6
6Richtige
Mietkauf - Mit nichts ins Eigenheim!
Vom Mieter zum Eigentümer aufsteigen – ohne Erspartes, ohne Schulden. Dieses Wunder soll per Mietkauf geschehen. Von dem Modell profitieren viele, nur die Kunden nicht.
Vor allem junge Familien sind umworben
In den 70er-Jahren ging es schon um, jetzt ist es wiederbelebt: Das sogenannte Mietkauf-Modell ist wieder da, aus der Versenkung geholt und schön aufpoliert von einigen Finanzberatern, Immobilienvermittlern und Genossenschaften. „Eine neue Generation des Immobilienvertriebs wurde geboren“, jubelt ein Werbebrief. Was im Internet, über Broschüren und selbst bei Ebay angepriesen wird, scheint durchaus verlockend: “Schuldenfrei Ihr Traumhaus realisieren” heißt es da beispielsweise oder „Zur eigenen Immobilie ohne Bankschulden, ohne Schufa”. Gezielt umworben werden vor allem junge Familien ohne Eigenkapital, Selbstständige und all die, die von der Bank keinen Kredit bekommen.
Die offerierten Mietkauf-Modelle sind unterschiedlich angelegt, folgen aber immer demselben Muster: erst wohnen, dann zahlen. Dabei zieht der Interessent schon mal als Mieter ein, muss aber erst in der Zukunft, etwa nach zehn oder 20 Jahren, die Kaufsumme aufbringen. Auf den Betrag wird die Miete im Lauf der Jahre zum Teil angerechnet.
Klingt klasse und simpel, ist aber nach Einschätzung sämtlicher Experten ein riskantes Draufzahlergeschäft. Der Traum von der eigenen Immobilie ohne einen Cent auf der hohen Kante sei teuer erkauft, warnt Josephine Holzhäuser von der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz. Sie winkt ab: “Ein normales Bankdarlehen ist billiger, besonders jetzt, da die Zinsen noch recht günstig sind.” Daran änderten auch Rechentricks und Schönfärberei der Mietkauf-Anbieter nichts.
Kaum Vorteile, viele Nachteile
“Warum Miete zahlen, wenn sich die Wohnung für das gleiche Geld finanzieren lässt?” – Wer sich auf solch vollmundige Versprechen einlässt, geht hohe Risiken ein, mahnt auch Rechtsanwalt Jost von Lyncker von der Vereinigung “wohnen im Eigentum". Vorteile gibt es so gut wie keine, Nachteile zuhauf. Die monatlichen Finanzlasten haben es in sich. Die Mieten sind häufig überhöht, Folgekosten kaum kalkulierbar. Abbezahlt wird schlimmstenfalls bis ins Rentenalter hinein.
Vom Mieter zum Eigentümer aufsteigen – ohne Erspartes, ohne Schulden. Dieses Wunder soll per Mietkauf geschehen. Von dem Modell profitieren viele, nur die Kunden nicht.
Vor allem junge Familien sind umworben
In den 70er-Jahren ging es schon um, jetzt ist es wiederbelebt: Das sogenannte Mietkauf-Modell ist wieder da, aus der Versenkung geholt und schön aufpoliert von einigen Finanzberatern, Immobilienvermittlern und Genossenschaften. „Eine neue Generation des Immobilienvertriebs wurde geboren“, jubelt ein Werbebrief. Was im Internet, über Broschüren und selbst bei Ebay angepriesen wird, scheint durchaus verlockend: “Schuldenfrei Ihr Traumhaus realisieren” heißt es da beispielsweise oder „Zur eigenen Immobilie ohne Bankschulden, ohne Schufa”. Gezielt umworben werden vor allem junge Familien ohne Eigenkapital, Selbstständige und all die, die von der Bank keinen Kredit bekommen.
Die offerierten Mietkauf-Modelle sind unterschiedlich angelegt, folgen aber immer demselben Muster: erst wohnen, dann zahlen. Dabei zieht der Interessent schon mal als Mieter ein, muss aber erst in der Zukunft, etwa nach zehn oder 20 Jahren, die Kaufsumme aufbringen. Auf den Betrag wird die Miete im Lauf der Jahre zum Teil angerechnet.
Klingt klasse und simpel, ist aber nach Einschätzung sämtlicher Experten ein riskantes Draufzahlergeschäft. Der Traum von der eigenen Immobilie ohne einen Cent auf der hohen Kante sei teuer erkauft, warnt Josephine Holzhäuser von der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz. Sie winkt ab: “Ein normales Bankdarlehen ist billiger, besonders jetzt, da die Zinsen noch recht günstig sind.” Daran änderten auch Rechentricks und Schönfärberei der Mietkauf-Anbieter nichts.
Kaum Vorteile, viele Nachteile
“Warum Miete zahlen, wenn sich die Wohnung für das gleiche Geld finanzieren lässt?” – Wer sich auf solch vollmundige Versprechen einlässt, geht hohe Risiken ein, mahnt auch Rechtsanwalt Jost von Lyncker von der Vereinigung “wohnen im Eigentum". Vorteile gibt es so gut wie keine, Nachteile zuhauf. Die monatlichen Finanzlasten haben es in sich. Die Mieten sind häufig überhöht, Folgekosten kaum kalkulierbar. Abbezahlt wird schlimmstenfalls bis ins Rentenalter hinein.