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Nicht für jeden ist der "Geschmack" eine Prinzipfrage, ob man monolithisch oder WDVS bauen will, viele Bauherren sehen das undogmatisch. Ich bevorzuge (persönlich, ohne Anspruch auf Wahrheitspachtung) monolithisch, und fachlich rate ich grundsätzlich dazu, den Bauunternehmer bzw. die Chemie zwischen Bauherr und Bauunternehmer höher zu gewichten, als ob jemand den absoluten einzig wahren Testsiegerstein anbietet. AUSNAHMSLOS JEDES Spitzenprodukt kann man in Pfuscherhänden zu Schrott verwandeln. JEDER Stein - egal ob er am besten singen oder am besten tanzen kann - hat seine Spezifika bei der Verarbeitung, und so kann man auch bei JEDEM Stein ohne Pfusch-Absicht den Grundstein für Bauschäden legen, wenn man seine Besonderheiten nicht "im Blut" hat. Dasselbe gilt für einzelne Eigenschaften: Schallprobleme entstehen sehr viel häufiger durch Konstruktions- und Verarbeitungsfehler beim Anschluss an andere Bauteile, da sind Spreu und Weizen um ein vielfaches weiter voneinander entfernt als das Spektrum der Tabellen-Laborwerte der Materialien umfaßt. Auch preislich hast Du nie die freie Wahl: jeder Bauunternehmer hat zwei meistverarbeitete Steine, zwischen denen er gerne nach aktuellem persönlichem Einkaufspreis auswählt; da kannst Du Dir dann gerne eine Meinung bilden - meinetwegen auch in Testzeitschriften - welchen Du bevorzugen würdest. Aber bei einem dritten Stein wird er Dir seinen Abwehrpreis seines Händlers auch weiterreichen, weil er nicht bei drei Steinen auf Mengenrabattskonditionen kommen wird. Auch proportionale Zusammenhänge zwischen Materialstärke und Eigenschaften sind in der Realität leider Wunschdenken, egal was der Rechenweg sagt. Komplexe Systeme verhalten sich NIEMALS linear.
Schau´ Deinem Bauunternehmer tief in die Augen und frage Dich zwei Dinge:
1. vertraust Du seinem Charakter, und
2. vertraust Du seinen Fähigkeiten ?
Vorher lese nicht zu viel Testberichte, denn einen "Viehhändlerinstinkt" á la @Nordlys brauchst Du dazu dringender.