Kfw 70 mit einer Gasheizung ohne Solarthermie ist nur sehr schwer (nicht sinnvoll?) zu erreichen. Ein Standardfertighausbauer wird das wahrscheinlich nicht schaffen und vor allem auch wenig Lust dazu haben. Das Gebäude muss sehr gut gedämmt sein und auch sonst den Standard eines guten Passivhauses haben (Ausrichtung, Planung usw.).
Unser Haus wird die Dämmwerte eines KFW 55 Hauses deutlich unterschreiten. Aufgrund der Gasheizung ist aber KFW 70 trotzdem ohne Solarthermie nicht drin. Wir haben zwar keine Kontrollierte-Wohnraumlüftung, aber die hätte laut unserem Energieberater aber trotzdem nicht anstatt der Solaranlage gereicht. Die Solaranlage ist nun halt für den Umweltschutz drin. Wirtschaftlich ist sie sicher nicht (die Kontrollierte-Wohnraumlüftung übrigens ja auch nicht).
Ich finde die Überlegung von Lexmaul übrigens auch gut. Die Dämmung der Gebäude wird tatsächlich irgendwann eine Spitze erreichen. Wenn man aber bedenkt, dass über 50% der gesamten Müllproduktion in D aus dem Bausektor stammt, finde ich, sollte man schon überlegen, was man da an seinem Haus verbaut!
Auch der Energieverbrauch der Bauwirtschaft ist immens, auch da lässt sich viel einsparen. Ich bin mir nicht sicher, ob es der richtige Weg ist, Gebäude mit ressourcenverschlingenden und müllintensiven Baumaterialien hochzudämmen, um dann in ein paar Jahrzehnten vor dem Problem zu stehen wohin mit dem ganzen Sondermüll.
Von daher plädiere ich schon dazu, bei der Diskussion um KFW nicht nur über den Geldbeutel zu sprechen, sondern auch mal über die Umwelt: denn darum sollte es bei dieser Förderung doch eigentlich gehen, oder?!