"Kein Gründerzentrum" - ich würde allerdings eines machen - ist nur dann o.k., wenn man stattdessen eine andere konkrete Definition hat, auf welche(s) Wunschmieterprofil(e) man zielt. Der Erfolg einer Objektentwicklung steht und fällt mit der Präzision der Ziel(Gruppen)Definition. Wenn man hingegen seine Motivation darauf beschränkt, unvermietete Flächen in verramscht vermietete Flächen zu verwandeln (weil das ja doch immerhin ein bißchen mehr bringt, und wenig kostet), dann kriegt man nur noch mehr von der selben Sorte Schlümpfe als Mieter wie bisher. Halbherzig eingerichtet, nur als Kammer mit Gemeinschaftsmikrowelle, wird eine Gemeinschaftsküche aussehen wie bei Hempels unterm Sofa. Wenn man hingegen konsequent Begegnungsmöglichkeiten schafft (einen großen Tisch, wo auch einzeln bestelltes Essen in Gesellschaft gegessen werden kann, eine Chillzone und so weiter, dann begegnen sich die Mieter, man lernt die Anderen als Mitmenschen wahrzunehmen, und plötzlich werden Klobürsten auch benutzt. Wo man eine ordnende Hand (Putzfee oder mehr) sehen und (nicht) riechen kann, wird auch ein "unzeitgemäßes" Objekt nicht als unattraktiv wahrgenommen. Auch ohne gläsernen Aufzug hebt es das Niveau eines Objektes, wenn ein Concierge Service Pakete annimmt oder Besuchern Auskunft gibt. Das muß gar nicht teuer sein - ich kenne ein Objekt, da ist der Empfang immer besetzt, einfach weil er an eine Autovermietung vermietet ist. Da ist immer jemand da, weist freundlich den Weg zu den anderen Mietern, und auf Gegenseitigkeit stehen solche kleinen Dienste noch nicht einmal auf der Rechnung. Wenn man hingegen aus Investorengeiz sein Objekt wie eine Bahnhofshure positioniert, dann kommen auch Mieter aus Sodom und Gomorrha.