Kostenschätzung Anfang

[heimer]

Servus zusammen,

ich bin der Neue hier :-)

Ich hoffe ihr könnt mir ein bisschen weiterhelfen.

Folgender Plan bzw. folgende Ausgangslage:

Bauort: Aschaffenburg (Rhein-Main-Gebiet)
Grundstück vorhanden (kein weiteren Kosten)

Einkommen zusammen: ca. 4000€ netto / zusätzliches Eigenkapital: 50.000€

Wunsch:

Einfamilienhaus mit Keller, Einliegerwohnung ca. 45m², Garage mit Schuppen
Wohnfläche ohne Einliegerwohnung: ca. 130m²

Als Eigenleistungen würden wir selbst, bzw Freunde von uns, übernehmen können:

- Aushub Keller
- Mauern komplett
- Elektroarbeiten (mach ich selbst)
- Fliesenarbeiten / Bodenbeläge
- Heizung komplett
- Einbau Türen/Fenster

Jetzt die Meinung von Euch:

Ist das ganze unter diesen Umständen mit 200.000€ zu bewältigen?
50.000€ Eigenkapital hätten wir ja noch zusätzlich...

Danke Euch schonmal !!!

 

[Poila]

Servus aus dem anderen Ende von Bayern,
wenn ich dich jetzt richtig verstehe brauchst du nur einen Architekten und den Rest macht ihr alles selber? Also ich möchte ja selber mit Kumpels, Freunden und Verwandten auf meiner Baustelle arbeiten, man braucht dafür halt wirklich Leute denen man Vertraut und sind wir mal ehrlich ganz umsonst machen die das auch nicht.
Aber ich bin ganz ehrlich gerade beim Keller und beim Hochmauern wäre ich sehr vorsichtig bezüglich Gewährleistung! Das Material brauchst du ja sowieso und dann hast du wenigstens jemand an der Hand wenn etwas verpfuscht wurde.

Gruß aus dem Regensburger Raum

 

[MeisterBob]

Hallo ebenfalls aus Bayern,
wir haben das genauso gemacht. Unsere Rahmenbedingungen waren wie folgt, evlt. als Anhaltspunkt: Einfamilienhaus ohne Gaube/Erker oder schnickschnack, ganz einfach rechteckig, einziges Highlight große Glasfront bodentief, 170 qm Wohnfläche, voll Unterkellert, Satteldach, Haus ist HRB KFW 55 mit Sole-Wärmepumpe und wassergeführten Kamin, Ausstattung gehobener Standard (Parkett, Fliesen á 50 €/qm etc.), Haus wurde von uns selbst komplett selbst gebaut (Zimmermann mit mehrjähriger Erfahrung im HRB), Bodenplatte selbst betoniert, Keller selbst betoniert usw. andere Gewerke wie Elektro, Heizung, Spengler usw. waren alles Verwandte/Bekannte. Bauzeit nähert sich dem Ende nach 1,5 extrem harten Jahren... Bis die letzten Rechnungen bezahlt sind, werden wir etwa bei 250.000 € ohne Grundstück und Außenanlagen landen. Müde und erschöpft aber glücklich und mit einem nicht zu sehr rotem Bankkonto ziehen wir hoffentlich bald in unser Traumhaus. Fazit: Ich würds wieder so machen, aber nur weil ich genau weiß das ich weder empfindlich/wehleidig noch leicht aus der Ruhe zu bringen bin und meine Beziehung den Stress und den Mangel an Freizeit aushält wenn man gemeinsame Ziele hat.
-> Für alle Kritiker der Eigenleistung: Wir haben wirklich extrem gute Voraussetzungen und ich betrachte mich als Sonderfall. Unter normalen Umständen mit Standard Eigenleistung hätte das Haus 400.000 € gekostet (entsprechendes Angebot vorhanden).
Gruß
MeisterBob

 

[heimer]

Danke Euch schonmal für die schnellen Antworten.

Wir haben sogar das Glück und einen Architekten an der Hand (Arbeitskollege von meinem Vater), welcher uns das Haus plant und auch den Bau immer mal wieder begutachtet.

Keller würde uns der Großvater meiner Freundin komplett machen... der arbeitet seit über 40 Jahren in nem Bauunternehmen, von daher hätten wir hier auch schon mal relativ wenig sorgen daß etwas in die Hose geht.

@MeisterBob: Danke Dir für deinen ausführlichen Bericht. Ich denke bei uns wird das ähnlich laufen. Dass das ganze eine wirklich richtig harte Zeit für uns beide wird, dessen sind wir uns bewusst. Ich bin auch nicht wirklich der wehleidige Typ, denke ich würde mir das auch zutrauen. Auf jeden Fall macht mir deine Aufstellung mal richtig Mut... dann könnte ich ja wirklich mit 200.000€ Kreditaufnahme hinkommen.

Von der Bauform werden wir das ganze auch so einfach wie möglich halten. Ich bin nämlich auch kein Freund von großem Schnickschnack. Bei der Ausstattung haben wir auch keine besonderen Wünsche, das wird sich auch im normalen Rahmen bewegen, also kein Luxus werden.

Denke ohne diese Voraussetzungen die wir haben wäre es für uns sowieso nicht realisierbar.
Trotzdem will ich mich auch nicht in den Ruin treiben, nur weil ich ein Haus bauen will - das macht wenig Sinn.
Daher haben wir uns halt den Rahme für den Kredit auf 200.000€ festgelegt, das ist für uns überschaubar . und Notfalls auch mal mit 1 Gehalt bezahlbar.

 

[MeisterBob]

Ich muss vielleicht noch was ergänzen. Die gehobene Ausstattung kommt dadurch zustande das wir extrem viel selbst organisiert hatten. Ich hatte für alle Baustoffe, die wir ja auch selbst besorgt haben, immer mind. 3 Angebote. Sanitärartikel haben wir in Absprache mit unserem Heizungsbauer im Internet nach vorheriger durchsprache bestellt (macht bestimmt auch nicht jeder mit). Elektriker gab uns seinen Eigenkapital + 2% weiter, Personalsrabatte bei Fenster, Türen etc. pp. dadurch haben wir uns meist für gehobenere Ausstattungen entschieden die uns am Ende soviel gekostet haben wie Standard. Hätten wir Standard genommen wären wir nochmals billiger geworden. Bestimmte Sachen wie z. B. eine Spiegelschrank fürs Bad lassen wir vom Schreiner machen. 2-3 Tsd. Euro für einen Schrank mit zwei Spiegeltüren ist dieser definitiv nicht wert. Der Schreiner will 500 € und ich kann meine Regalböden setzen wie ich will.
Nochmals: Es ist durchaus machbar, aber man muss sich wirklich bewusst sein das es ein einziges gerenne, telefoniere, geschreibe, gerechnet und organisiere ist. Nachdem ich jetzt gebaut habe sage ich: Man kann sich nicht im Ansatz vorstellen was auf einen zukommt. Das man denkt und sich vorstellt es wird eine harte Zeit hat nichts mit der Realität zu tun, es wird noch 3 mal härter.
Gruß MeisterBob