KFW70 Berechnung + Warmwasserspeicher

4,50 Stern(e) 4 Votes
Zuletzt aktualisiert 29.12.2024
Sie befinden sich auf der Seite 2 der Diskussion zum Thema: KFW70 Berechnung + Warmwasserspeicher
>> Zum 1. Beitrag <<

aytex

aytex

du das mag richtig sein... wir haben uns aus diversen Gründen gegen die Anlage entschieden. Zum einen würden wir sie nicht so nutzen können, für was sie vorgesehen ist. meine Frau und ich sind Frischluftfanatiker, bei uns wird ständig gelüftet. Gegen uns würde die Lüftungsanlage kaum ankommen :-) Sprich: Wir würden nicht mit dem Lüften aufhören, nur weil wir eine Lüftungsanlage haben..

Zum anderen: was passiert wenn beim Bau in den Schächten gepfuscht wurde? Da kommst du nie mehr ran. Was passiert wenn sich dort was einnistet? Also das sind alles Gedanken gewesen die nicht für alle gelten müssen.... Und früher wurden Häuser auch ohne Lüftungsanlagen gebaut ;-)
 
Der Da

Der Da

Nun ja ich denke ihr braucht nen richtigen TGA Planer, der Euch die Fragen beantworten kann. Im Forum ohne zahlen zu kennen wird das wohl nix.
 
aytex

aytex

Das stimmt, und der hat das ausgerechnet... ich war mir nur nicht sicher ob die Größe des Tanks ausreichend ist. ich finde man geht in solche gespräche etwas vorbereitet rein, sprich, dass man sich vorab die eine oder andere info geholt hat.. deshalb meine ragen hier.. danke nochmals..
 
E

Explosiv

Hi
das der Warmwasserspeicher deutlich größer wird, wenn zusätzlich Heizungsunterstützung dazu kommt, ist normal. Gängig sind z.B. 600l für die Heizung und 300 l für das Warmwasser. Da sind 750 l eher klein, bei geringem Wärmebedarf dank guter Dämmung aber vielleicht angebracht.
Hintergrund ist, dass bei Heizungsunterstützung eben auch für den Heizkreislauf ein Wärmevorrat im Speicher angelegt wird. Und der muss i.d.R. größer dimensioniert sein als der Puffer für das Warmwasser.
 

€uro

Hallo,
....Hintergrund ist, dass bei Heizungsunterstützung eben auch für den Heizkreislauf ein Wärmevorrat im Speicher angelegt wird. Und der muss i.d.R. größer dimensioniert sein als der Puffer für das Warmwasser.
Grundsätzlich ist bekannt, dass für Energiespeicherung stets der Ladezustand des Speichers, wie auch die Versorgungs- bzw. Bedarfsleistung eine Rolle spielt.
Zunächst ist es hierbei völlig egal, ob es sich hierbei um thermische Speicher, Akku´s oder z.B. Druckbehälter handelt. Die physikalischen Grundgesetzmäßigkeiten sind zunächst vollkommen identisch (e- Funktion)!
Ist der Speicher jeweils vollständig leer, lässt sich das theoretisch jeweils vorhandene Leistungsangebot leicht nutzen, um den Speicher auf ein beabsichtigtes Energiepotenzial zu heben.
Während Akku´s und Druckbehältern von einem E-Motor mit konstanter Leistung versorgt werden, sieht das bei solarthermischem Leistungsangebot vollständig anders aus.
Die Einstrahlungsleistung bei Solarthermieanlage unterliegt einem jahreszeitlichen und tageszeitlichen Verlauf.
Insbesondere Letzterer verhindert, je nach Ladezustand des Speichers, tatsächliche Nutzung des solarthermischen Angebotes, ebenso wie Komfortverhalten. Wer möchte schon morgens mit 10°C Warmwasser Temperatur (Speicher =leer) Duschen ;-)
Geht man von einem komfortablen Warmwasser – Angebot 48…55°C des Speichers, je nach Größe, aus (Ladetemperatur höher!), sind sämtliche solarthermischen Leistungsangebote unterhalb der Ladetemperatur überhaupt nicht nutzbar!
Theoretische Schönrechnungen berücksichtigen das leider nicht ;-)
Im Tagesverlauf erreicht die Einstrahlungsleistung meist in den Mittagsstunden ihren Zenit. Bis dahin lassen sich Einstrahlungsleistungen, je nach Ladezustand des Speichers, durchaus nutzen. Nach Zenitüberschreitung bestehen jedoch kaum noch Möglichkeiten, dass solare Leistungsangebot tatsächlich wirtschaftlich zu nutzen.
Theoretische Schönrechnungen berücksichtigen das leider ebenfalls nicht ;-)
In der Summe der Jahresbilanz ein erhebliches Defizit!

Mehr als 80% der Einfamilienhaus Nutzer „fliegen“ morgens „aus“ und abends „rein“. Ein wesentlicher Abgriff des solarthermischen Angebots ist hierdurch kaum möglich!
Tatsächlich werden hierdurch nur lediglich 8…12% Bedarfssenkung für Warmwasser erreicht.
Bei Gewerbe oder Einfamilienhaus mit über den Tag verteilter Warmwasser – Nutzung sieht das wesentlich günstiger aus!

Eine „Milchmädchenrechung“, obwohl ich diese eigentlich überhaupt nicht mag, sollte eine grobe Orientierung ermöglichen:

Einfamilienhaus, Warmwasser Bedarf 2400 kWh/a (ohne Solarthermieanlage):

Gasbrennwert, (0,07 €/kWh) => Verbrauch 2900 kWh/a => 203 €/a
Luftwärmepumpe; (0,20 €/kWh) => Verbrauch 686 kWh/a => 137 €/a
Solewärmepumpe; (0,20 €/kWh) => Verbrauch 533 kWh/a => 107 €/a

Bei mittlerer, realer Bedarfsdeckung (10%) der Notwenigkeit erhält man folgende „Einsparungseffekte“ (Solarthermieanlage-Warmwasser):

Gasbrennwert: 20 €/a
Luftwärmepumpe: 14 €/a
Solewärmepumpe: 11 €/a

Bei 5…7 T€ Investment (Solarthermieanlage-Warmwasser) ergeben sich hieraus folgende Amortisationsdauern:
Gasbrennwert: 300 a
Luftwärmepumpe: 429 a
Solewärmepumpe: 545 a

Wer kommt bei diesen Zahlen auf die Idee eine Solarthermieanlage für Warmwasser zu mögen, insbesondere dann, wenn fremdfinanziert, Abschreibungen, Stromverbrauch für Regelunge und Pumpe bis dahin vollkommen unberücksichtigt ;-)

Naivlingen und Blauaugen wird das sicherlich kaum verständlich sein, insbesondere, wenn über GU/GÜ gekauft, intelligente Bauherren sehen das mit Sicherheit vollständig anders und bemühen sich um verkaufsunabhängige, objektive Beratung, Planung, Dimensionierung, selbst wenn diese ein paar € kostet!

v.g.
 
E

Explosiv

Hi
das setzt Voraus, dass morgens regelmäßig der Warmwasser-Speicher ausgekühlt und durch die Heizung aufgewärmt werden muss.
Ich denke, dass bei gut gedämmtem Speicher und ohne bzw. nachts ausgeschalteter Zirkulation dieser Fall nicht sehr oft eintritt. Gerade nicht in der warmen Jahreszeit, in der der Speicher über Mittag sehr kräftig aufgeheizt wird und bis abends auf hohem Niveau gehalten wird.
Mit welchen Speicherladetemperaturen ist denn über Mittag zu rechnen? Doch weit jenseits von 60°C, vermute ich.
Für mich wird es sich so darstellen, dass einer der Vögel in der Woche morgens duscht und der andere eher Mittags, am Wochenende beide eher gegen Mittag. Damit wäre die Effizienz hoffentlich deutlich über 10%. Auf Nachfrage berichten alle im Bekanntenkreis, die eine Solarthermie für Warmwasser betreiben, dass die Heizung in der warmen Jahreszeit komplett aus ist und sie trotzdem morgens gute Warmwasser-Temperaturen zum duschen haben.
Eigene Erfahrungen werde ich erst im nächsten Jahr sammeln können.
 
Zuletzt aktualisiert 29.12.2024
Im Forum Haustechnik / Ökologisches Bauen gibt es 921 Themen mit insgesamt 12117 Beiträgen


Ähnliche Themen zu KFW70 Berechnung + Warmwasserspeicher
Nr.ErgebnisBeiträge
1Solarthermie und Pelletheizung, Heizungsunterstützung/Warmwasser 16
2Luftwärmepumpe in Kombination mit wasserführendem Kamin 18
3Neubau Einfamilienhaus, Gas oder Wärmepumpe, Ziel KfW55 29
4Warmwassertemperatur im Einfamilienhaus senken 12
5Ölheizungsanlage ca. 25Jahre alt, Speicher defekt 15
6Kombination Luft-luftwärmepumpe, Luft-Wasser-Wärmepumpe, Solarthermie und Photovoltaik-Anlage mit Speicher 20
7Luft-Wasser-Wärmepumpe Tecalor 8.5: Warmwasser - nicht heiß am morgen 21
8Angebot Photovoltaik-Anlage inkl. Speicher - Speicher ja/nein? 44
9Neubau Einfamilienhaus ohne Keller - Notwendiges Tipps Empfehlungen 12
10Proxon lüftungs-Heizung Strom Verbrauch 54
11Photovoltaik steht an - Optionen: 19 kwp, 25 kwp, 30kwp, Speicher? 30
12Neubau Einfamilienhaus - Gas oder Luftwärmepumpe + Photovoltaik + Speicher? 169
13Niedersachsen bezuschusst den Photovoltaik Speicher 20
14Kosten Elektroinstallation Einfamilienhaus 25
15Nibe F 470 Verbrauch normal? 17
16Grundriss Einfamilienhaus ca. 160qm - Verbesserungsvorschläge? 62
17Neubau eines Einfamilienhauses Einfamilienhaus 125qm in brandenburg 14
18Doppelhaushälfte planen? Kosten Doppelhaushälfte gegenüber Einfamilienhaus? Erfahrungen? 15
19Bauamt fordert Freiflächengestaltungsplan für Einfamilienhaus - Erfahrungen? 37

Oben