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Wormser1989
Zunächst einmal: Hallo an Alle! Ich und meine Frau planen aktuell ein Neubau-Vorhaben und im Zuge dessen bin ich auf dieses Forum aufmerksam geworden
Da ein Forum natürlich imm vom Austausch lebt, wollte ich nicht direkt mit Fragen starten, sondern hier ggf. meinen Input einbringen. Ich bin Bankkaufmann - Genauer gesagt in der Kreditgenehmigung/-Entscheidung. Deshalb denke ich, kann ich die Ausgangsfrage des Threaderstellers, zumindest aus meiner Sicht (respektive der, meines Arbeitgebers ) beantworten - Berücksichtigen muss man natürlich immer, das jedes Kreditinstitut andere Parameter bei der Prüfung an den Tag legt.
Fakt ist: Es gibt keine "gängige Formel für eine maximale Finanzierung". Weder bei uns, noch bei vielen anderen (Groß-)Banken. Erste prämisse ist immer: Kann der Kunde seinen geplanten Darlehensverpflichtung (langfristig) nachkommen. Auch nach Zinsbindungsende unter Berücksichtigung einer dann ggf. (aus Sicht des Kunden) ungünstigeren Zinslandschaft.
Das hängt natürlich von verschiedenen, aber wesentlichen Faktoren ab:
1. Einkommen
2. Ausgaben (insbesondere auch weitere Darlehensverpflichtungen)
3. Kontoführung / Lebensstil
4. Bisherige EIgenmiete
5. Sparleistungen
Des Weiteren: Der Ansatz des Kindergeldes (204 EUR p.M.) ist i.d.R. ein Nullsummenspiel. Banken, die das Kindergeld berücksichtigen, rechnen oft mit höheren Pauschalen für Kinder, Banken, die das Kindergeld unberücksichtigt lassen, derweil mit geringeren Haushaltspauschalen. So oder so sollte ein Kindergeldansatz mit rd. 200 EUR p.M. kein Faktor sein, bei einer Finanzierung jenseits der 400 TEUR-Grenze.
Das Thema "Muskelhypothek" oder Eigenleistung wird in unserem Hause derweil sehr konservativ gesehen - Da muss schon genau belegt sein, was durch wen hier wirklich in Eigenleistung erbracht wird. Insbesondere bei "knappen" Finanzierungen, muss man immer einen etwaigen Nachfinanzierungspuffer einplanen. Ist der Kapitaldienst ohnehin schon knapp und die Eigenleistung erscheint hoch, könnte das natürlich ein Knackpunkt sein.
Hier muss man auch immer ehrlich zu sich selbst sein. Bin ich bereit jeden freien Tag mehrere Stunden auf meiner eigenen Baustelle zu ackern? Was mache ich beruflich und was bringe ich für Kenntnisse und Fertigkeiten mit? Sind die Einsparungen durch die avisierten Eigenleistungen auch wirklich realistisch?
Mit Aussagen wie "440k finanzieren mit 3,5k netto/Monat passt nicht zusammen. " gehe ich indes nicht konform. Das hängt u.a. natürlich mit der gewählten Tilgung (und folglich der gewählten Annuität), der Zinsbindung oder der Finanzierungsvariante zusammen (auch in Anbetracht der Restschuld zum Zinsbindungsende - Stichwort Zinsänderungsrisiko) und zum anderen mit der Ausgabensituation. Stark vereinfach und beispielhaft könnte man nun eine TIlgung von 2% bei einem Zins von 1% unterstellen. Daraus ergibt sich eine monatliche Rate von überschlägig 1.100,00 EUR p.M. Diese scheint mir in Anbetracht des Einkommens nicht maßlos überdimensioniert. Hier muss man aber die Restschuld zum Zinsbindungsende im Blick behalten. Bestehen darüber hinaus natürlich noch weitere Verpflichtungen (Privatkredite etc.) wird es natürlich eng.
Ein weiterer wichtiger Faktir könnte ggf. die bisherige Eigenmiete sein. Je "näher" die an der zukünftigen Rate ist, desto glaubhafter ist natürlich belegbarer, das die Rate auch nachhaltig tragbar ist. Stzutzig werde ich immer, wenn die Kunden bisher eine Kaltmiete i.H.v. 500 EUR gezahlt haben und sich zukünftig nun eine Rate in dreifacher Höhe zutrauen wollen. Bei entsprechender Sparleistung ist das natürlich ggf. wieder plausibel.
Was hierbei noch gänzlich unberücksichtigt ist, ist das Risiko (Blankoausweis) der Bank. Auch das ist natürlich schwer zu sagen und hängt natürlich maßgeblich mit der Einwertung zusammen.
Kurzum: Einfach mit der gewünschten Bank in Verbindung setzen, weil es hier dermaßen viele verschiedene Variablen, Faktoren und Einflüsse gibt, dass es pauschal schwer möglich ist, eine belastbare und seriöse Aussage zu treffen.
LG
Da ein Forum natürlich imm vom Austausch lebt, wollte ich nicht direkt mit Fragen starten, sondern hier ggf. meinen Input einbringen. Ich bin Bankkaufmann - Genauer gesagt in der Kreditgenehmigung/-Entscheidung. Deshalb denke ich, kann ich die Ausgangsfrage des Threaderstellers, zumindest aus meiner Sicht (respektive der, meines Arbeitgebers ) beantworten - Berücksichtigen muss man natürlich immer, das jedes Kreditinstitut andere Parameter bei der Prüfung an den Tag legt.
Fakt ist: Es gibt keine "gängige Formel für eine maximale Finanzierung". Weder bei uns, noch bei vielen anderen (Groß-)Banken. Erste prämisse ist immer: Kann der Kunde seinen geplanten Darlehensverpflichtung (langfristig) nachkommen. Auch nach Zinsbindungsende unter Berücksichtigung einer dann ggf. (aus Sicht des Kunden) ungünstigeren Zinslandschaft.
Das hängt natürlich von verschiedenen, aber wesentlichen Faktoren ab:
1. Einkommen
2. Ausgaben (insbesondere auch weitere Darlehensverpflichtungen)
3. Kontoführung / Lebensstil
4. Bisherige EIgenmiete
5. Sparleistungen
Des Weiteren: Der Ansatz des Kindergeldes (204 EUR p.M.) ist i.d.R. ein Nullsummenspiel. Banken, die das Kindergeld berücksichtigen, rechnen oft mit höheren Pauschalen für Kinder, Banken, die das Kindergeld unberücksichtigt lassen, derweil mit geringeren Haushaltspauschalen. So oder so sollte ein Kindergeldansatz mit rd. 200 EUR p.M. kein Faktor sein, bei einer Finanzierung jenseits der 400 TEUR-Grenze.
Das Thema "Muskelhypothek" oder Eigenleistung wird in unserem Hause derweil sehr konservativ gesehen - Da muss schon genau belegt sein, was durch wen hier wirklich in Eigenleistung erbracht wird. Insbesondere bei "knappen" Finanzierungen, muss man immer einen etwaigen Nachfinanzierungspuffer einplanen. Ist der Kapitaldienst ohnehin schon knapp und die Eigenleistung erscheint hoch, könnte das natürlich ein Knackpunkt sein.
Hier muss man auch immer ehrlich zu sich selbst sein. Bin ich bereit jeden freien Tag mehrere Stunden auf meiner eigenen Baustelle zu ackern? Was mache ich beruflich und was bringe ich für Kenntnisse und Fertigkeiten mit? Sind die Einsparungen durch die avisierten Eigenleistungen auch wirklich realistisch?
Mit Aussagen wie "440k finanzieren mit 3,5k netto/Monat passt nicht zusammen. " gehe ich indes nicht konform. Das hängt u.a. natürlich mit der gewählten Tilgung (und folglich der gewählten Annuität), der Zinsbindung oder der Finanzierungsvariante zusammen (auch in Anbetracht der Restschuld zum Zinsbindungsende - Stichwort Zinsänderungsrisiko) und zum anderen mit der Ausgabensituation. Stark vereinfach und beispielhaft könnte man nun eine TIlgung von 2% bei einem Zins von 1% unterstellen. Daraus ergibt sich eine monatliche Rate von überschlägig 1.100,00 EUR p.M. Diese scheint mir in Anbetracht des Einkommens nicht maßlos überdimensioniert. Hier muss man aber die Restschuld zum Zinsbindungsende im Blick behalten. Bestehen darüber hinaus natürlich noch weitere Verpflichtungen (Privatkredite etc.) wird es natürlich eng.
Ein weiterer wichtiger Faktir könnte ggf. die bisherige Eigenmiete sein. Je "näher" die an der zukünftigen Rate ist, desto glaubhafter ist natürlich belegbarer, das die Rate auch nachhaltig tragbar ist. Stzutzig werde ich immer, wenn die Kunden bisher eine Kaltmiete i.H.v. 500 EUR gezahlt haben und sich zukünftig nun eine Rate in dreifacher Höhe zutrauen wollen. Bei entsprechender Sparleistung ist das natürlich ggf. wieder plausibel.
Was hierbei noch gänzlich unberücksichtigt ist, ist das Risiko (Blankoausweis) der Bank. Auch das ist natürlich schwer zu sagen und hängt natürlich maßgeblich mit der Einwertung zusammen.
Kurzum: Einfach mit der gewünschten Bank in Verbindung setzen, weil es hier dermaßen viele verschiedene Variablen, Faktoren und Einflüsse gibt, dass es pauschal schwer möglich ist, eine belastbare und seriöse Aussage zu treffen.
LG