Kosten für Haus, Außenmaß von etwa 7x8 m, 2 Vollgeschosse

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Zuletzt aktualisiert 24.12.2024
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M

matte

Ich würde mir sehr wohl um das Honorar des Architekten Gedanken machen.
Hast du ihn mal auf ein Pauschalhonorar angesprochen?
Für 50k hätte ich nie nen Architekten engagiert.
 
J

junge_familie

Hallo zusammen,

also, seit wir vor ein paar Tagen das Angebot des Architekten bekommen haben und wenn ich Eure Antworten und Fragen lese, sind wir echt am zweifeln. Ich muss dazu sagen, dass wir 0 Bauerfahrung haben und Themen wie HOAI bis vor einer Woche noch nie gehört haben...

Lageplan / Hausgröße
  • Das Haus ist eigentlich eine ungepflegte 80 Jahre alte Doppelhaushälfte
  • Laut Bauamt dürfen wir nicht nach vorn und auch nicht nach hinten anbauen (vorn wegen Symmetrie, hinten wegen faktischer Baugrenze der Straße); bleibt also nur eine Seite
  • Um die Abstandsflächen zur Seite einzuhalten, dürfen wir nur etwa 1,40m anbauen. das Haus ist daher in seiner Größe sehr begrenzt
  • Da ein Anbau nicht wirklich sinnvoll ist, das Haus nur ein Fundament aus "Schmierbeton" hat und ich im niedrigen Keller nicht stehen kann, kam der Entschluss zum Abriss.
  • Weil jemand gefragt hat: Nein, das war uns so nicht klar. Wir hatten schon gehofft, nach hinten anbauen zu können. Aber wir haben die Kaufentscheidung nicht bereut.
Kostenthema
  • wir sind seit Herbst mit dem Architekten am planen, haben auch mehrere Runden bzgl Grundriss gedreht, die Abmessungen des Hauses stehen aber von Anfang an fest.
  • einzig unsere Info gleich zum Anfang, dass wir für die Doppelhaushälfte noch etwa 300.000 Budget haben (inkl. Honorar) wurde kommentiert mit "sollte knapp reichen".
  • wir haben trotz mehrmaligen Nachfragen nie eine Kostenabschätzung bekommen; Begründung war immer, dass man dafür die genauen Maße benötigt wegen Mauerlänge, Fließen, Rohrlängen etc.
  • Wir haben daher auch nach wie vor KEINEN Vertrag mit dem Architekten. Wir haben das mehrfach angemahnt, aber er wollte immer bis zur ersten Kostenschätzung warten, weil ja sein Honorar von der Schätzung abhängt...
Honorarangebot
  • urplötzlich, ohne, dass es einen Erkenntnisgewinn beim Architekten gegeben haben kann, wurde uns das Honorarangebot geschickt
  • das Angebot, was wir jetzt bekommen haben, hat keine Auflistung, null Details und nur die Angabe "Kosten gemäß Kostenschätzung" und dann halt die Summe von 325.000;
  • darauf aufbauend, wird dann ein Honorar von 53.000 berechnet; aber für 50.000 werden wir nie einen Architekten engagieren
  • wie ich nun gelernt hab umfasst die Basis für die Angebotskalkulation nur die Posten 300 und 400; ob das bei uns auch so ist? keine Ahnung. die 325.000 könnten also massiv zu wenig sein
  • Wenn ich es richtig verstanden habe, ist die Basis für die Kalkulation in Netto. Ist das bei uns auch so? keine Ahnung? Wenn ja, geht allein brutto schon Richtung 400.000
Wir empfinden das Vorgehen mittlerweile als grenzwertig und fast schon unseriös. Zumal ich nun mittlerweile von Bekannten, die parallel bauen, mitbekommen habe, dass sie schon bei einem der ersten Termin mit ihrem Architekten eine detaillierte Kostenschätzung nach DIN 276 bekommen haben.

Was haltet ihr davon? Architekten wechseln?
 
Z

Zaba12

Uff... hier kommt ganz vieles zusammen was zu dieser Situation geführt hat. Was dazu noch selbstverschuldet ist. Ihr hättet euch einfach mehr und gründlicher informieren müssen.

Thema Kostengruppen: Der Architekt verantwortet nach Beauftragung die Kostengruppen 300 & 400, wenn du alle Leistungsphasen einplanst. Es sei denn, Ihr beauftragt ihn noch zusätzlich für die Außenanlage, etc. Scheinbar sind auch Teile der Kostengruppe 200 drin wegen Abriss.
Ich persönlich habe immer mit Brutto gerechnet und die Kostenschätzung auf Kubaturbasis ist für 300 & 400 aufgegangen.

Zumal ich nun mittlerweile von Bekannten, die parallel bauen, mitbekommen habe, dass sie schon bei einem der ersten Termin mit ihrem Architekten eine detaillierte Kostenschätzung nach DIN 276 bekommen haben.
Ich weiß nicht was die Bekannten dir erzählt haben oder was du verstanden hast, jedoch kann ich mir das kaum vorstellen.

Bei uns lief es so:
- Kennenlernen und beschnuppern inkl. unserer Grundrissvorstellungen
- Architekt hat sich das Grundstück angesehen und den Bebauungsplan durchgelesen
- Erster Grundrissvorschlag und Kubaturschätzung. Da kommt Summe X raus (ganz einfach 850m³ x 400€) die nach oben um 20% abweichen kann, weil Bauchschätzung. Ist halt so. Danach gab es den Handschlag das wir zusammenarbeiten wollen. Hier gibt es keine detaillierte Kostenabschätzung!!!

**********
Ab hier kannst du theoretisch zur Bank gehen und auf Basis der Kostenschätzung einen Kredit beantragen. Kannst aber auch um 20% daneben liegen
**********

Einen ersten richtigen Kostenrahmen bekommst du erst, wenn alle Angebot vorliegen und dann ist immer noch eine Abweichung von 5% möglich. Da bist du aber schon in Leistungsphase 7 von 8. Leistungsphase 9 lasse ich mal weg.

An dem Verhalten deines Architekten sehe ich im Moment nichts was unseriös ist, außer das er euch die Information schuldig ist, wie er auf die 325k€ kommt.

Ob du es glaubst oder nicht das ist das normale Vorgehen. Der eine oder andere gibt sich ein wenig mehr oder wenig Mühe. Ob die Kostenschätzung dann besser ist bezweifle ich jedoch sehr in einer frühen Phase wie dieser.
 
J

junge_familie

Uff... hier kommt ganz vieles zusammen was zu dieser Situation geführt hat. Was dazu noch selbstverschuldet ist. Ihr hättet euch einfach mehr und gründlicher informieren müssen.

...

- Erster Grundrissvorschlag und Kubaturschätzung. Da kommt Summe X raus (ganz einfach 850m³ x 400€) die nach oben um 20% abweichen kann, weil Bauchschätzung. Ist halt so. Danach gab es den Handschlag das wir zusammenarbeiten wollen. Hier gibt es keine detaillierte Kostenabschätzung!!!
Mit dem „selbstverschuldet“, das sehe ich nur in Teilen ein. Ein „mehr und gründlicher informieren“ ist für uns schlichtweg zeitlich kaum machbar (und war so auch kommuniziert). Wir stehen gg. 5:30 Uhr auf und alles ist so durchgetaktet, dass ich, wenn ich mich mit dem Thema beschäftige, das ab 22 Uhr mache.

Mit detaillierter Schätzung meinte ich, dass unsere Bekannten eine Schätzung bekommen hatten, die wie bei Dir auf Kubatur basierte. Aber auf Basis dieser Schätzung wurden dann über Prozente die ganzen Kostenpunkte nach DIN 276 geschätzt...

Dass für die Honorarberechnung nach HOAI netto anzusetzen ist, ist doch wohl hoffentlich unstrittig, oder nicht?
 
Z

Zaba12

Wenn ihr den Architekten wechseln solltet, wird er euch ggf. seine Arbeit in Rechnung stellen.
Alles was du geschrieben hast was er schon gemacht hat, klingt nach Leistungsphase 1-3 sind somit wenn ich die 53k€ zu Grunde lege 14k€.

Auch ohne Vertrag könnte er diese rechtlich versuchen einzufordern, da er Leistung erbracht hat. Mehrmals hier schon gelesen.

Sind die 53k€ wenigstens Brutto?
 
Zuletzt aktualisiert 24.12.2024
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