sich hieraus folgende Amortisationsdauern:
Gasbrennwert: 300 a
Luftwärmepumpe: 429 a
Solewärmepumpe: 545 a
Wer kommt bei diesen Zahlen auf die Idee eine Solarthermieanlage für Warmwasser zu mögen, insbesondere dann, wenn fremdfinanziert, Abschreibungen, Stromverbrauch für Regelunge und Pumpe bis dahin vollkommen unberücksichtigt ;-)
Naivlingen und Blauaugen wird das sicherlich kaum verständlich sein, insbesondere, wenn über GU/GÜ gekauft, intelligente Bauherren sehen das mit Sicherheit vollständig anders und bemühen sich um verkaufsunabhängige, objektive Beratung, Planung, Dimensionierung, selbst wenn diese ein paar € kostet!
v.g.