Lüftungsanlage im Sommer?

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P

Payday

die Lüftungsanlage wechselt im Verhältnis zu offenen Fenstern relativ wenig Luft aus. im Winter/in der kalten zeit verhindert aber das permanente austauschen ein überfeuchten und schimmeln. im Sommer klappt das aber nicht, das die wärme aus den Haus rausgetragen wird. die Luft kann viel zu wenig wärme (Energie) aufnehmen, als das man ein Gebäude kühlen könnte. was im Winter von Vorteil ist (wenig wärme geht verloren), ist im Sommer von Nachteil (wenig wärme geht "verloren").
vielmehr sollte man dafür sorge tragen, das das Haus im inneren erst gar nicht warm wird. mit modernen dämmungen ist das auch kein großes Problem. bei Neubauten ist ein sonnenschutz"System" sogar vorgeschrieben. meistens wird das durch Rollläden oder Plissee oder ähnliches realisiert. rollläden (und ähnliche Systeme wie Raffstore) sind natürlich am besten, fangen diese die wärmestrahlen bereits draußen ab und reflektieren viel. alle schutzmaßnahmen im Haus (zb Plissee) sind dabei schon deutlich schlechter, da die wärme nun schon drin ist. ein teil wird natürlich zurück reflektiert.

wer es richtig machen will legt gleich Leitungen für eine klimaanlage. in unseren kreisen ist sowas eher die Ausnahme, in anderen Ländern wie zb den USA ist eine Klimaanlage in einigen staaten wie hier eine Heizung "Pflicht". so teuer ist eine klimaanlage aber auch nicht. man sollte dabei aber auch nicht vergessen, das eine Klima richtig kräftig Strom verjubelt.
hier wäre dann mal ausnahmsweise mal eine voltaikanlage sinnig je mehr sonne desto mehr Strom und je mehr sonne desto mehr wärme im Haus ^^ (leider mögen voltaikanlagen keine wärme...).

was leider nicht geht: die Klima an die Leitungen der Lüftungsanlage anklemmen.
 
K

Knallkörper

Wir haben uns ja ganz bewusst gegen eine Kontrollierte-Wohnraumlüftung entschieden. An den paar heißen Tagen, die wir jetzt hatten, wurden die Außenrollladen heruntergelassen und die Fenster geschlossen gehalten. Im Vergleich zu unserem alten Haus (Holzständer) heizt sich das neue fast gar nicht auf. Besonders im Dachgeschoss bin ich überrascht. Spät abends und früh morgen lüften wir einmal durch, und fertig. Wenn es draußen erheblich wärmer ist als drinnen, holt man sich ggf. nicht nur höhere Temperaturen, sondern auch Feuchtigkeit ins Haus. Weshalb die Luft drinnen merklich schlechter werden soll, wenn mal 12-14 Stunden nicht gelüftet wird, kann ich nicht unbedingt nachvollziehen. Sind eure Häuser so klein, dünstet da irgendwas aus, seid ihr den ganzen Tag am Kochen oder sitzt ihr mit einer Fußballmannschaft drin?
 
Kaspatoo

Kaspatoo

nicht jede Anlage hat einen Bypass. Die LWZ 504 von Stiebel z,B, nicht.
Dafür gibt es so Styroporblöcke als "Pseudo-Wärmetauscher". Das wäre dann praktisch ein Bypass und das Austauschen ist relativ leicht.

Die Anlage auszuschalten verschlechtert wie andere schon schrieben, die Luftqualität. Anderseits auch nur dann, wenn man sich drinnen aufhält und die Luft verbraucht. Wenn keiner da ist, geht auch kein Sauerstoff verloren.
Die meiste Hitze kommt vielleicht aber auch durch die Fenster rein?

Nachts, wenn es draußen kühler ist, macht die Anlage natürlich wieder Sinn. Hier hat Stiebel zumindest bei der 504 eine Abluftfunktion. Es wird nur Luft abgeschoben und keine Angesaugt über den Kanal. Dafür muss man dann aber entsprechend Fenster öffnen.

Ich bin nicht sicher, ob die Anlagen nicht ggf. auch erkennen, ob es zu warm ist und sich dann runterregeln um das Hausinnere nicht zu sehr aufzuheizen. Hier wäre der Fachmann ein Ansprechpartner.
 
G

Grym

Die Kontrollierte-Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung funktioniert genauso umgekehrt. Die z.B. 30 Grad warme Außenluft wird erst mal auf 23 Grad heruntergekühlt. Wenn die Rest-Differenz 1 Kelvin beträgt und pro Stunde 225 m3 getauscht werden, dann entspricht der Wärmeeintrag 0,08 kWh pro Stunde. Um dagegen "anzukühlen" bräuchte es eine Klimaanlage mit 0,08 kW Leistung.

Nur mal um die Dimensionen zu verdeutlichen: Es gibt bei Amazon für 280 EUR mobile Klimageräte mit 2,6 kW Kühlleistung.

Fazit: Der Wärmeeintrag durch eine Kontrollierte-Wohnraumlüftung ist absolut unerheblich. Könnte man in einem Experiment vermutlich nicht mal messen und würde unter Messfehler laufen.

Durchlaufen lassen! Tagsüber normal, nachts mit Bypass. Manche Geräte machen das m.E. automatisch so.

Beispiel dann: Wenn das Haus sich bis auf 25 Grad aufgeheizt haben sollte und der Bypass kühle Nachtluft mit 15 Grad hinein schaufelt, dann hat man zumindest 0,8 kW Kühlleistung (Differenz hier 10 Kelvin).
 
G

Grym

Bei 90% Wirkungsgrad (üblich sind 85% bis 95%; unter 80% würden die Anlagen die Förderbedingungen der KfW nicht erfüllen und davon hätte man ja sicher gelesen) und einer Temperaturdifferenz von drinnen und draußen von 10 Kelvin bleiben exakt die 1 Kelvin übrig.

Draußen 34 Grad, drinnen 24 Grad, dann kommt bei 90% Wärmerückgewinnung die Zuluft mit 25 Grad in den Raum. Oder anders gesagt, einmal die Luft per Fenster gewechselt bringt genauso viel Wärme rein wie zehnmal die Luft mit der Kontrollierte-Wohnraumlüftung gewechselt.

Im Baublog der Familie Christian gibt es einen Eintrag, einfach mal nach
Kontrollierte-Wohnraumlüftung kälterückgewinnung
suchen
und dieser Baublog müsste der erste Eintrag sein.

Dort sind es zwar "nur" 30 Grad draußen und 1 Grad Kelvin Rest-Differenz, aber solche Werte sind ja auch gerundet.

Allgemein beschreibt dieser Blog-Post auch ganz gut noch mal das Konzept und wie es funktioniert.
 
Zuletzt aktualisiert 30.11.2024
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