Mietkostensteigerung vs. Kreditrate

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Camille1984

Hallo,

wie schon in einem anderen Thread geschrieben, überlege ich derzeit ein Grundstück zu kaufen und zu bauen. Da das Leben hier unten am Rand der Alb nicht gerade günstig ist, schwanke ich immer mal wieder, ob ich mir diesen Traum wirklich erfüllen will.

Derzeit wohnen wir (E + K) in einer schicken 86qm großen Neubauwohnung in einer eher weniger schönen Kleinstadt. Die Lage der Wohnung ist ganz ok, aber nichts besonderes. Leider haben wir auch keinen Gartenteil. Bezahlen muss ich dafür derzeit 1215€ warm. Die Kaltmiete erhöht sich alle 2 Jahre zu einem festgelegten Prozentsatz. Die Nebenkosten steigen derzeit rasant.

Wenn ich nun einen Kredit aufnehme, gehe ich davon aus, dass die Rate bis zum Ende der Zinsbindung gleichbleibt (außer ich möchte erhöhen). Am Ende gehört das Haus dann hoffentlich mir. Zudem steigt mein Gehalt im öffentlichen Dienst regelmäßig und außerdem um die erkämpften Prozent der Gewerkschaften, die dann auch für die Beamten gelten. Wenn ich nun in die Zukunft blicke, sehe ich einer prozentual immer weiter sinkende Rate gegen eine prozentual immer weiter steigende Miete. Dazu käme, dass meine Wohnung der Bank gehört. Sollten diese verkaufen wollen, müsste ich ggf. deutlich mehr für eine gleichwertige Wohnung bezahlen. Ich sehe also einen deutlichen Vorteil beim Eigentumserwerb. Ist das tatsächlich so oder bin ich dermaßen naiv???

Als Beispiel nehme ich meine Eltern: Vor 35 Jahren haben sie ein Haus für ca. 350000 DM gekauft/fertig gebaut. Ihre Rate war anfangs relativ niedrig wegen Elternzeit und wenig Eigenkapital. Nach dreißig Jahren war das Haus abbezahlt und ihre Rate verglichen mit ihrem Gehalt nur noch "lächerlich niedrig". Sie haben trotzdem sehr viel sparen können und das Leben genossen. Mit Miete wäre ihnen das sicherlich so nicht gelungen. Jetzt in der Rente leben sie sehr komfortabel und finanziell sorgenfrei. Ob sie bei einem Verkauf alles bezahlt bekommen würden, was sie über die Jahrzehnte investiert haben, weiß keiner. Aber die Miete wäre komplett beim Vermieter gelandet.

Wie seht ihr das? Ich lese oft, dass der Eigentumserwerb keine Vorteile gegenüber der Miete bringt.

LG
 
N

nordanney

Tja, eine eigene Immobilie bedeutet zwangssparen. Wohnst Du zur Miete, könntest Du z.B. durch die meist niedrigeren Ausgaben sparen, was der gewöhnliche Deutsche nicht macht. Die Nebenkosten in der eigenen Immobilie steigen 1:1 wie in der Mietwohnung.
Der Tilgung steht im Laufe der Zeit ein Renovierungsbedarf gegenüber. In der Mietwohnung bezahlt der Vermieter die neuen Fenster, das Dach, die Heizung und alle Reparaturen.
 
C

Camille1984

Da hast du mit allem Recht!

Wenn man nur seine eigenen Eltern vor der Nase hat, deren Rate und Rücklagen, bzw. Renovierungen heute nur noch einen Bruchteil ihrer Einkommen betragen bzw. das Haus abbezahlt ist und das Barvermögen hoch, dann stellt man sich diese Frage.

Die Inflation wird steigen und die Gehälter zumindest auch, wenn auch nicht ausreichend. Die Mietpreise werden ebenfalls weiter steigen, aber die Rate bleibt eben gleich.

Und klar, die Nebenkosten sind davon erst mal komplett losgelöst. Hier zahle ich aber auch für einen Hausverwalter, einen Hausmeister, einen Aufzug, eine Treppenhausreinigung, einen Gärtner für die Gemeinschaftsbereiche etc. Komfortabel sind diese bezahlten Dienste schon, aber sie werden eben auch immer teurer.
 
H

HilfeHilfe

Nebenkosten darfst du nicht beachten . Die steigen bei Miete und Eigentum . Du hast nur den Vorteil unabhängig zb den Gas Lieferanten zu wählen . Also Kaltmiete vs. Rate vergleichen . Dann nicht selbst anlügen , nach 15 Jahren fangen die Investitionen an . Du musst alles selbst zahlen und bist immobil. Hat also vor und Nachteile
 
C

Camille1984

Ich will mir nicht in die Tasche lügen, dafür bin ich viel zu sehr Realist ;-).

Klar, Nebenkosten bis auf ein paar Ausnahmen sind zu vernachlässigen. Die typischen Nebenkosten, die nur bei einer gehobenen Wohnanlage anfallen, werden aber trotzdem wegfallen bzw. zum Teil durch die Rücklagen aufgefressen.

Es ging mir eher darum, ob die notwendigen Renovierungen und Sanierungen den Unterschied zwischen einer "alten" Rate und den steigenden Mietkosten entsprechen. Schließlich legt der Vermieter seine Kosten ja doch irgendwie um.

Ich müsste das wirklich mal schätzen. Gemacht haben meine Eltern z.B. 1x alle Fenster, 1x Dach mit Dämmung und Solarthermie, 1x Ausbau Dachgeschoss, 1x alle Innentüren+Haustür, 2-3x Bodenbeläge und Tapeten und Decken, 1x Fassade, 1x Hauptbad, 1x Heizung.

Hui...da kommt ja doch was zusammen, wenn man das wirklich mal so aufschreibt. Mein Elternhaus in trotz 35 Jahre in einem sehr guten Zustand und wäre sofort bewohnbar ohne sofortigen Renovierungsbedarf. Aber man kann energetisch bestimmt noch was machen.
 
H

HilfeHilfe

Ich will mir nicht in die Tasche lügen, dafür bin ich viel zu sehr Realist ;-).

Klar, Nebenkosten bis auf ein paar Ausnahmen sind zu vernachlässigen. Die typischen Nebenkosten, die nur bei einer gehobenen Wohnanlage anfallen, werden aber trotzdem wegfallen bzw. zum Teil durch die Rücklagen aufgefressen.

Es ging mir eher darum, ob die notwendigen Renovierungen und Sanierungen den Unterschied zwischen einer "alten" Rate und den steigenden Mietkosten entsprechen. Schließlich legt der Vermieter seine Kosten ja doch irgendwie um.

Ich müsste das wirklich mal schätzen. Gemacht haben meine Eltern z.B. 1x alle Fenster, 1x Dach mit Dämmung und Solarthermie, 1x Ausbau Dachgeschoss, 1x alle Innentüren+Haustür, 2-3x Bodenbeläge und Tapeten und Decken, 1x Fassade, 1x Hauptbad, 1x Heizung.

Hui...da kommt ja doch was zusammen, wenn man das wirklich mal so aufschreibt. Mein Elternhaus in trotz 35 Jahre in einem sehr guten Zustand und wäre sofort bewohnbar ohne sofortigen Renovierungsbedarf. Aber man kann energetisch bestimmt noch was machen.
Was sind typische Nebenkosten bei einer gehobenen Wohnanlage ?? Nein Rücklagen sind nicht umlagefähig. Solltest du aber als Hausbesitzer bilden
 
Zuletzt aktualisiert 19.12.2024
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