Neubau in Planung, welches Heizsystem?

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Zuletzt aktualisiert 14.11.2024
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€uro

Hallo,
Ok, einen Wasserdichten Keller haben sie alle angeboten, nur ist das ja auch eine Frage des Preises. Daher tendieren wir zum ersten Angebote, der den Rohbau mit Wasserdichtem Keller, Außenputz und Innenputz für ca. 60.000,- hinstellt, inkl. Dämmung. Und dieser hat die Grundwasser-Wärmepumpe empfohlen.
Ich frage mich tatsächlich ernsthaft, wie dieser Anbieter die Bauzeit überleben will.

v.g.
 
J

johnny

Hallo,

Das ist überhaupt nicht verwunderlich. Würdest Du noch Weitere fragen, kämen X neue Varianten hinzu und die Verwirrung wäre komplett!
Das ultimative und allgemeingültige Heizungssystem existiert definitiv nicht! Es gibt jedoch für jedes Vorhaben, eine besonders vorteilhafte Lösung. Diese muss gefunden werden. Das Gebäude, Ausrichtung, Lage, Klimastandort, Nutzerverhalten etc. bilden eine Einheit. Auch ist die Haustechnik (Heizung., Warmwasser-Bereitung, Lüftung, etc.) stets im Komplex zu betrachten.
Ohne Kenntnis Eurer individuellen Randbedingungen, kann keine objektive Empfehlung, so sie denn sinnvoll und effektiv sein soll, gegeben werden.

Ausschließlich ist die Höhe des Grundwasserspiegels allein kein Entscheidungskriterium für ein Warmwasser-Wärmepumpe! Es existieren aufgrund der Anforderungen an die Wasserqualität relative wenige Standorte, die für den effektiven Einsatz einer Warmwasser-Wärmepumpe geeignet wären! Auch hier müssten zunächst die Randbedingungen geklärt werden (Förder-, Schluckbrunnen; Verockerung). Stimmt die Peripherie, werden sehr gute Jahresarbeitszahl erreicht.

Das kann eine Möglichkeit darstellen, es jedoch nicht gesagt, dass diese für Euch tatsächlich die günstigste Variante ist. Hier wird am häufigsten geschätzt, vermutet und nicht berechnet, was sich im späteren Betrieb als sehr nachteilig erweist.

Auch hier gilt das Vorstehend gesagte, erst müssen die Rahmenbedingungen geklärt werden! Luftwärmepumpe haben Kennlinien, der dem eigentlichen Bedarf (Gebäudekennlinie) am stärksten entgegenstehen! Daher werden sie überwiegend bivalent, d.h. bei niedrigen AT, mit einem zusätzlichen Heizstab betrieben. D.h., anteilige Elektroheizung! Andernfalls wären sie im Hauptbetrieb gnadenlos überdimensioniert, was zu erheblichen Problemen führen kann. Zudem wird hier eine weitere Komponente Lüftung angeführt, wodurch ein reeller Vergleich schon mal nicht möglich ist!
Es sollte vorab geklärt werden, ob eine Lüftungsanlage überhaupt erforderlich/ notwendig ist, oder aus Komfortgründen gewünscht wird! Bei der Wärmerückgewinnung werden überwiegend Wirkungsgrade beworben, die im praktischen Betrieb meist nie erreicht werden. Also ist diese Investition vorab auch genau zu überprüfen.
Dennoch können Luftwärmepumpe, trotz ihrer geringeren Jahresarbeitszahl im Vergleich zu anderen Wärmepumpe, für den Einzelfall eine gute Lösung darstellen, ausreichende Dimensionierung vorausgesetzt! Hier besitzt der Energieaufwand für die Warmwasser- Bereitung einen besonders großen Einfluß.

Woher nimmt der Versicherungsberater sein Wissen? Eine Ausbildung in der TGA hat er sicherlich nicht! Bei Zahnschmerzen geht man nicht zum Bäcker!!!

Auch wieder 0815 und pauschal. Sowohl die Fußbodenheizung, als auch WH oder HK haben jeweils Vor- und Nachteile. Fußbodenheizung u. WH sind träge, daher ist eine Heizung nach Bedarf kaum möglich; d.h. es muss meist durchgehend geheizt werden! Der Kamin wird vorrangig für Erlebnis "Feuer" zuständig sein! Nachhaltige Einsparungseffekte in Verbindung mit einer Fußbodenheizung werden kaum möglich sein, da diese unzureichend auf die zusätzliche Wärmequelle reagieren kann. HK sind hierfür wesentlich besser geeignet. Ihr schnelles Regelverhalten ermöglicht eine Heizung "ad libitum". Fremdwärmequellen (Kamin) lassen sich wesentlich effektiver nutzen. Hierdurch sind je nach Nutzerverhalten und Dämmstandard des Gebäudes ohne Komforteinbuße z.T. deutliche Einsparungseffekte erzielbar.
Mit zunehmend sehr gut gedämmter Gebäudehülle werden diese Einsparungen jedoch geringer, so dass der Unterschied kaum noch wirksam wird. Wo die Grenze liegt lässt sich vorab berechnen.
Bei Wärmepumpe als Wärmeerzeuger ist eine Fußbodenheizung jedoch Voraussetzung für einen effektiven Betrieb. Warme Füße im Bad sind nicht mehr sinnvoll möglich. Häufig sind zusätzliche Heizflächen erforderlich.
Grundsätzlich gilt: Vor Vertragsabschluss eine ausreichende Prüfung u. Berechnung. Hierzu zählen insbesondere Heizlast (DIN 12831) sowie Jahresenergiebedarf für Heizung. und Warmwasser! Davon ausgehend wird das Gesamtkonzept entwickelt. Die Ergebnisse aus dem Energieeinsparverordnung Nachweis sind hierfür grundsätzlich nicht geeignet!!!
Eine objektive und unabhängige Beratung bekommt man nur von einem qualifizierten Fachmann, der nicht verkauft, installiert oder vermittelt!

mfg
Puh...! Danke das du dir die Mühe gemacht hast und so viel schreibst.

Was bedeuten deine Abkürzungen, ich kenn nicht alle.

Wo bekommt man so eine Beratung zur Heizung? Stadtwerke Augsburg vielleicht?

Liebe Grüße
 

€uro

Hallo,
Puh...! Danke das du dir die Mühe gemacht hast und so viel schreibst.
Nicht zu viel Lob, denn das ist überwiegend Standardrepertuar. Macht daher kaum Mühe, weil stets die gleichen Fragen auftauchen. Leider ist meine HP noch nicht fertig, dort ist Alles nachzulesen.
Was bedeuten deine Abkürzungen, ich kenn nicht alle.
Welche?
Wo bekommt man so eine Beratung zur Heizung? Stadtwerke Augsburg vielleicht?
Bei mir oder einem anderen kleinen u. darauf spezialisierten Ing. Büro (TGA) in Deiner Nähe. Die Betonung liegt auf "klein", andernfalls wären für Dich die Kosten vermutlich zu hoch, falls sich die Kollegen überhaupt damit abgeben. Bei den Stadtwerken Augsburg kenne ich mich nicht aus. Was verkaufen die denn? Gas, Strom? Dementsprechend wird das Ergebnis ausfallen.;) Übrigens ist es völlig egal welcher Wärmeerzeuger letztendlich zum Einsatz kommt, die Heizlast und die Energiebedarfsrechnung sind davon völlig unabhängig. Bei Interesse schicke ich Dir mal einen Wirtschaftlichkeitsvergleich unterschiedlicher Heizungssysteme. Du wirst schnell erkennen, wie deutlich die finanziellen Unterschiede sein können.

v.g.
 
J

johnny

Hallo,

Nicht zu viel Lob, denn das ist überwiegend Standardrepertuar. Macht daher kaum Mühe, weil stets die gleichen Fragen auftauchen. Leider ist meine HP noch nicht fertig, dort ist Alles nachzulesen.

Welche?

Bei mir oder einem anderen kleinen u. darauf spezialisierten Ing. Büro (TGA) in Deiner Nähe. Die Betonung liegt auf "klein", andernfalls wären für Dich die Kosten vermutlich zu hoch, falls sich die Kollegen überhaupt damit abgeben. Bei den Stadtwerken Augsburg kenne ich mich nicht aus. Was verkaufen die denn? Gas, Strom? Dementsprechend wird das Ergebnis ausfallen.;) Übrigens ist es völlig egal welcher Wärmeerzeuger letztendlich zum Einsatz kommt, die Heizlast und die Energiebedarfsrechnung sind davon völlig unabhängig. Bei Interesse schicke ich Dir mal einen Wirtschaftlichkeitsvergleich unterschiedlicher Heizungssysteme. Du wirst schnell erkennen, wie deutlich die finanziellen Unterschiede sein können.

v.g.
Danke, kannst du mir gerne schicken.

Was bräuchtest du von mir alles für Angaben und zu berechnen welche Heizung bei uns am Effizientesten wäre?

Soll heißen, ich würde mich gerne von dir beraten lassen.
 
Zuletzt aktualisiert 14.11.2024
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