Hallo,
dieses Thema wurde ja eigentlich schon zu Hauf angesprochen, jedoch haben wir noch keine abschließenden Bemerkungen gefunden, d.h. die Forumsmitglieder, die kündigen wollten bzw. gekündigt haben, haben leider nicht weiter mitgeteilt wie sie sich letztlich mit dem jeweiligen Hausanbieter verständigt/geeinigt haben. Daher würden wir uns generell über Rückmeldung freuen wie das Ganze bei den Betroffenen letztlich ausgegangen ist und erhoffen uns auch Ratschläge mit evtl. Lösungsansätzen.
Kurz zu unserem Fall:
Wir hatten ein Verkaufsgespräch bei dem uns das Musterhaus vorgestellt wurde sowie der grobe Rahmen und unsere Vorstellungen für den Bau eines Fertighauses abgesteckt wurden.
Beim 2. Verkaufsgespräch eine Woche später wurde uns mündlich zugesagt, dass der Fertighausanbieter verschiedene Grundstücke in der Gegend in der wir bauen möchten zur Verfügung hätte und im weiteren Verlauf des Gesprächs wurde uns dann ein Angebot für den Hausbau vorgelegt (auf Grundlage unserer Angaben im 1. Verkaufsgespräch) und vor Unterschrift besprochen, in dem dieses Grundstück zusätzlich zu den Kosten für das Haus einkalkuliert wurde.
Da wir kein Grundstück hatten und sich das ganze gut angehört hat, haben wir uns vom Verkaufsberater „überrumpeln“ lassen und, naiv wie wir waren und wie wir jetzt wissen, einen Hausvertrag unterschrieben. vorher (wie in mehreren anderen Fällen hier im Forum schon beschrieben und natürlich nur mündlich), dass es sich lediglich um einen Vorvertrag handeln würde und das Unternehmen sich lediglich rechtlich absichern möchte, damit wir das Grundstück, welches sie uns nach Vertragsunterzeichnung anbieten, nicht mit einem anderen Anbieter bebauen können. Es kam zu keiner Zeit zur Sprache, dass der Anbieter keine Grundstücke hat!
Der Verkaufsberater versicherte uns in diesem Gespräch außerdem, dass wir jederzeit kostenlos von diesem Vertrag zurücktreten könnten, wenn wir kein Grundstück hätten oder die Finanzierung nicht steht (wie ebenso in mehreren anderen Fällen hier im Forum schon beschrieben und natürlich nur mündlich).
Auf meine Rückfrage wo das denn in den AGB stehe verwies er mich auf §6 – Bau und Liefervoraussetzungen, in dem es darum geht, dass das Unternehmen erst verpflichtet ist die Leistungen zu erbringen wenn der Bauherr allen seinen Verpflichtungen (wie bspw. Baugenehmigung) nachgekommen ist. Er meinte dann, dass dieser Passus auch impliziert, dass wir jederzeit zurücktreten könnten wenn o.g. Fälle eintreten.
Wir haben jedoch stand heute weder ein Grundstück, noch steht eine Finanzierung. Der Anbieter hat natürlich, entgegen der irreführenden Aussagen des Beraters, keine Grundstücke. Uns wurden lediglich die Grundstücke aus Immobilienportalen aufgezeigt, die wir selbst schon gesehen hatten und die nicht unseren Vorstellungen entsprochen haben.
Jetzt meine eigentliche Frage:
Dies scheint ja in der Branche eine übliche Masche zu sein (eigentlich würde ich sagen Vortäuschung falscher Tatsachen, aber da nur im Verkaufsgespräch mündlich erwähnt, kann ich ja leider nichts beweisen) und dagegen müsste man doch vorgehen können. Haben wir hier irgendwelche Aussichten ohne Schadensersatzforderungen aus diesem Vertrag heraus zu kommen?
Und wenn nicht, kann der Anbieter hier auf den in den AGB erwähnten 10% der angegebenen Kosten bestehen? Laut §648 wären es ja lediglich „5 vom Hundert“? Es wurden bis auf einige Telefonate mit dem Verkaufsberater, sowie der Einzeichnung des Hauses im Bauplan ein möglichen Grundstückes wohl durchgeführt von einem Architekten, sonst keine Leistung seitens dem Anbieter erbracht.
Wir wollten zunächst die Möglichkeiten des Forums und die Erfahrungen der Community nutzen, bevor wir uns letztlich an einen Anwalt wenden. Bitte schreibt auch keine Antworten bezugnehmend auf unsere Naivität und Gutgläubigkeit, wir wissen selber, dass wir hierbei ziemlichen Mist gebaut haben :-(
Vorab schon mal vielen Dank für eure Antworten!