Meinungen zur Finanzierung unseres Bauvorhabens

[Neron]

Hallo,

bei uns in der Nachbargemeinde wird ein Neubaugebiet entstehen. Spontan haben wir den Zuschlag für ein Grundstück bekommen. Nun überlegen wir uns, ob wir den Schritt Hausbau wagen sollen und es uns aktuell leisten können.

Grundstückspreis erschlossen 150.000 €.
Eigenkapital zwischen 80.000 und 90.000 €.
Wir arbeiten erst seit 1 1/2 Jahren und haben recht großzügig gelebt. Alter 27 und 24.
Unser monatliches Nettoeinkommen ist aktuell ca. 5000 € (ohne Boni, Überstunden sowie 13. + 14. Gehalt) mit steigender Tendenz.

Wir gehen davon aus, dass trotz Eigenleistungen das reine Haus auf 400.000 - 450.000 € kommt.
(Wunsch: 180 qm, 2 volle Stockwerke, große Fensterfläche EG, KNX und Doppelgarage in BW).

Gesamtsumme somit vermutlich zwischen 550.000 und 600.000 €.

Auf dem Grundstück besteht ein Bauzwang von 3 Jahren. In der Zeit, in der man das Eigenkapital erhöhen könnte würden vermutlich auch die Baukosten und Finanzierungskosten steigen, so dass Sparen vermutlich nicht extrem lohnenswert wäre. Da Grundstücke extrem rar sind und nicht billiger werden würden wir hier gerne zuschlagen.

Wie beurteilt ihr die Kreditsumme mit 500.000 € + evtl. Puffer (50.000 €). Ist dies mit unserem Einkommen Stemmbar? Kinderwunsch in ca. 5 - 6 Jahren.

 

[tabtab]

Prinzipiell halte ich es für machbar. Aber warum wollt ihr Euch so früh bereits schon an eine solche Verpflichtung binden? Ihr seid noch jung, genießt erstmal das Leben. Bauen könnt ihr auch in 5-10 Jahren noch problemlos(er), dank dann auch ggf. noch höherem Einkommen und Eigenkapital. Ich würde die jungen Jahre lieber nutzen um zu reisen und ggf. vielleicht auch mal ins Ausland zu gehen, sollte das einer Eurer Wünsche sein. Ein Haus macht Arbeit, kostet Geld, usw. usw. In Eurem Alter hätte ich mich dafür noch nicht bereit gefühlt und hatte da noch ganz andere Interessen :)

 

[Neron]

In unserer Umgebung (westlich von Stuttgart) sind Bauplätze, die verkauft werden, relativ rar. In den Gemeinden, die für uns von Interesse sind gibt es zwar genug freies Bauland, jedoch verkauft niemand.
Falls jemand Privat verkauft, sind die Preise gesalzen, oft an den Meistbietenden, fern ab vom Bodenrichtwert.
Wir haben nicht damit gerechnet als Nichtortsansässiger und kinderloses Paar den Zuschlag zu bekommen.

Ja wir würden damit eine große Verpflichtung eingehen und wir benötigen momentan kein Haus. Jedoch wird es in 5-10 Jahren hier vor Ort und in den Nachbargemeinden vsi. nahezu keine Grundstücke mehr geben. Des weiteren ist es fraglich zu welchen Kosten man in dieser Zeit bauen wird. Günstiger wird es nicht werden und ich denke das trotz mehr Eigenkapital das Eigenheim durch höhere Zinsen, Grundstückskosten und Baukosten teurer wird.

Ja wir müssten uns beim Thema Urlaub und Reisen mit Sicherheit einschränken. Ich hoffe jedoch, dass aufgrund des 13. und 14. Gehalts sowie Boni trotz Eigenheim Reisen/Fernreisen möglich sein werden.

 

[Alex85]

550.000€ * 0,04 = 22.000€ Annuität, respektive 1.833€ monatliche Belastung. Bei 5k netto absolut machbar, kommt aber immer auf die eigenen Verhältnisse an (10k pro Urlaub, 2x 50k Autos in der Garage, viele Kinder ...). Mit der Rate zahlt man die Hütte aber bis in die Ewigkeit ab oder bekommt ein Problem mit der Restschuld, wenn eine Anschlussfinanzierung ansteht.

Wenn das 13+14 Gehalt wirklich garantiert ist und ihr selbst meint von dem Schlag zu sein, der es wirklich schafft über viele Jahre dies als Sondertilgung einzubringen, sehe ich kein Hindernis.
Ihr habt in dem Punkt erst 1.5 Jahre Erfahrung. Hinterfragt das kritisch.

Spannend können nur die Kinder werden. Damit meine ich nicht die 1-2 Jahre Einkommensverlust. Das lässt sich ansparen und mit Elterngeld unterstützen. Es ist aber die pure Lotterie, ob/wann/wie einer der Partner wieder in den Beruf einsteigt. Zwischen "nach dem Mutterschutz direkt wieder Vollzeit mit Vollbetreuung" und "ich geh 10 Jahre gar nicht mehr arbeiten" ist da alles möglich. Und meiner Erfahrung nach können Planung und Realität in diesem Punkt extrem weit auseinander liegen. Manche Dinge weiß man eben erst, wenn es soweit ist. Wie sind die Einkommen verteilt?

Ob man in dem Alter schon eine Immobilie braucht ... naja, es entspricht zumindest dem Zeitgeist. Muss letztlich jeder selber wissen.

 

[Patchwork]

Noch eine Anmerkung: bei 150 T€ für das Grundstück plus 400 - 450 T€ (rein für das Haus) komme ich auf 550 - 600 T€. Plus Baunebenkosten & Außenanlagen dann auf 650 - 700 T€ (ganz grob). Dann werden 500 T€ Kredit nicht reichen - und Küche/möbel kommen ggf. auch noch dazu.

 

[Neron]

Beide Elternpaare wohnen ums Eck, so dass evtl. bei der Thematik der Kinder der Wiedereinstieg leichter fallen könnte falls man keinen adäquaten Betreuungsplatz bekommt.

Die Einkommen Verteilen sich auf w ca. 2000 € und m ca. 3000 - 3.500 €.
Bei m ist das 13. + 14. Gehalt garantiert. Bonus variabel.

Ich benötigte generell in dem Alter noch keine Immobilie, jedoch wäre das Grundstück "greifbar". Wir würden uns natürlich aufgrund des Alters auch leichter tun mit einer höheren Laufzeit.

Bei 400.000 - 450.000 sollen die Baunebenkosten mit eingeschlossen sein.
Wir haben bereits neue hochwertige Möbel. Hier fallen nur Ergänzung an, die nicht zwingend sofort erforderlich sind. Thematik Küche sollte im Puffer berücksichtigt werden.