Miserabler Schallschutz nach außen bei Wärmedämmziegeln

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Zuletzt aktualisiert 17.11.2024
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T

TomTom1

Unser neues Haus (Bj. 2011) wurde mit Wärmedämmziegeln gebaut. Innen und außen wurde es mit einem atmungsaktiven Putz verputzt. Wir haben nun ein sehr gutes Raumklima und eine gute Wärmedämmung, müssen aber leider entsetzt feststellen, dass unsere Außenwände den Außenlärm kaum dämpfen. Vor allem die Giebelwände, die quer zur Straße stehen, scheinen den Außenlärm geradezu zu fangen und dann wie durch einen Resonanzkörper zu verstärken. Presst man ein Ohr an so eine Außenwand, wenn ein Auto vorbeifährt, so hat man das Gefühl, dass das Auto IN der Wand fährt. Wir haben uns mit diesem Problem an den Hersteller des Ziegels gewandt. Dort ist so ein Schallschutzproblem bisher nicht bekannt.
Hat irgendjemand ähnliche Erfahrungen mit Wärmedämmziegeln machen müssen? Was habt Ihr unternommen, um die Schalldämmung nachträglich zu verbessern? Über Tipps wären wir sehr dankbar.
Moin!

Welch ein Durcheinander! Und die Beiträge werden immer hilfreicher .

Hans_Meier hat es ziemlich auf den Punkt gebracht. Mängel kann man natürlich nie ausschließen, aber einen Anhaltspunkt dafür sehe ich nicht.

Schall dämmt man mittels Masse bzw. Entkopplung. Wenn man die unbezahlbaren Maßnahmen (Vorsatzschale) und die nicht empfehlenswerten wg. zu erwartender Probleme mit der Dampfdiffusion ausschließt, bleibt nach meiner Meinung nur das Einbringen von Masse, z. B. das Aufbringen von Gipsplatten (innen). Es gibt wohl auch spezielle Dämmplatten, aber wie diese sich im Bereich der Außenwände verhalten, ist mir unbekannt.

Hier ist es wirklich erforderlich, um das Problem nicht zu verschlimmbessern, sich fachlichen Rat zu holen. Ob hier ein Sachverständiger zu Baumängeln sein Geld letztendlich wert sein wird, würde ich bezweifeln.

LG,
Tomtom.
 
B

Bauexperte

Hallo,

Hier ist es wirklich erforderlich, um das Problem nicht zu verschlimmbessern, sich fachlichen Rat zu holen. Ob hier ein Sachverständiger zu Baumängeln sein Geld letztendlich wert sein wird, würde ich bezweifeln.
Und woher soll er fachlichen Rat bekommen, wenn nicht bspw. von einem "Sachverständigen für Isoliertechnik (Wärme- Kälte- Schallschutz)" oder einem "Sachverständigen für Lärmschutz". Es gibt Sachverständige und Fachgutachter beinahe wie Sand am Meer; das zeigt bedauerlicherweise auch auf, in welcher (häufig) kundenfernen Welt wir leben

Alles "herumdoktern" an der möglichen Ursache hier im Forum bringt gar nichts. Der Möglichkeiten sind viele, deshalb ist eine Bestandsaufnahme vor Ort der richtige Weg, zielführende Lösungsvorschläge zu erhalten.

Freundliche Grüße
 
T

TomTom1

Moin!

Um das klarzustellen: Er soll sich ja fachlichen Rat holen - aber nicht für einen zweifelhaften Gerichtsprozess gegen den BU, sondern für eine Abhilfe.

Ich sehe hier weder einen Mangel, noch allzu viele diesbezügliche Möglichkeiten (und mit Sicherheit nicht im Bereich des Estrichs).

Eine Wand muss 3 Anforderungen erfüllen: Statik, Schallschutz und Wärmedämmung. Bei monolithischer Bauweise (sozusagen die "eierlegende Wollmilchsau") werden nicht in allen Bereichen gute Werte erzielt werden können.

LG,
Tomtom.
 
B

bauX2011

Vielen Dank für die Beiträge.
Ich habe überhaupt nicht vor, irgendjemanden zu verklagen. Ich möchte auch keine teuren Gutachten erstellen lassen, die die Situation ja sowieso nicht verbessern. Ich habe mich an das Forum gewendet,
1. um eventuell Leidensgenossen zu finden. Denn laut Architekt und Ziegelhersteller ist unser Problem bisher völlig unbekannt. Niemand vor uns hat sich wohl über die schlechten Schalldämmeigenschaften unseres Ziegels beschwert.
2. um Tipps zur Verbesserung zu bekommen. Bei uns war schon eine große Versammlung, bestehend aus Architekt, Statiker, Rohbauer und Ziegelhersteller. Die Herren waren ungefähr eine Sekunde ruhig und haben sich dann gegenseitig versichert, dass sie keine Außengeräusche hören. Kein Wunder, so laut sind die Außengeräusche nun auch wieder nicht, dass sie ein Gespräch zwischen so vielen Personen übertönen. Von diesem Gremium haben wir so gute Tipps bekommen, wie schwere Stoffe an die Außenwand hängen und /oder ein Aquarium aufstellen, damit die Außengeräusche übertönt werden. Aber auf keinen Fall sollen wir eine Schalldämmwand mit Dampfsperre innen einziehen, denn dann würde ja unser wunderbares Raumklima zerstört werden.
Also ihr seht, wir brauchen dringend echte Tipps. An was für eine Sorte Fachmann sollen wir uns denn nun wenden? Und wie ist das mit den Gipskartonplatten, kann man die ohne Dampfsperre direkt von innen an die Außenwand kleben?
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
T

TomTom1

Moin!

Ich hätte gedacht, ein Architekt sei Fachmann genug - nach den geschilderten Tipps bin ich mir nicht mehr sicher .

Die Gips(Karton oder Faser)platten kann man ohne Dampfsperre direkt (mit Gips) aufkleben; ein Problem gäbe es nur mit Dampfsperre.

Dies wäre nur insoweit nicht optimal, wenn man zusätzlich weitere Platten aufschrauben möchte - was ich empfehlen würde.

Eine Verlattung hätte die nötige Traglast und würde eine gewisse Entkopplung bewirken. Andererseits wären die Schrauben Schallbrücken. Meine Hauptsorge wäre aber eine Verlegung des Taupunktes - und das ist wirklich ein Thema für Fachleute.

LG,
Tomtom.
 
Zuletzt aktualisiert 17.11.2024
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