Massiv-Fertighaus oder Bauträger - Erfahrungen?

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Zuletzt aktualisiert 23.12.2024
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Y

ypg

Der Aufwand; wir haben wenig Lust und v.a. keine Zeit uns ständig mit dem Bauträger und den Handwerkern herumzustreiten.
Die Tatsache dass Fertighäuser "erprobt" sind da schon mehrfach gebaut senken u.E. die Risiken dass etwas grundlegendes schief geht.
Hier favorisieren wir eine Stein auf Stein Bauweise vor Ort die es wohl auch bei Fertighäusern gibt (Hartl?) oder zumindest eine daran angelegte Bauweise die Nachhaltigkeit verspricht.
Ich weiss nicht, was Du unter einem Fertighaus verstehst.

Grundsätzlich sollte man überlegen, ob man mit einem GU/GÜ (Generalunternehmer/Generalübernehmer) baut oder ein Architektenhaus.
In beiden Entscheidungen kann man massiv wie auch mit Fertigbauweise bauen.

Mit einem GU hat man einen Werkvertrag mit dieser Firma. Herumstreiten muss man grundsätzlich erst mal gar nicht, das liegt aber in der Natur des Bauherren und des Unternehmens, wie mit Fehlern umgegangen wird.
Mit einem Architektenbau hat man mehr individuelle Freiheiten und kann mehr Einfluss nehmen.

Da das anscheinend nicht gewünscht ist, sucht man sich einen Hausanbieter seines Vertrauens und der Bauweise, entweder massiv oder Fertigbauweise.
Jedes Unternehmen hat seine favorisierte Bauweise. Die eierlegende Wollmilchsau gibt es übrigens nicht - jedes Haus wird dennoch individuell gefertigt oder gebaut. Das sollte auch ein Qualitätsmerkmal sein.

Und ja: man sollte sich auch beim Bau mit einem GU bei dem Hausbau mal sehen lassen: es wäre doch eine Krux, mehrere Hunderttsd Euronen auszugeben und nicht den Werdegang beobachten und ggf. kontrollieren zu können oder Einfluss zu nehmen. Das ist ja auch das Schöne, den Werdegang zu verfolgen. Manche schreiben ein Buch darüber, weil diese Station im Leben eine der schönsten ist/sein kann.

Wenn das abschreckt, empfehle ich tatsächlich den Kauf eines Hauses über ein Bauträger, am besten ein Reihenhaus in einer Siedlung, wo dieses Haus 50 x hingestellt wird. Da hat man dann keinen Einfluss, sondern kauft ein Haus auf Grund mit einem Vertrag. Das ist aber - mM nach eher das letzte - bei der Reihe der Möglichkeiten. Denn nur, weil dieses schon 50-fach gebaut wurde, bedeutet es nicht, dass alle mängelfrei sein müssen.

Zum Thema Nachhaltigkeit: es gibt Unterschiede bei verschiedenen Bauweisen. Die Wertung sollte man sich aber selbst erarbeiten. Holzständer ist nicht unbedingt ökologischer als Stein, Stein muss nicht länger halten als Holz... zum Thema Energieverbrauch: auch diese Kosten muss man abwägen, ob das ein oder andere Sinn macht. Fakt ist: alles kostet Geld, und das ist nun mal nicht bei jedem unendlich verfügbar.
 
T

toxicmolotof

Ihr könnt euch auch weiter Gedanken darüber machen, Nachhaltigkeit bedeutet. Nur weil etwas 100 Jahre lang hält, ist es nicht nachhaltiger als etwas, was nur 10 Jahre lang hält.

Bestes Beispiel: Ich bin mir ziemlich sicher, dass ein Reetdach so mit das nachhaltigste Dach in unseren Breiten sein dürfte, die Lebenserwartung ist vielleicht nicht so optimal. Im Gegensatz dazu könntest du zum Beispiel ein rostfreies Dach aus einem Stück Edelstahl sehen... Das wird vermutlich auch 200 Jahre überleben. Teuer ist beides.
 
M

Marvinius

Wenig Aufwand beim Hausbau gibt es nicht! Außer man kauft vielleicht ein fertig gebautes Haus vom Bauträger, das man von einem selbst beauftragten Gutachter auf Mängelfreiheit prüfen lässt. Ansonsten ist aktive Mitarbeit während der Planung und Bauphase angesagt. Und natürlich ist ein Hausbau in vielerlei Hinsicht ein Risiko. Die Baufirma geht pleite oder macht grobe Fehler, es entstehen ungeplante Mehrkosten, z.B. beim Tiefbau, es gibt Rechtsstreitigkeiten mit den Nachbarn, der Baufirma oder einzelnen Handwerkern, es passieren Unfälle auf der Baustelle u.s.w. Nicht alles ist versicherbar, im Vergleich dazu ist es da in der Miete komplett risikolos..
 
A

AnNaHF79

So, inzwischen haben wir uns weiter schlau gemacht.

Scheinbar haben wir die Welt initial zu schwarz weiß gesehen.

Zu unterscheiden sind wohl durchaus mehr Optionen (und vermutlich sind Nichtmal das alle Möglichkeiten):

a) Fertighausanbieter die mit unterschiedlichen Konzepten und Materialien (Holz, Duotherm, whatever) ans Werk gehen, am Ende aber das Haus aus vorgefertigten Teilen aufbauen
b) Massivhausanbieter die ebenfalls mit unterschiedlichen Konzepten und Materialien ans Werk gehen, am Ende aber wirklich Stein auf Stein bauen jedoch auch bereits ein vordefiniertes Set - mehr oder weniger individualsierbar - an Häusern im Angebot haben
c) Architektenhaus mit Max. Flexibilität welches man dann durch einen Generalunternehmer oder selbst gewählte Handwerker wie auch immer man will umsetzen lassen kann

In Kategorie a) fallen bspw. Anbieter wie Schwörerhaus oder Weberhaus.
In Kategorie b) fallen bspw. Anbieter wie Baumeister-Haus , Dennert Massivhaus oder Viebrockhaus.

Für uns scheint b) mittlerweile die interessante Option darzustellen. Wir verlieren vllt etwas Individualisierbarkeit bekommen aber ansonsten mE gute Qualität und einen soliden Stein auf Stein Bau und wälzen viele Risiken und viel Management auf den Anbieter ab - nein, wir wissen dass es trotzdem ein anstrengendes und großes Projekt bleibt.

Abstriche am Wohnkomfort scheinen wir hier für uns keine elementaren machen zu müssen; dh ein gutes Raumklima, eine gute Schalldämmung, etc. (mE ebenfalls ein Punkt gegen ein Fertighaus). Energieeffizienz scheinen durchaus umsetzbar; gesundes Wohnen ebenso.

- Insgesamt: Schnellere Bauzeit als bei c)
- Geringere (dh nicht keine) Risiken da erprobter Bau (mit Abstimmung der Haustechnik wie bspw. Heizungsanlage etc.)
- Dennoch nachhaltig wenn die richtigen Materialien und Bauweisen gewählt werden
- Durchaus gute Dämmung
- Haus als Musterhaus vorher "anschaubar"
- Oft mir Versicherungen/Garantien erwerbbar für Max. Absicherung
- usw.

Einen recht guten Eindruck macht Viebrockhaus.

Klingt das soweit erst mal nachvollziehbar, was nicht heißt dass man unsere Präferenz teilen muss, und nicht völlig daneben?

Kennt jmd Viebrockhaus oder einen anderen der genannten Massivhausanbieter?

Danke!
 
Nordlys

Nordlys

Baumeister kenn ich, die sind hier auch. Das ist eigentlich ein Verbund mittelständischer Baufirmen, also Baumeistern, die gemeinsam einige Haustypen, die dann individualisierbar sind, haben entwerfen und rechnen lassen, und die bieten sie nun an. Du baust da praktisch ein bundesweit erprobtes Haus mit einer lokalen Firma. Freunde von uns wohnen in so einem, sind mit Bau und Qualität sehr zufrieden gewesen. Karsten
 
11ant

11ant

Das Haus ist ja kein Unikat und wurde schon mehrfach gebaut; dh viele Aspekte sind bereits erprobt.
Es muss daher mE zwingend so sein dass ein Individualbau ein höheres Risiko für Probleme hat - was nat. nicht heißen soll dass welche auftreten müssen...
Baumeister kenn ich, die sind hier auch. Das ist eigentlich ein Verbund mittelständischer Baufirmen, also Baumeistern, die gemeinsam einige Haustypen, die dann individualisierbar sind, haben entwerfen und rechnen lassen, und die bieten sie nun an. Du baust da praktisch ein bundesweit erprobtes Haus mit einer lokalen Firma.
Mittlerweile ist praktisch jedes Bauherrenhaus auch ein Unikat. Nicht-Unikate findet man praktisch nur noch bei Bauträger-Reihenhäusern. Das klassische "Typenhaus" als komplette Schubladen-Bauplan-Suite wobei man bloß mal nichttragende Wände verschob, ist selbst bei Baumeister schon vor mehr als zwanzig Jahren "ausgestorben". Was es noch gibt, sind (nach wie vor: schon mehrmals so oder sehr ähnlich umgesetzte) "Bauvorschläge", an denen sich heute aber viel freier orientiert wird, d.h. mehr als Anregung statt als Grundmodell. Auch bei Fertighäusern hat "Made to Measure" den Katalogentwurf weitestgehend verdrängt. Eine Handvoll Bestseller gibt es sowohl bei den "Bauvorschlägen" der Massivanbieter wie bei den "Modellen" der Fertighäusler.

Was geblieben ist, ist die Berechtigung des Gedankens "das haben die schon hundertmal erprobt - dann geht das doch bestimmt mit geringerer Mängelwahrscheinlichkeit". Ja, so ist es. Aber heute nicht mehr für ein "Typenhaus", sondern auf die Routinen des Bauunternehmers bezogen. Will heißen: bestelle bei einem erfahrenen Porotonverarbeiter kein Ytonghaus und umgekehrt. Laß´ dem Bauunternehmer auch das Deckensystem, das er immer nimmt; und seine gewohnten Rollladenkasten etcetera. Wenn der immer 100 cm Kniestock baut, dann sei Dir bewußt, daß sich aus 150 cm Kniestock gänzlich andere Anschlüsse an andere Bauteile ergeben können. Willst Du Holzstufen und er legt immer Marmor auf Beton, oder KS-Innenwände im DG und er macht da immer Trockenbau, dann Nimm einen anderen Bauunternehmer.

Die geringere Mängelwahrscheinlichkeit hängt weit stärker an der eingespielten Materialien- und Bauweisen Kombination - den gewohnten Grundriss mit einem ungewohnten Stein würde ich nicht empfehlen. Viele Massivhausanbieter haben Bauvorschläge im Programm, mit denen sie dann z.B. die Pläne eines Hebel-Bausatzhauses mit Poroton-WDVS nachbauen. Das halte ich für Humbug. Die individuell geplanten Kundenhäuser solcher Anbieter machen dennoch oft einen soliden Eindruck. Gute Anbieter (und ihre nachprüfbaren Referenzen) findet man häufig in der Region. Kooperationspartner der Baumeister-Gruppe halte ich (aber nicht einzig) für eine gute Wahl. Deren aktuell größter Mitbewerber ist wohl Heinz von Heiden. Viebrockhaus und Gussek Haus sind im Besserverdienersegment beliebt, ähnlich wie Weberhaus und Schwörerhaus bei den Fertigbauern. Ein solides Paket und gut geplante (also auch entsprechend oft nur gering verändert umgesetzte) Grundmodelle findet man nach meiner Ansicht bei Massivhaus Mittelrhein. Die aus meiner Sicht best-durchdeklinierte Modellpalette bei den Fertigbauern hat aktuell Bien-Zenker, da habe ich aber aktuell keine Einschätzung zur Bauherrenzufriedenheit. Insbesondere habe ich in Foren schon mehrmals sehr mäßige Begeisterung der Bauherren gelesen, was die Vertragsarchitekten von Heinz von Heiden und Bien-Zenker anbelangt - teils mit Planungsleistungen, aber auch mit der Bauleitung.
 
Zuletzt aktualisiert 23.12.2024
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