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dertill
Um Maßnahmen abzustimmen ist es wichtig, zu wissen, was du mit dem Keller vor hast. Dir sollte klar sein, dass mit vernünftigen Mitteln, dieser nur ein trockener Lagerraum werden kann, kein Wohnraum, egal welche Deckenhöhe dort vorhanden ist.begebe ich mich nun in den Keller um diesen auch Nutzbar zu machen,
Die Abdichtung der Bodenplatte ist in den 50er und 60er Jahren eher dürftig gewesen, ebenso wurden kapillarbrechende Schichten darunter nur selten verbaut. Die Erdfeuchte steigt einfach von unten durch die Bodenplatte, mit vermutlich ehem. einfachen Bitumenastrich durch. Ein klassischer Test hierfür ist eine Zeitung abgedeckt mit Plastikfolie ein paar Tage liegen lassen - aber das brauchst du ja nicht mehrDort wo am Boden etwas gestanden hat ist darunter überall ein feuchter Fleck.
Die von unten aufsteigende Feuchte kommt nur bis zur Horizontalsperre. Diese wurde (und wird auch heute noch) oberhalb der ersten Steinreihe verbaut. Damals meist 600er Bitumenpappe. Die scheint noch in Takt zu sein, was gut und wichtig ist. Die Feuchte steigt, also nur bis hierhin auf und nicht weiter die Wand hoch. Der "Schimmel" sind Salzausblühungen, oft auch fälschlicherweise als Salpeter-Ausblühung bezeichnet (es sei denn du pisst dort regelmäßig an die Wände oder hältst dort Kühe). Die Erdfeuchte geht in Bodenplatte und Mauerwerk und vor allem am Mauerwerk verdunstet diese an der Oberfläche im Keller. Die mit der Feuchte ausgewaschenen Salze bleiben als Kristalle an der Betonoberfläche zurück. Die Putzabplatzungen rühren von der gleichen Ursache her. Das Wasser verdunstet und löst dabei den Putz. Dies wird durch weitere, meist wasserdichte Anstriche von innen noch verstärkt.in der untersten Reihe Steine der komplette Putz von den wänden kommt und so eine Art "Schimmel"? an den Wänden ist.
Auch in den 60ern wurden nur noch sehr selten Lehm- oder Tonhaltige Steine als Kellermauerwerk verwendet. In der Regel wurde auf Kalksandstein oder Beton zurückgegriffen, Beton auch oft als Stein, nicht nur Ortbeton. Wurde damals günstig aus Überresten aus Kriegsruinen gewonnen - Trümmerplittbeton. Die Farbe variiert je nach Herkunft.Es ist ein Haus Baujahr 1963.
Der Keller würde wie der Rest des Hauses mit "normalem" Stein gemauert.
Innen- oder Außenwand ist je egal, da das Wasser von unten kommt und nicht horizontal von der Seite. Deine Horizontalabdichtung, damals meist auch ein einfacher Bitumenabstirch, scheint also noch intakt zu sein oder der Feuchteeintrag horizontal nicht zu groß. Bei sickerfähigem Boden, Regenwasserleitungen ohne Schäden und abfallendem Gelände vom Haus weg, muss die Abdichtung auch gar nicht mehr viel leisten. Dass der Keller nur teilweise feucht ist, kann am umgebenden Erdreich liegen, dass dort teilweise sickerfähiges Material auch unten ist. Wenn es die Westseite ist, die feucht ist, liegt es einfach daran, dass der Niederschlag von dort nun mal stärker ist und das Erdreich unten eher feucht ist, oder oder. Ganz sicher kann man das aus der Ferne nicht sagen.Es ist sowohl an den Außenwänden die in Erde liegen als auch an den Innenwänden und auch nicht in allen Kellerräumen sondern lediglich in 2 von 4 Räumen. Die anderen sind sowohl an Wänden als auch am Boden trocken.
Würde durch Fremdfirmen vermutlich zwischen 15 und 25k Euro kosten, den ganzen Garten zerstören und hätte genau null Effekt. Aber aus der Ferne mit Haus ohne Keller und ohne die Arbeit bezahlen zu müssen, tippt sich sowas schnell.Ums Haus rum aufgraben, Kellerwand mit Bitumen neu abdichten
Die vom Boden aufsteigende Feuchte ist mit deiner intakten Horizontalsperre relativ gut in den Griff zu bekommen.
Zunächst allen lockeren Putz entfernen und anschließend mit wasserfestem, nicht wasserdichtem Beton-Reparaturmörtel (z.B. Lugato R&R) oder Sanierputz wieder begradigen. Dabei am Übergang zur Bodenplatte eine Hohlkehle aus dem Mörtel herstellen, damit die später aufgebrachte Abdichtung dort keine harte Kante hat. Auf 90 Grad Winkeln ist die Haftung einfach schlecht. Anschließend alles schön sauber machen (Staub, Dreck). Dann eine Abdichtung von Innen aufbringen. Je nach Lastfall (aus der Ferne schwer zu sagen) reicht eine flexible mineralische Dichtschlämme aus, evtl. muss es mehr sein. Was auf jeden Fall reicht (dichtet quasi alle Lastfälle aus allen Richtungen ab) ist Bitumenfreie 2-Komponenten Hybrid-Dichtschlämme zweilagig aufgetragen. Diese auf dem gesamten Boden und die Wände hoch bis über die Horizontalsperre aufziehen. Dabei ist wie gesagt die Hohlkehle hilfreich. Alternativ zur Hohlkehle ein flexibles Dichtband einbauen (es muss nicht das sündhaft teure 240 mm breite sein, das 12 cm breite aus dem Bereich der Sanitärabdichtung tut es innen auch sehr gut.) Bei der Verarbeitung auf die Herstellerangaben achten (befeuchten, verarbeitungs- und Trockendauer).
Die Abdichtung kann anschließend so gelassen werden, nach dem Abtrocknen ist sie dauerhaft fest. Kann aber auch befliest werden. Von allen anderen Bodenbelägen würde ich absehen.
Was du dadurch nicht verhinderst, ist Kondensatbildung an Wand und Fenstern von innen, durch die kalten Wände. Die bekommt man aber mit anständigem Lüften (Fenster auf, wenns draußen kälter ist, als im Keller) in den Griff.
Das Aufgraben und großflächige Dämmen von außen hilft dort auch, der Kosten-Nutzen Faktor ist aber in deinem Fall definitiv nicht gegeben.