wir haben ein Grundstück in einem Neubaugebiet (500qm) gekauft. Jetzt stellt sich mir die Frage, wie wir am sinnvollsten an einen Hausbau rangehen. Wir haben uns noch nicht auf ein Haus mit Stein oder Massiv eingeschossen. Auch kann ich nicht sagen ob Kfw40 oder niedrigerer Standard. Kommt halt auf den Mehrpreis an. Sollte man zuerst mal mit einem Architekten sprechen oder mit einem Bauunternehmer?
Zunächst einmal solltet Ihr hier zwei Threads erstellen (und hier in diesem Thread verlinken), nämlich in der Grundrissplanungsrubrik einen, der mit dem ausgefüllten Fragebogen
https://www.hausbau-forum.de/threads/grundriss-planung-unbedingt-vor-beitrag-erstellung-lesen.11714/ und bitte nicht zu eng ausgeschnipselten Ausschnitten aus Katasterauszug und Bebauungsplan beginnt. Vorsicht - den Bebauungsplan dürft Ihr hier nennen, aber nicht verlinken !
Deswegen kann ich Euch leider auch nur zum Selbstergugeln (am besten mitsamt der Anführungszeichen) "Ein Hausbau-Fahrplan, auch für Sie: das Phasenmodell der HOAI!" (auf
Bauen jetzt) empfehlen. Das gibt Euch einen Einblick darin, den Aufbau der Honorarordnung für Architekten (die Ihr nicht anwenden müßt) als Ablaufplan für Euer Planungsvorgehen zu lesen. Dort gibt es auch ein Baubegriffe-Wörterbuch und beispielsweise mein Steinemantra, sowie eine Erläuterung, warum "Musterhäuser lügen".
Musterhausparks besuchen wäre vielleicht eine Variante, um erstmal ein Gefühl zu bekommen für die Materie.
Musterhausparks und Fertighausausstellungen haben zum Einen den "Konstruktionsfehler", daß dort fast nur "Fertig"häuser (und auch die fast nur von den Holzrahmentafel-Anbietern) stehen. Und zum Anderen werdet Ihr dort schnell Opfer von Verkaufsschwätzern, die Eure Offenheit für beide Bauweisen beseitigen wollen (und dies wenn auch sonst wenig auch ziemlich gut gelernt haben). Besucht solche Parks - aber unbedingt erst
nach den Gesprächen mit Eurem Architekten !
In diesen Ausstellungen bekommt Ihr zwar viel zu "lernen" - aber nur solches, was geeignet ist, Euch von den dortigen Angeboten zu überzeugen. Geht dort am besten dann hin, wenn Ihr mit dem Architekten das Haus in seiner Grundform schon besprochen habt, und holt Euch lediglich Bemusterungsideen. Der ideale Zeitpunkt zum Besuch solcher Ausstellungen ist die "Teigruhephase" (die Ihr an der o.g. Stelle erläutert findet). Hier im Forum führt Euch die Suchfunktion mit den Stichworten "Fahrplan"/"Vorgehensweise" und "Gerddieter" zu einer ganzen Reihe von Beiträgen, in denen ich Vorgehensweisen zur Planung und das Thema Architektenauswahl erläutere.
Das haben wir schon gemacht. Wir haben auch ganz konkrete Vorstellungen. Wir wissen auch schon wo unser finanzielle Rahmen liegt. Sollte man direkt dem Architekt, Bauunternehmer, Fertighaushersteller sagen wo das Budget liegt? Oder ist das eher von Nachteil?
Über Budgetfragen sprecht Ihr am besten hier im Forum offen (aber Vorsicht: in dieser Rubrik herrscht eine steife Brise !) und bedenkt bei Hausanbietern jeder Art, daß die Euer Budget bis auf den letzten Tropfen in ihre Kassen lenken wollen. Auch müßt Ihr beachten, daß z.B. die Einbauküche nicht zu den im Baukredit einbezogenen Dingen gehört. Ein bißchen Nebenkosten habt Ihr ja beim Grundstückskauf schon geschnupppert, so wird es auch weitergehen.
Beim Architekten ist am wichtigsten, daß Ihr einen selbst beauftragten und transparent bezahlten nehmt. Der ist NICHT teurer als der im Preis "inbegriffene" des Bauunternehmers, arbeitet aber anders und vor allem: bei der Bauleitung parteiisch
für Euch. Den Architekten beauftragt Ihr erst für das "Modul A" und macht dann mit dem Ergebnis der Vorentwurfsplanung eine Orientierungsanfrage bei insgesamt vier bis fünf Hölzern und Steinern - das könnt Ihr auch schon teilweise bei den Besuchen der Musterhauszentren erledigen. Mit dem Rücklauf daraus entscheidet Ihr dann die in Eurem Fall günstigere Bauweise und beauftragt daraus abgeleitet den Architekten für das ganze "Modul B" oder nur die Leistungsphase 3. Aber das ist jetzt eigentlich schon eine Doppelung zu dem, was Ihr in den Beiträgen zu den vorgenannten Suchworten zu lesen bekommt. Viel Spaß !
P.S.: noch ein Wort zum Energiestandard und zu Sonderförderungen für Einliegerwohnungen: baut das Haus für Euch und nach dem gesetzlichen Standard von heute. Die Förderungen für Standards von morgen "rechnen" sich kurz gesagt nur für Privatversicherte, und das Vermieterspielen in der Losgröße "eine Wohneinheit" ist wirtschaftlich Quatsch. Ebenso baut jetzt kein Altershaus, wenn Ihr u40 seid.