Mit den Zahlen kannst Du spielen, letztlich bleibt es bei einer Abwägung zwischen zwei guten, praktikablen Lösungen.
Aber dreh' die Überlegung zur Nettorendite mal um:
Nehmen wir an, Du bekommst einen Hauskredit für 2% und Du willst bei der ETW (auf Grund des höheren Risikos und zusätzlichen Aufwands) eine Nettorendite von 4% erzielen. Mit den Zahlen wie oben:
12 * 500€ Nettorendite => 6T€/a
Break-even-Wert der ETW => 6T€ * 1/0,04 => 150T€.
Das heißt, dass die Nettorendite bei einem Wert der Wohnung über 150T€ ... sinkt (wenn die Miete nicht entsprechend erhöht werden kann). Fraglich ist nun, was Käufer tatsächlich bereit sind, innerhalb von zB 3 Monaten für die ETW zu zahlen. Nach der Rechnung müsstest Du spätestens bei 175T€ stark überlegen oder die Miete erhöhen. Wenn Dir tatsächlich 200T€ geboten werden, sinkt die Nettorendite auf den Kapitaleinsatz auf 3%, also kaum mehr, als die Bank von Dir haben will - dann lohnt sich der Zins-Tausch nicht mehr und das ist letztlich das, was dahinter steckt.
Dazu kommt ...
Wenn Du einen VK-Preis von 175T€ erzielen kannst, fehlen Euch noch 95T€, das sind bei 2% Kreditkosten ~159€ mtl. Belastung OHNE Tilgung. Annuitätenrechner gibt's im Netz überall, kannst Du Dir schnell ausrechnen, was bei erträglicher Belastung noch übrig bleibt.
Bei 200T€ fehlen Euch nur noch 70T€ und davon seid ihr dann noch schneller runter ... und komplett schuldenfrei.
Das Halten der Wohnung würde ich also nur machen, wenn das eine entspr. Lage in einer Großstadt oder einem Zuzugsgebiet ist, wo man mit zusätzlicher überdurchschnittlicher Wertsteigerung kalkulieren kann. Andernfalls rechnet sich der Zeitaufwand und das Risiko nicht - und das besteht bei Einzelobjekten.
MfG
Dirk Grafe